- Max Verstappen ist nicht zu bremsen und rast Richtung nächstem WM-Titel.
- Der Niederländer gewinnt sein Stimmungsheimspiel vor beeindruckender Kulisse.
- Die Deutschen Mick Schumacher und Sebastian Vettel enttäuschen.
Max Verstappen hat die Formel-1-Party in den Dünen von Zandvoort vor über 100.000 Fans mit seinem nächsten Meisterstück Richtung Titeltriumph gekrönt. Der 24 Jahre alte Weltmeister liess sich weder von Attacken der wieder erstarkten Silberpfeile noch von einer finalen Safety-Car-Phase aufhalten und steuerte letztlich souverän zu seinem zehnten Saisonsieg im 15. Saisonrennen. "Das war eine Megafahrt", sagte Teamchef Christian Horner.
Verstappen verwies am Sonntag George Russell im Mercedes auf den zweiten Platz, Dritter wurde beim Grossen Preis der Niederlande
Verstappen mit starken Start von der Pole
Verstappen enttäuschte seine Fans beim Start nicht. Die Pole hatte er sich mit einer famosen Runde auf den letzten Drücker vor Leclerc am Samstag gesichert. Als die Roten Ampeln am Sonntag ausgingen, zog Verstappen direkt von aussen vor den roten Ferrari, um vor dem gleichaltrigen Monegassen in die erste Kurve einzulenken.
Der Plan ging auf, obwohl Leclerc in 0,25 Sekunden eine noch bessere Reaktionszeit beim Start hatte als Verstappen mit 0,27 Sekunden. Dahinter berührten sich die Autos von Leclercs Ferrari-Teamkollege Sainz und
Vettel liefert sich Rad-an-Rad-Duell mit Schumacher
Mick Schumacher hatte wie unter anderem auch Hamilton auf die etwas härteren Medium-Reifen zu Rennbeginn gesetzt, kam damit aber erstmal schlecht los und verlor nach seinem starken Qualifying mit Position acht erstmal zwei Ränge.
Kumpel Vettel versuchte sich nach Startplatz 19 irgendwie nach vorn zu arbeiten bei der wieder eher tristen Episode seiner Abschiedstournee und wurde bei einem Rad-an-Rad-Duell mit Schumacher auch von dem geschlagen.
An der Spitze fuhr Verstappen erstmal vorneweg. Immerhin versuchte Leclerc, nicht abreissen zu lassen. In das ominöse Überholfenster von unter einer Sekunde kam er aber nicht, Verstappen bestimmte den Abstand durch die spektakulären Steilkurven in den Dünen von Zandvoort. Dahinter entschied sich das Duell Sainz/Hamilton in der Box.
Peinlicher Patzer bei der Scuderia beim Boxenstopp
Einmal mehr leistete sich die Scuderia einen Peinlich-Patzer, der Reifenwechsel des Spaniers dauerte einfach viel zu lange. Das linke Hinterrad war noch nicht da. "Der Boxenstopp war ein Chaos", räumte Teamchef Mattia Binotto ein, die Mechaniker hätten zu spät Bescheid bekommen. Und das eine Woche vor dem Heimrennen in Monza.
Aber auch bei Mick Schumacher hakte es gewaltig. "Der Wagenheber ist oben geblieben", erklärte Teamchef Günther Steiner. Statt der üblichen etwa drei Sekunden dauerte der Stopp zehn Sekunden. Besser lief es bei Verstappen, der vor Leclerc nach dessen Reifenwechsel wieder auf die Strecke kam.
Schon vor einem Jahr beim Formel-1-Comeback von Zandvoort hatte er sein Heimrennen gewonnen. Und wie stark er in diesem Jahr ist, zeigte er auch, als er trotz Reifenwechsels Mercedes-Mann Russell auch wieder einkassierte, der zu dem Zeitpunkt auf Platz zwei hinter Hamilton lag. Die beiden Silberpfeile waren als einzige noch nicht in der Box gewesen zu dem Zeitpunkt, und ehe er auch noch Hamilton einholte, kam der Brite an die Box. Allerdings liess der siebenmalige Champion die härteste Mischung aufziehen, ein weiterer Stopp würde nicht mehr notwendig sein, ebenso wie bei Teamkollege Russell.
In der Schlussphase muss das Safety Car raus
Und das wurde zum grossen Spannungserzeuger. Verstappen führte, konnte auf seiner Reifenmischung aber nicht so lange durchhalten. 18 Sekunden würde er für einen optimalen Boxenstopp benötigen. In einer virtuellen Safety-Car-Phase, in der die Abstände bei einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit gehalten werden müssen, liess Verstappen die harten Reifen aufziehen - Hamilton dabei die etwas weicheren und damit auch schnelleren.
Der Showdown über die letzten gut 20 Runden war eröffnet, Hamilton lag allerdings gut zwölf Sekunden hinter Verstappen. Und dann musste ein paar Runde später das Safety Car raus, Hamiltons Ex-Kollege Valtteri Bottas war stehengeblieben mit seinem Alfa Romeo. Damit war der Verstappen-Vorsprung auch dahin, der Niederländer liess sich fürs Finale die weichsten Reifen aufziehen, Hamilton im Gegensatz zu Russell nicht.
"Es wird schwer, das Auto hinter mir zu halten", funkte Hamilton mit Blick auf Verstappen an die Box. Manch einer dachte prompt ans Saisonfinale 2021 zurück, als Verstappen allerdings auf der letzten Runde in Abu Dhabi nach einer Safety-Car-Phase Hamilton überholte. Und kaum ging es in Zandvoort wieder los, raste Verstappen wieder an Hamilton vorbei. Der nun wütende Brite wurde dann auch noch von Russell und Leclerc überholt mit seinen langsameren härteren Reifen, während Verstappen eine weitere fahrerische und strategische Meisterleistung ablieferte. (dpa/lh)
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