- Der mutmassliche Autobombenanschlag auf Darja Dugina hat grosses Entsetzen ausgelöst.
- Sie war die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alesander Dugin, der als Putin-Berater gilt.
- Unterdessen wurde das AKW Saporischschja nach russischen Angaben erneut von ukrainischem Militär angegriffen.
Bei einem mutmasslichen Autobombenanschlag in der Nähe von Moskau ist nach Angaben russischer Ermittler am Samstagabend die Journalistin und Politologin Darja Dugina getötet worden. Sie war die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin, der als Vertrauter und Ideengeber des russischen Präsidenten
Ukraine weist Beteiligung an Explosion zurück
Unter russischen Nationalisten und prorussischen Kräften in der Ukraine löste der Anschlag Entsetzen aus. Sie machten die ukrainische Seite für Duginas Tod verantwortlich. Kiew wies eine Beteiligung an dem mutmasslichen Anschlag zurück. "Die Ukraine hat natürlich mit der gestrigen Explosion nichts zu tun, weil wir kein krimineller Staat sind - wie die Russische Föderation - und schon gar kein Terrorstaat", sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dem Internetportal Ukrajinska Prawda zufolge am Sonntag.
Selenskyj: "Wir müssen standhalten"
Vor Bekanntwerden der Auto-Explosion rief der ukrainische Präsident
Am 24. August feiert die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag. Erinnert wird am selben Tag auch an ein halbes Jahr russischer Angriffskrieg. Selenskyj warnte, dass Russland den Unabhängigkeitstag für besondere Brutalität nutzen könnte, sprach aber auch davon, dass sich auf der seit 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim eine Rückeroberung anbahne. In den vergangenen Wochen hatte es dort mehrfach Explosionen gegeben. Auch am Samstagabend war die Luftabwehr am Sitz der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol nach Behördenangaben wieder aktiv.
Selenskyj zeichnet besonders engagierte Ukrainer mit Orden aus
Rund ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrere Landsleute für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. Den Orden "Nationale Legende der Ukraine" erhielt unter anderem Fussball-Legende Andrij Schewtschenko, der seine Berühmtheit nutze, um der Ukraine zu helfen, teilte Selenskyj in der Nacht zum Montag auf Telegram mit. Zu den Geehrten zählt ausserdem ein Zugschaffner, der fliehende Menschen aus besonders umkämpften Gebieten brachte und dessen Frau bei einer der Fahrten getötet wurde.
Der Orden war erstmals im vergangenen Jahr verliehen worden und soll ausserordentliche Verdienste bei der Entwicklung der Ukraine würdigen, die sich mittlerweile seit Ende Februar gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung zudem an einen Feuerwehrmann, ein Ärzte-Ehepaar, eine Lehrerin, einen Sänger sowie an eine Freiwillige, die die ukrainische Armee unterstützt, überreicht.
Gouverneur: Russische Flugabwehr erneut über Krim aktiv
Über der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist laut Behördenangaben erneut ein ukrainischer Angriffsversuch abgewehrt worden. Die russische Flugabwehr habe "Objekte" getroffen, die im Anflug auf den Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol gewesen seien, schrieb der Verwaltungschef der Stadt, Michail Raswoschajew, am Sonntagabend auf Telegram. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben zunächst nicht.
Erst am Samstag hatte es in Sewastopol eine Explosion gegeben, nachdem russischen Angaben zufolge eine Drohne am Stab der Schwarzmeerflotte von der Luftabwehr abgeschossen worden sein soll. Opfer gab es demnach keine.
Russland wirft Ukraine wieder Beschuss von AKW vor
In der Südostukraine wurde das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja nach Angaben der Besatzungsbehörden erneut von ukrainischem Militär mit Artillerie angegriffen. Kritische Objekte seien aber nicht getroffen worden, hiess es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung der russischen Militärverwaltung in der Stadt Enerhodar, wo Europas grösstes AKW steht. Demnach soll Nato-Munition vom gegenüberliegenden Ufer des Dnipro-Flusses abgefeuert worden und auf dem Gelände des AKW eingeschlagen sein, hiess es.
Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, das Kernkraftwerk zu beschiessen und Provokationen zu planen.
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Bundesregierung erwartet Einbruch der russischen Wirtschaft
In Deutschland kündigte Bundeskanzler
Auch die zuletzt durch Äusserungen von FDP-Vize
Obwohl Russland derzeit stark von hohen Gaspreisen profitiert, rechnet die Bundesregierung angesichts der von der Europäischen Union und ihrer Partner verhängten Sanktionen mit einem Einbruch der russischen Wirtschaft von bis zu 15 Prozent in diesem Jahr. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den Linken-Abgeordneten Sören Pellmann hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Pellmann zweifelte die Bewertung an und forderte "eine ehrliche Bestandsaufnahme der Wirkung der Sanktionen". (dpa/cgo)