Im Bestechungsskandal im Europäischen Parlament darf der belgische Europaabgeordnete Marc Tarabella das Gefängnis unter Auflagen verlassen. Das zuständige Gericht habe entschieden, dass Tarabella seine Untersuchungshaft mit elektronischer Überwachung in Hausarrest verbringen könne, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Brüssel am Dienstag. Ob auch die ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, das Gefängnis verlassen darf, soll sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Donnerstag entscheiden.
In dem Ende vergangenen Jahres öffentlich gewordenen Bestechungsskandal geht es um mutmassliche Einflussnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor.
In der vergangenen Woche durfte bereits der mutmassliche Drahtzieher Antonio Panzeri das Gefängnis verlassen und ist bis auf weiteres mit elektronischer Überwachung im Hausarrest. Panzeri hatte im Januar eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben, in der er zusagt, umfassend zur Aufklärung des Skandals beizutragen.
Kailis Lebensgefährte Francesco Giorgi darf seit Ende Februar ebenso seine Untersuchungshaft im Hausarrest mit einer elektronischen Fussfessel fortsetzen. Wegen möglicher Verstrickungen in den Skandal steht zudem der Europarlamentarier Andrea Cozzolino nach einer Gerichtsentscheidung in Neapel unter Hausarrest. © dpa

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