Im milliardenschweren Musterprozess von Investoren zur VW-Dieselaffäre könnte es eine umfangreiche Beweisaufnahme mit vielen Fragen an die frühere Führungsetage des Autobauers geben. Ein Beschlussentwurf sehe die Ladung von insgesamt 76 Zeuginnen und Zeugen vor, darunter die damaligen Mitglieder des Konzernvorstandes, teilte das Oberlandesgericht Braunschweig am Dienstag mit. Mit Blick auf Kritik an dieser Massnahme will der Senat Ende Juni endgültig entscheiden.

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In dem Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) wird seit 2018 um Schadenersatz für Investoren gestritten, die nach dem Auffliegen von der Dieselgate-Affäre bei VW Kursverluste in Milliardenhöhe erlitten. Anfang März informierte das Gericht die Beteiligten darüber, dass es eine umfangreiche Beweisaufnahme für nötig hält. Angesichts der zu erwartenden zeitintensiven Massnahme mit offenem Ausgang wurde den Beteiligten empfohlen, Vergleichsgespräche zu prüfen.

Am 14. Verhandlungstag erläuterten die Richter die Einzelheiten der geplanten Beweisaufnahme. Durch die Vernehmung sollen vor allem gegensätzliche Behauptungen geklärt werden. Dabei geht es unter anderem darum, ob Vorstandsmitglieder vor dem Sommer 2015 Kenntnis vom Einbau der unzulässigen Abschalteinrichtung hatten.  © dpa

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