- Der VfB Stuttgart hat Rückkehrer Bruno Labbadia als neuen Trainer vorgestellt.
- Labbadia sprach angesichts des abstiegsbedrohten VfB von einer Aufgabe mit "Nervenkitzel".
- Ein Abstieg würde den VfB in dieser Saison besonders hart treffen.
Rückkehrer
Er habe sich bewusst lange dafür entschieden, keinen neuen Job anzunehmen, berichtete Labbadia, der bereits von Dezember 2010 bis August 2013 VfB-Coach und zuletzt fast zwei Jahre vereinslos war. Nun sei der richtige Zeitpunkt für ein Comeback, erklärte er. "Der Zeitpunkt ist jetzt noch gut, weil ich die Möglichkeit habe, Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen. Den braucht sie auch."
Für die kommenden Tage kündigte Labbadia viele Gespräche an. "Wir müssen in die Köpfe der Spieler kommen", sagte der Trainer, der über seine taktischen Pläne noch nicht viel verraten wollte. Er lege grossen Wert auf Kommunikation. Labbadia hat in Stuttgart einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. Er ist Nachfolger von Michael Wimmer, der das Team nach der Trennung von Pellegrino Matarazzo interimsmässig übernommen hatte.
Wehrle: Abstieg wäre noch schlimmer als 2016 und 2019
Vorstandschef Alexander Wehrle weiss, warum er Labbadia verpflichtet hat: "Bruno Labbadia nimmt diese Situation an. Er ist ein sehr erfahrener Bundesliga-Trainer. Er kennt die Fussball-Bundesliga, und er kann Klassenerhalt."
Wehrle warnte bei der Vorstellung von Labbadia und dem neuen Sportdirektor Fabia Wohlgemut vor den Folgen eines dritten Abstiegs des VfB Stuttgart binnen sieben Jahren. "Ein möglicher Abstieg im Jahr 2023 ist nicht vergleichbar mit 2019 oder 2016", sagte der 47-Jährige am Montag: "Da liegen zweieinhalb Jahre Corona dazwischen mit einem Corona-Umsatzverlust von 90 Millionen Euro, ein Stadioninvest in Höhe von 130 Millionen Euro, und ein möglicher Abstieg würde über 40 Millionen Umsatzverlust für den VfB Stuttgart bedeuten. Die Situation ist ernst."
Transfers? Wohlgemuth will erstmal abwarten
Ob die Mannschaft deshalb verstärkt werden solle, lies Sportdirektor Fabian Wohlgemuth offen. Er wolle vor möglichen Winter-Transfers gemeinsam mit dem neuen Trainer Bruno Labbadia erst einmal weitere Eindrücke von der Mannschaft des abstiegsbedrohten VfB Stuttgart gewinnen. "Die individuelle Qualität im Kader ist sehr gut", sagte Wohlgemuth, als er sich am Montag mit Labbadia offiziell beim schwäbischen Fussball-Bundesligisten vorstellte.
"Der Reflex, in die erste Schublade zu greifen, wir müssen was am Kader machen, kommt mir zu früh", erklärte der 43-Jährige. Man werde abwarten, wie die neue Herangehensweise mit Labbadia als Nachfolger von Interimscoach Michael Wimmer und des früheren Trainers Pellegrino Matarazzo greife: "Dann können wir uns damit beschäftigen, ob wir tatsächlich was am Kader verändern müssen."
Wie sein Vorgänger Sven Mislintat zeigte sich auch Wohlgemuth unzufrieden mit der Situation der in die 2. Liga verliehenen Offensivkräfte Mateo Klimowicz (Arminia Bielefeld) und Ömer Beyaz (1. FC Magdeburg). "Mit den Einsatzzeiten beider Spieler können wir nicht zufrieden sein", sagte Wohlgemuth: "Es ist schon so, dass wir mit beiden Vereinen darüber reden, sie zurückzuholen, beziehungsweise auch weiterzuverleihen. Ich denke, dass wir in den nächsten zwei Wochen eine Lösung finden werden." Eine "hohe Priorität" habe für ihn die Verlängerung mit Silas Katompa Mvumpa. Der Vertrag des Offensivspielers in Stuttgart läuft im Sommer 2024 aus. (dpa/lko)

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