Hunderttausende Menschen sind im Sudan wegen der Kämpfe zwischen rivalisierenden Truppen auf der Flucht.

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Die Zahl der Vertriebenen im eigenen Land habe sich binnen einer Woche verdoppelt, berichtete die UN-Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf. Sie geht inzwischen von mehr als 700 000 seit Mitte April Vertriebenen aus. Ob diese Menschen auf dem Weg Richtung Grenzen sind, sei bislang unklar, sagte ein IOM-Sprecher. Schon vor der jüngsten Krise gab es 3,7 Millionen Vertriebene im Land.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) waren mit Stand 8. Mai bereits mehr als 150 000 Menschen aus dem Sudan in Nachbarländer geflohen. Darunter waren Sudanesen sowie Menschen anderer Nationalitäten, die zuvor im Sudan Zuflucht gefunden hatten.

Im Sudan ist Mitte April ein lange schwelender Machtkampf zwischen der Armee unter Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und der paramilitärischen Einheit RSF seines Vizes Mohammed Hamdan Daglo eskaliert. Seitdem gibt es in dem rund 46 Millionen Einwohner zählenden Land im Nordosten Afrikas blutige Gefechte zwischen den beiden Seiten. Waffenruhen werden immer wieder gebrochen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nannte am Dienstag Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach 604 Menschen durch die Kämpfe ums Leben kamen und rund 5000 verletzt wurden. Experten sind sich einig, dass im Chaos viele Opfer nicht gemeldet werden und die Zahlen tatsächlich deutlich höher liegen.  © dpa

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