25 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs in Nordirland lodern die Spannungen wieder hoch. Vertreter aller Seiten bemühen sich, die Wogen zu glätten. Am Dienstag kommt US-Präsident Biden.
Kurz vor einem Besuch von US-Präsident Joe
Nordirland erinnerte am Montag an das Ende des Bürgerkriegs vor genau 25 Jahren. Der Jahrzehnte dauernde Konflikt wurde durch das Karfreitagsabkommen vom 10. April 1998 praktisch beendet. Aufgerufen zu dem Marsch hatte das sogenannte Derry 1916 Commemoration Commitee - eine republikanische Splittergruppe. Der 25. Jahrestag des Abkommens fiel auf den Ostermontag, der ohnehin als traditioneller Protesttag für das republikanische Lager gilt - in Anlehnung an den Osteraufstand 1916, mit dem Republikaner Irlands Unabhängigkeit von Grossbritannien erzwingen wollten.
Wiederkehrende Spannungen
In den vergangenen Tagen hatte die Polizei bereits vor Angriffen auf Polizisten am Ostermontag gewarnt. Auch wenn inzwischen Frieden herrscht, leben die beiden dominierenden Lager bis heute noch weitgehend voneinander getrennt. Immer wieder kommt es zu Spannungen. In dem Bürgerkrieg bekämpften sich meist katholische Befürworter einer Vereinigung der beiden Teile Irlands sowie überwiegend protestantische Anhänger der Union mit Grossbritannien. Etwa 3.700 Menschen kamen ums Leben. Mehr als 47.000 wurden verletzt.
Alle grossen Parteien in Nordirland - die republikanische Sinn Fein, die unionistische DUP sowie die moderate Alliance Party - verurteilten die Ausschreitungen. Die Polizei sprach von einem "sinnlosen und rücksichtslosen Angriff". Für solche Kriminalität gebe es keinen Platz. "Sie ist von der Mehrheit der Menschen in der Stadt nicht gewollt."
Am Abend wird Biden in Belfast erwartet, um das Friedensabkommen und die seitdem gemachten Fortschritte zu würdigen. Der US-Präsident will in Irland mehrere Orte besuchen, wo Vorfahren lebten. An diesen Reiseplänen will das Weisse Haus weiterhin festhalten. Biden freue sich sehr, sagte ein Regierungssprecher. (dpa/ng)

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