Deutschland, Frankreich, Ägypten und Jordanien haben angesichts des jüngsten Gewaltausbruchs zwischen Israelis und Palästinensern eine sofortige Waffenruhe verlangt. "Mit jedem neuen Tag, an dem Menschen sterben, wird es nur weitere Verlierer geben und keine Gewinner. Nirgendwo. Das Blutvergiessen muss daher jetzt aufhören", forderte Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag nach einem Treffen im Rahmen des sogenannten "Münchner Prozesses" mit dem ägyptischen Aussenminister Samih Schukri, dessen jordanischem Amtskollegen Aiman al-Safadi und der französische Aussenministerin Catherine Colonna in Berlin.

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Israel hatte in der Nacht zu Dienstag drei ranghohe Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen gezielt getötet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen bei den Luftangriffen in der Stadt Gaza und in Rafah insgesamt 13 Menschen ums Leben, darunter vier Frauen und vier Kinder. Rund 20 weitere seien verletzt worden. Die israelische Armee begründete die Operation "Schild und Pfeil" mit Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf das israelische Grenzgebiet in den vergangenen Wochen.

Alle vier Ministerinnen und Minister sprachen sich erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung als Grundlage für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern aus. Baerbock warnte: "Es gibt nichts Gefährlicheres als Hoffnungslosigkeit." Deshalb bräuchten Israelis wie Palästinenser eine Perspektive, wie sie und ihre Kinder sicher in Frieden leben könnten. Zwar mache die Realität eine Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung immer schwieriger und treibe die politischen Kosten für beide Seiten immer weiter in die Höhe. "Da sind wir nicht naiv", sagte Baerbock. "Aber alleine die Zwei-Staaten-Lösung bietet die Möglichkeit einer fairen und langfristigen Lösung des Konflikts. Es gibt keine realistische Alternative dazu."

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem den Gazastreifen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. 2005 zog sich Israel aus dem Gazastreifen zurück. Die Palästinenser wollen die Gebiete für einen eigenen Staat Palästina - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.  © dpa

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