Nach der Machtdemonstration in der Bundesliga ist der FC Bayern auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Im DFB-Pokal-Viertelfinale scheitert der Rekordmeister dramatisch gegen den SC Freiburg. Das Triple ist für Neu-Trainer Thomas Tuchel weg.
Lucas Höler hat den FC Bayern und
"Das ist unfassbar. Ein Viertelfinale in München haben noch nicht viele gewonnen. Was viel Schöneres kann man nicht machen", sagte Freiburgs Maximilian Eggestein in der ARD. Statt der Bayern-Fans sangen die Freiburger Anhänger "Wir holen den DFB-Pokal - und wir werden deutscher Meister". Für den SCF war es der erste Sieg überhaupt in München.
DFB-Pokal-Aus: Müller spricht von "Ernüchterung" und "Scherbenhaufen"
Thomas Müller sprach am Sky-Mikrofon von Ernüchterung und "brutaler Enttäuschung. Man steht jetzt da mit diesem Scherbenhaufen und weiss, für dieses Jahr ist es wieder vorbei im DFB-Pokal. Das kratzt natürlich am Ehrgefühl".
Den Führungstreffer durch Dayot Upamecano per Kopf und mit vehementem Körpereinsatz (19.) hatten die Freiburger vor 75.000 Zuschauern mit einem Traumtor von Nicolas Höfler (27.) gekontert - und in der Schlussphase schlugen sie noch einmal zu. Drei Tage nach der Machtdemonstration in der Bundesliga mit dem 4:2 gegen Borussia Dortmund hat Tuchel nach dem ersten Titel-K.o. viel Arbeit vor sich. Die nächste schwere Prüfung steht in der kommenden Woche mit dem Viertelfinale in der Champions League gegen Manchester City an.
Upamecano bringt FC Bayern mit umstrittenem Tor in Führung
Kurz vor dem Anpfiff hatte Tuchel noch keinen Zweifel an den hohen Bayern-Zielen gelassen. "Es ist sensationell, in Berlin zu spielen, wir wollen das Ding gewinnen", sagte der Pokalsieger von 2017 mit Borussia Dortmund bei Sky. Seine Mannschaft tat sich in der Anfangsphase gegen die von Trainer
Nach dem zweiten Versuch des Nationalspielers (19.) half den Bayern die folgende Ecke: Kimmich brachte den Ball zum heranstürmenden Upamecano, der seinen Körper vehement einsetzte und traf. Tuchel klatschte energisch in die Hände. Die Freiburger protestierten erfolglos bei Schiedsrichter Harm Osmers, der die Szene nicht noch einmal überprüfte. Streich monierte das Aufstützen des französischen Vize-Weltmeisters am Spielfeldrand gestenreich.
Höfler gleicht für Freiburg per Distanzschuss aus
Von der vom Freiburger Trainer angekündigten "Flucht nach vorne" - denn das "Kaninchen vor der Schlange wäre falsch" - liessen sich die Gäste nur bedingt abbringen. Die Bayern verpassten es nach der Führung, Ruhe ins Spiel zu bringen. Nach mehreren Freiburger Pässen am Bayern-Strafraum klärte Kingsley Coman unzureichend. Der Ball sprang Höfler vor die Füsse, der 33-Jährige überwand
Anders als beim zeitweise berauschenden Tempofussball gegen den BVB am Wochenende fanden die Münchner auch nach dem Ausgleich nicht in ihre altbekannte Dominanz. Freiburg war zwischenzeitlich ebenbürtig, Lucas Höler tauchte kurz vor der Pause in vielversprechender Position vor Sommer auf, verpasste den Ball aber knapp (41.). Für die Münchner scheiterte Rekordpokalspieler und Kapitän Thomas Müller am Freiburger Abwehrchef Matthias Ginter, der auf der Linie klärte (45.+2).
FC Bayern drückt auf den Siegtreffer - aber am Ende jubelt Freiburg
"Bayern kontrolliert das Spiel, Freiburg verteidigt leidenschaftlich", urteilte Bundestrainer Hansi Flick bei Sky in der Halbzeit. Nach dem Wiederanpfiff erhöhten die Bayern den Druck auf das Freiburger Tor, die Breisgauer schafften es seltener, für Entlastung zu sorgen. Doch den Bayern fehlten die Tore. Tuchel reagierte nach gut einer Stunde und brachte Jamal Musiala und Serge Gnabry in die Partie, kurz zuvor hatte Benjamin Pavard per Kopf nur die Latte getroffen (62.).
In der Schlussphase spielte sich die Partie fast ausschliesslich in der Freiburger Hälfte ab, auch Sadio Mané wurde von Tuchel eingewechselt (79.). Grosse Torchancen erarbeiteten sich die Bayern aber kaum noch. Musiala verantwortete den Hand-Elfmeter, der von den Bayern-Profis heftig angezweifelt wurde. (mt/dpa)

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