- Nach der Weltmeisterschaft holt Verstappen jetzt auch den Konstrukteurstitel für Red Bull.
- Der Niederländer siegte in Austin vor Hamilton und Leclerc.
- Vor dem Rennen ehrte die Formel 1 den verstorbenen Red Bull-Gründer Dietrich "Didi" Mateschitz mit einem emotionalen Moment.
Teamchef Christian Horner gratulierte mit Tränen in den Augen,
Verstappen kämpfte sich am Sonntag nach einem verpatzten zweiten Boxenstopp wieder an die Spitze und schaffte vor Austin-Rekordsieger
Sechs Runden vor Schluss die Entscheidung für Verstappen
Der Hesse selbst lag im Aston Martin auch lange gut im Rennen, rutschte nach einem ebenfalls verkorksten Reifenwechsel aber wieder etwas nach hinten und wurde Achter. Mick
An der Spitze sorgte Verstappen sechs Runden vor Schluss für die Entscheidung, als er Hamilton überholte. Der 37 Jahre alte Brite wartet damit weiter auf den ersten Saisonsieg - mindestens einen feierte er in jedem seiner Karrierejahre in der Motorsport-Königsklasse.
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Red Bull ist nun der Team-Titel in den drei noch ausstehenden Rennen nicht mehr zu nehmen. Seit 2013 wartete der einstige Branchenführer auf den nächsten Triumph in der finanziellen wichtigen Konstrukteurswertung, acht Jahre nacheinander hiess der Sieger dort Mercedes. An einem von grossen Emotionen geprägten Wochenende mit dem Zoff um die Mehrausgaben 2021 und dem Tod des Firmengründers in Texas war es soweit.
Doch zuerst brandete Applaus auf. Auf den Monitoren blendeten die Veranstalter ein Foto des Österreichers ein, darunter stand: "Danke Didi." Über 100 000 Zuschauerinnen und Zuschauer ehrten den gestorbenen Mateschitz zusammen mit allen Teams und den Fahrern, darunter natürlich auch der ehemalige Red-Bull-Erfolgspilot
Gewinnen für Didi Mateschitz
Bevor es losging, zeigte er zusammen mit seiner Ehefrau Geri - einst Mitglied der Spice Girls - Superstar Ed Sheeran in der Red-Bull-Box den Rennwagen von Verstappen. Ansonsten hiess es erstmal business as usual. Mit Sonnenbrille wartete Horner, bis Verstappen seinen Wagen in der Startaufstellung auf Position zwei abgestellt hatte. Teamkollege Sergio Perez, am Ende Vierter startete nach einer Motorenstrafe von Rang neun. Das erklärte Ziel: Für Mateschitz nun den WM-Titel in der Konstrukteurswertung perfekt machen.
Und nach der ersten Kurve hatte Verstappen bereits die optimale Voraussetzung dafür geschaffen. Dank eines hervorragenden Starts schob er sich beim mächtigen Bergauf-Stück schon an Pole-Mann Carlos Sainz im Ferrari vorbei. Der Spanier nahm den Linksknick dann betont langsam, zog etwas nach innen und wurde dann von hinten von Hamilton leicht geschubst. Das Problem: Auf der Innenseite kollidierte dadurch Hamiltons Mercedes-Kollege mit Sainz, für den das Rennen gelaufen war.
Verstappen machte nur der Wind zu schaffen
Ein Wasserleck nach der Karambolage, für die Russell fünf Sekunden bekam, am Ferrari. Weil auch Perez im zweiten Red Bull in der ersten Rennphase nach Startplatz neun zu den Gewinnern zählte, und sich hinter Verstappen, Hamilton und Russell - noch ohne die fünf zusätzlichen Sekunden - einordnete, lief alles auf den nächsten Titel-Triumph von Red Bull hinaus.
Ganz vorn machte Verstappen nur der Wind zu schaffen, er kontrollierte aber das Rennen und war fest entschlossenen, seinen Förderer Mateschitz stolz zu machen. "Ohne ihn würde ich jetzt hier nicht sitzen", hatte er vor dem Rennen betont.
Schreckmoment für Alonso
Für neue Spannung sorgte dann Valtteri Bottas, als er mit dem Alfa Romeo im Kiesbett landete und eine Safety-Car-Phase auslöste. Vettel, der sich nach einem guten Start von Position zehn nach vorn gekämpft hatte, nutzte die Gelegenheit. Ebenso Schumacher, der nach einer verkorksten Qualifikation (19.) durch die Strafen für Konkurrenten von Platz 16 starten konnte. Kaum war das Safety Car wieder reingefahren, sorgte Fernando Alonso für einen Schreckmoment, als er bei hoher Geschwindigkeit mit seinem Alpine auf den Aston Martin von Lance Stroll auffuhr.
Der Wagen des Spaniers hob vorne ab, fuhr nur noch auf den Hinterreifen weiter. Strolls Auto krachte in die Streckenbegrenzung und was ziemlich demoliert. Wieder musste das Safety Car raus, die Fahrer blieben zum Glück unverletzt. Alonso konnte sogar weiterfahren. Verstappen verteidigte erneut gekonnt seine Führung gegen Hamilton, als das Safety Car wieder in die Box gefahren war. Doch dann bremste ein schlechter Reifenwechsel den Niederländer. "Schön, schön", funkte er zynisch an die Box. Er war hinter Hamilton und Leclerc zurückgefallen. (best/dpa)