Montenegros neuer Präsident Jakov Milatovic will seine erste Auslandsreise einem Besuch in der EU-Metropole Brüssel widmen. Das sagte er am Dienstagabend in einem Interview mit dem privaten serbischen Fernsehsender Nova TV. Milatovic hatte am Sonntag mit Unterstützung des pro-serbischen Lagers die Präsidentschaftswahl gegen den pro-westlichen Amtsinhaber Milo Djukanovic klar gewonnen.

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"Die Zukunft des Westbalkans ist eine europäische", sagte er in dem Interview. Deshalb werde ihn seine erste Auslandsreise nach dem Amtsantritt am 20. Mai nach Brüssel führen. Er sei an guten Beziehungen zu allen Ländern in der Region interessiert. Sehr bald werde er deshalb auch in die serbische Hauptstadt Belgrad reisen.

Milatovic ist Mitgründer der neuen Partei "Europa Jetzt!". Ihr werden bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 11. Juni Chancen auf einen Sieg nachgesagt. Ihre Gründer stehen der aus Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche nahe, geben sich aber bürgernah und reformorientiert.

Milatovic äusserte sich auch zum Kosovo. Auf die Bemerkung der Reporterin, dass die Anerkennung des Kosovos nicht zu widerrufen sei, sagte er: "Das ist klar, ziemlich klar." Serbien erkennt das seit 2008 unabhängige, vornehmlich albanisch bewohnte, ehemals serbische Kosovo nicht als Staat an und reklamiert dessen Territorium für sich. Montenegro hatte das Nachbarland unter Djukanovic 2008 anerkannt. Die pro-serbischen Kräfte in Montenegro verlangen die Widerrufung der Anerkennung.  © dpa

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