US-Aussenminister Antony Blinken hat China aufgefordert, wegen des Zwischenstopps von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA die Spannungen nicht weiter anzuheizen. "Das heisst im Klartext, dass Peking den Transit nicht als Vorwand für Massnahmen zur Verschärfung der Spannungen (...) nutzen sollte", sagte Blinken am Mittwoch im Brüssel. Durchreisen von hochrangigen taiwanesischen Politikerinnen und Politikern seien nichts Neues. "Sie sind privat, sie sind inoffiziell." Das gelte auch für entsprechende Treffen.

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Tsai will am Mittwoch den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, treffen. Der Republikaner ist die Nummer drei im Staat. Das Treffen soll bei einem Zwischenstopp Tsais auf dem Rückweg von ihrer Mittelamerika-Reise stattfinden. Die beiden Politiker wollen in der Ronald-Regan-Präsidentenbibliothek in der kalifornischen Stadt Simi Valley nordwestlich von Los Angeles zusammenkommen. Am Montag hatte eine Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums erneut vor einer möglichen Zusammenkunft gewarnt.

Taiwan hat seit 1949 eine unabhängige Regierung, doch China betrachtet die demokratische Insel als Teil seines Staatsgebiets. Auf einen Besuch von McCarthys Vorgängerin, der Demokratin Nancy Pelosi, in Taiwan im vergangenen August hatte die chinesische Führung mit einem mehrtägigen Militärmanöver reagiert.  © dpa

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