- Bitteres Eregbnis für den S04: Freiburg trifft doppelt - und die Gelsenkirchner bleiben am Tabellenende.
- Auch der Trainerwechsel hatte offenbar keine Kehrtwende bewirkt.
- Ein Foulelfmeter besiegelte schliesslich den Abend.
Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 hat gegen den SC Freiburg sein siebtes Pflichtspiel in Serie verloren und steckt auch mit seinem neuen Trainer Thomas Reis weiter tief in der Krise. Die Gelsenkirchener unterlagen dem Europa-League-Achtelfinalisten vor heimischer Kulisse am Ende einer turbulenten Woche verdient mit 0:2 (0:1). Vincenzo Grifo (45.+1 Minute/61. Foulelfmeter) erzielte am Sonntag vor 61 115 Zuschauern auf Schalke die Tore für spielerisch überlegene und souveräne Freiburger. Die Gastgeber mühten sich, waren offensiv aber komplett harmlos. Freiburg setzt seine furiose Saison dagegen fort und ist Tabellendritter.
Reis nahm in seinem ersten Spiel als Schalke-Coach drei personelle Wechsel vor und setzte im Sturmzentrum auf Sebastian Polter. Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde musste zunächst auf die Bank. Vor der Verpflichtung des früheren Bochum-Trainers Reis hatte der überraschende Rücktritt von Sportdirektor Rouven Schröder aus persönlichen Gründen unter der Woche für reichlich Unruhe rund um S04 gesorgt. Die Fans liessen sich davon und von der sportlich prekären Situation jedoch nicht entmutigen. Sie zeigten eine beeindruckende Choreografie und feuerten ihre Mannschaft lautstark an.
Knapp drüber ist leider trotzdem kein Tor
Auf die Schalker Fussballer übertrug sich das zu Beginn nur bedingt. Zwar stimmte der Einsatz, nach vorne spielte zunächst aber nur Freiburg. Die von Christian Streich trainierten Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz und kontrollierten das Mittelfeld. Die ganz klaren Chancen erarbeiteten sie sich zunächst jedoch auch nicht.
In der 25. Minute scheiterte Ritsu Doan aus aussichtsreicher Position an Schalke-Torwart und Ex-Freiburger Alexander Schwolow (25.). Zehn Minuten später hatte der kurz zuvor für den verletzten Thomas Ouwejan eingewechselte Kerim Calhanoglu die erste Gelegenheit für Schalke. Sein Schuss flog jedoch knapp über das Freiburger Tor.
Der Unterhaltungswert der Partie hielt sich stark in Grenzen und vieles deutete auf ein 0:0 zur Pause hin. Ein präziser Schlenzer von Grifo brachte Freiburg in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs dann aber doch noch in Führung. Es war bereits das fünfte Bundesliga-Saisontor des Edeltechnikers. Der engagiert und gestenreich coachende Reis nahm im Schalker Vereinspullover ernüchtert einen Schluck aus der Wasserflasche.
Per Videoentscheid zum Elfmeter
Kurz nach dem Seitenwechsel erlebte der 49-Jährige die nächste Schrecksekunde. Nach einer nicht-optimalen Schwolow-Abwehr hatte Woo-yeong Jeong die dicke Chance zum 0:2, traf den Ball frei vor dem fast leeren Tor aber nicht richtig (53.). Acht Minuten später machte es Grifo besser. Schiedsrichter Christian Dingert hatte nach Videostudium eines Fouls von Calhanoglu an Jeong auf Elfmeter entschieden. Grifo nutzte die Gelegenheit für sein nächstes Tor.
Die Partie war damit entschieden. Freiburg kontrollierte das Spiel im Stile einer Spitzenmannschaft. Mehr als eine Chance für Tom Krauss, die SCF-Torwart Mark Flekken parierte, und ein Schuss von Tobias Mohr, der am Tor vorbeiflog, sprang für die Schalke nicht mehr heraus. (best/dpa)