Als die "WAZ" gestern die Nachricht veröffentlichte, dass Torwart Alexander Nübel den FC Schalke 04 am Saisonende verlässt, habe ich mich geärgert. Und noch mehr, als "Bild" mit dem Zusatz spekulierte, dass der neue Verein vermutlich Bayern München heissen wird.

Pit Gottschalk
Eine Kolumne
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Mein erster Gedanke war: Was hat dieser Alexander Nübel eigentlich bisher in seiner Profikarriere geleistet, dass er bei der erstbesten Gelegenheit das Weite sucht und den Klub, der ihn aufgebaut hat, verlässt? Einige Reaktionen in den Sozialen Netzwerken haben mich abkühlen lassen.

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Dort hiess es nur: So ist halt Fussball. Ist das nicht schlimm? Es gab 2011 ein Riesentheater, als Manuel Neuer Gelsenkirchen Richtung München verliess. Man zerkratzte sogar das Auto seines Beraters auf dem Parkplatz vor der Geschäftsstelle. Doch seinerzeit war ein Tapetenwechsel überfällig.

Bundesliga: Wechselt Alexander Nübel zum FC Bayern?

Neuer hatte 156 Bundesliga-Spiele in fünf Schalke-Jahren absolviert und war ein gestandener Mann, als er den Feinschliff beim Rekordmeister bekam. Nübel dagegen kommt erst auf 35 Spiele. Es ist lediglich ein gutes Jahr her, dass er Ralf Fährmann auf Schalke verdrängt hat und als Kapitän Verantwortung übernehmen sollte.

Noch ist nicht bestätigt, dass Nübel zu Bayern München wechselt. Es kann ihm gleichgültig sein, wie der neue Verein heisst: Er wird Kasse machen, in der Champions League spielen und irgendwann bei der Nationalmannschaft aufkreuzen.

Man muss es so sagen: Eine perfekte Profikarriere liegt vor ihm. Den Schalkern bleibt nur der Trost, dass Nübel leichter zu ersetzen sein wird als damals Neuer.

Noch ist Nübel den Beweis schuldig geblieben, dass er der grosse Torwart ist, für den ihn viele Experten halten. Nur so viel kann man schon jetzt sagen: Ein Manuel Neuer ist Alexander Nübel längst nicht.

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