Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den bevorstehenden Beitritt Finnlands zum Verteidigungsbündnis als historisches Ereignis bezeichnet. Der Schritt werde Finnland sicherer und die Nato stärker machen, sagte Stoltenberg am Dienstag wenige Stunden vor der geplanten Aufnahmezeremonie in Brüssel. "Heute ist ein historischer Tag."
Stoltenberg erinnerte zudem daran, dass die Aufnahme des nordischen Landes genau 74 Jahre nach der Gründung der Nato abgeschlossen wird. Er könne sich kaum etwas besseres vorstellen, als den Geburtstag mit dem Beitritt Finnlands zu feiern, sagte er.
Nach Angaben des finnischen Präsidialamtes wird Aussenminister Pekka Haavisto an diesem Dienstag in Brüssel die Beitrittsurkunde übergeben. Im Anschluss ist um 15.35 Uhr vor dem Brüsseler Nato-Hauptquartier eine feierliche Zeremonie geplant, bei der erstmals dort die finnische Flagge gehisst werden soll. Zu der Feier werden neben dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock und ihre 29 Kollegen der anderen aktuellen Mitgliedstaaten erwartet.
Finnlands Beitritt zur Nato ist eine Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine. Das nordische Land mit einer mehr als 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland war lange bündnisfrei gewesen. Schweden will ebenfalls Nato-Mitglied werden. Dieser Beitritt wird aber bislang vom Bündnismitglied Türkei blockiert. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der schwedischen Politik mangelnden Einsatz gegen "Terrororganisationen" vor. Dabei geht es Ankara vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK.
Stoltenberg machte am Dienstag erneut deutlich, dass er die Nato-Norderweiterung als Zeichen für ein Scheitern der Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin sieht. Ein erklärtes Ziel der Invasion in die Ukraine sei es gewesen, weniger Nato an der russischen Grenze zu haben und neue Mitgliedschaften zu verhindern, sagte der Norweger am Dienstag. Nun bekomme Putin genau das Gegenteil - mehr Nato-Truppen im östlichen Teil des Bündnisses und mehr Nato-Mitglieder. © dpa

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