Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht den Streit um ukrainische Agrarexporte in die EU nicht als Gefahr für den Zusammenhalt bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs. "Ich bin zuversichtlich, dass es Wege gibt, diese Herausforderungen anzugehen", sagte der Norweger am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Tschechiens Präsident Petr Pavel in Brüssel. Zudem sei er überzeugt, dass es in ganz Europa einen enormen Willen gebe, die Ukraine weiter zu unterstützen.

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Dies sei auch eine moralische Frage, denn wenn eine souveräne unabhängige Nation in Europa von einem anderen Staat brutal angegriffen werde, sei es moralisch richtig, sie zu unterstützen, sagte Stoltenberg. Zudem sei es im eigenen Sicherheitsinteresse, die Ukraine zu unterstützen, denn ein Sieg von Russlands Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine mache die Welt gefährlicher.

Stoltenberg äusserte sich in der Pressekonferenz zu der Frage, ob das jüngst von einigen östlichen EU-Staaten verhängte Importverbot für ukrainisches Getreide ein Anzeichen für wachsende Kriegsmüdigkeit sein und es zu einer Ermüdung bei der militärischen Unterstützung kommen könnte.

Mit dem Importverbot hatten Länder wie Polen und Ungarn am Wochenende insbesondere auf Proteste von Landwirten reagiert. Diese kritisieren, dass zollfreie Importe aus der Ukraine ihre eigenen Geschäfte gefährdeten.  © dpa

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