Die Frontberichte von Russen und Ukrainern sind widersprüchlich. Sicher ist nur: Die schweren Gefechte dauern an.
Kiew/Moskau - Die Streitkräfte Russlands und der Ukraine stellen die aktuellen Kampfhandlungen widersprüchlich dar. Zwar bestätigten beide Seiten rege Kampftätigkeit an fast allen Frontabschnitten, doch widerlegten sie sich in Berichten über angebliche Erfolge.
So sprach Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow am Mittwoch nach Angaben russischer Agenturen von Geländegewinnen rund um die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine. Ukrainische Militärquellen berichteten dagegen aus der Umgebung der Stadt von der Einkesselung grösserer russischer Einheiten, deren Kapitulation in Kürze erwartet werde. Eine unabhängige Darstellung der Lage war nicht möglich.
"Unsere Streitkräfte rücken praktisch in allen Richtungen vor", teilte Gerassimow mit. Die Ukrainer versuchten dagegen "erfolglos, mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Verluste", den russischen Vormarsch zu stoppen. Der Generalstab in Kiew berichtete von insgesamt 117 Gefechten entlang der gesamten Frontlinie, jedoch bei unveränderten Positionen.
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Bei Kupjansk in der Region Charkiw sei eine Gasleitung, die russische Soldaten zum Eindringen in die Stadt genutzt hatten, zerstört worden, hiess es weiter. Die russischen Streitkräfte waren durch die Röhre gekrochen und hatten auf diesem Weg versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien zu umgehen und ihnen derart in den Rücken zu fallen. © Deutsche Presse-Agentur