- Hans-Georg Maassen soll die CDU verlassen.
- Dazu hat das CDU-Präsidium den Ex-Verfassungsschutzpräsidenten einstimmig aufgefordert.
- CDU-Chef Merz hatte erklärt: "Das Mass ist voll."
Das CDU-Präsidium hat Ex-Verfassungsschutzpräsident
In dem Beschlusstext des Bundesgremiums heisst es weiter über Maassens Aussagen: "Immer wieder gebraucht er die Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen." Ihm sei "offenkundig nicht am Wohl der CDU gelegen. Er verstösst im Gegenteil laufend gegen die Grundsätze und Ordnung der Partei." Generalsekretär Mario Czaja habe Maassen daher aufgefordert, die Partei zu verlassen. Das Präsidium unterstütze die Aufforderung und habe dafür die Frist bis Sonntag gesetzt.
CDU-Chef Merz hatte in der "Bild am Sonntag" bereits erklärt: "Das Mass ist voll. Wir haben Herrn Maassen aufgefordert, die Partei zu verlassen. Ein Parteiausschluss ist nicht ganz einfach, aber wir lassen gerade sorgfältig prüfen, welche Möglichkeiten wir haben." Maassens Sprache und Gedankengut hätten in der CDU keinen Platz mehr.
Maassen wurde am Wochenende zum Chef der umstrittenen Werteunion gewählt
Hans-Georg Maassen wurde am Wochenende zum Vorsitzendenden der erzkonservativen Werte-Union gewählt. Der 60-Jährige wurde am Samstag mit 95 Prozent der Stimmen gewählt, wie die Gruppierung mitteilte. Maassen sorgt seit Jahren mit Äusserungen am rechten Rand für Schlagzeilen und bringt auch Politiker der Union gegen sich auf.
Maassen hatte bereits am Dienstag erklärt, wofür er sich in dem neuen Posten stark machen will. Er werde sich "für die Durchsetzung christlich-demokratischer Ziele, für konservative und liberale Werte und gegen jede Art von Ökosozialismus und Gender-Wokismus einsetzen", schrieb er auf Twitter.
Am Sonntagabend ergänzte er dort, die Werte-Union stehe für eine "vernünftige unideologische Politik in Fortsetzung der Politik (Konrad) Adenauers, (Ludwig) Erhards und (Helmut) Kohls" und - mit Blick auf die frühere Kanzlerin Angela Merkel - für einen "Bruch mit der desaströsen Merkelzeit". "Ich bin mir sicher, dass wir die Zustimmung vieler Mitglieder und ehemaliger Mitglieder von CDU und CSU gewinnen werden, die eine Fortsetzung des Linkskurses der derzeitigen Parteiführung ablehnen." (dpa/mgb)