Ist Bayern München erpressbar? Wenn man den jüngsten Auftritt von Robert Lewandowski richtig deutet, will er genau das herausfinden.
Der polnische Weltklasse-Torjäger
Lewandowski sendet damit die Botschaft: Lasst mich besser gehen. Wörtlich: Das sei "das Beste für beide Seiten". Loyalität zum Verein, der ihn und den er in acht gemeinsamen Jahren gross gemacht hat: gleich null. Der Vorstandsvorsitzende
Das Dilemma des FC Bayern München
Lewandowski treibt Bayern München in ein unlösbares Dilemma. Knickt der Verein ein und lässt ihn doch gehen, wird es heissen: Bayern ist tatsächlich erpressbar. Bleibt Bayern hart, läuft Lewandowski schmollend herum, vergiftet das Klima im Team und verliert seinen Wert, bis er nächstes Jahr zum Vertragsende doch ablösefrei gehen darf. Seit heute weiss man: Der charakterstarke Spieler, der 2013/14 seinen Vertrag beim BVB erfüllte, ist er nicht mehr.
Bayern München kann es jetzt nun noch darum gehen, die Ablösesumme in astronomische Höhen zu treiben. Das schafft man nur, indem man weiterhin beharrlich auf Vertragserfüllung pocht, bis der FC Barcelona die Nerven verliert, und man doch verkauft. Borussia Dortmund ist das beim selben Verein auch schon gelungen, damals beim erpressten Wechsel von Ousmane Dembélé. Am Ende mussten die Katalanen rund 150 Millionen Euro Ablöse zahlen.
Was jeden Fan so traurig zurücklässt: Lewandowski hat Rekorde erzielt, das Triple gewonnen, Meisterschaften beim FC Bayern gefeiert. Bei keinem anderen Verein wäre er wahrscheinlich zum Weltfussballer aufgestiegen. Niemand hat ihn gezwungen, dass er einen Vertrag bis 2023 abschliesst. Das Mehr an Geld, das damit verbunden war, nahm er gerne. Dass sein möglicher vorzeitiger Abschied jetzt so jämmerlich ausfällt, hat er massiv selbst zu verschulden.