In zehn Tagen startet die Bundesliga. Zum Saisonauftakt am 5. August gibt’s das Kracher-Spiel Frankfurt gegen Bayern, Samstag und Sonntag folgen dann die 16 anderen Klubs. Aber ginge es nach den Fans, würden aus der Bundesliga 2022/23 fünf Klubs sofort rausfliegen.
Bei meiner kleinen Umfrage im Fever Pit’ch Newsletter, welche 18 Klubs in einer Traum-Bundesliga unbedingt spielen sollten, hat mich schon die Teilnehmerzahl überwältigt. Über 1.000 Fans machten mit und wollten mit ihrem Votum die Bundesliga verändern.
Zur Erinnerung: Donnerstag hatte ich um eine Stimmabgabe gebeten, wie man seine Bundesliga zusammenstellen würde, wenn man dürfte. 18 aus 56: Wählen durfte man nur alle bisherigen Erstliga-Klubs seit 1963.
Die hohe Wahlbeteiligung bewerte ich ganz profan: Offenbar gibt es unter Fussballfans ein hohes und dringendes Bedürfnis nach einer ideal besetzten Bundesliga - und zwar unabhängig davon, wer sich sportlich und korrekt qualifiziert hat.
Das Resultat ist erhellend. Und überraschend.
Sechs Vereine sind über jeden Zweifel erhaben - sie bekamen mehr als 90 Prozent der Stimmen und gehören deshalb zu jenen, die praktisch jeder Fan in der ersten Liga haben will. Achtung: Der FC Bayern zählt nicht dazu!
Die ersten sechs Vereine sind:
Bemerkenswert ist dabei: Mit 95,6 % erzielte der BVB das beste Ergebnis, knapp vor Gladbach (94,9 %). Das heisst: Die Fohlen, zuletzt vor 45 Jahren Meister, geniessen noch immer allerhöchsten Respekt unter Fans.
Die zweiten sechs Vereine sind:
- Werder Bremen
- Bayern München
- VfB Stuttgart
- 1. FC Kaiserslautern
- SC Freiburg
- 1. FC Nürnberg
Es ist erstaunlich, dass mehr Fans den Zweitligisten HSV (91,2 %) in der Bundesliga sehen wollen als die Bayern (87,0 %). Der Rekordmeister auf Tabellenplatz acht - das hat's auch lange nicht mehr gegeben.
Das abschliessende Drittel bilden die Vereine:
- VfL Bochum
- FC St. Pauli
- TSV 1860 München
- Bayer Leverkusen
- Hertha BSC
- Union Berlin
Damit wäre die Bundesliga komplett. Was auffallend ist: Ein Verein muss nicht gross sein und über eine lange Erstliga-Tradition verfügen, um breite Zustimmung zu finden. Die Sympathie folgt offenbar anderen Kriterien.
So schaffte 1860 München, Meister von 1966, den Sprung in diese Traum-Bundesliga. Und das, obwohl die Löwen 2004 abgestiegen sind, zwischenzeitlich in die Regionalliga fielen und jetzt Drittligist sind.
Drei Städte dürfen sich demnach freuen: München, Hamburg und Berlin wären in einer Traum-Bundesliga jeweils doppelt vertreten. Und: Hertha (47,9 %) vereinigt noch immer mehr Zuspruch als Eisern Union (43,0 %).
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Aus der aktuellen Bundesliga-Besetzung nicht gewählt:
- Mainz 05
- VfL Wolfsburg
- RB Leipzig
- FC Augsburg
- TSG Hoffenheim
Dass RB Leipzig und TSG Hoffenheim Akzeptanzprobleme haben, das war vorauszusehen. Aber der VfL Wolfsburg war immerhin der letzte Meister vor der Ära Bayern München und Borussia Dortmund - und wäre ebenso raus.
Doch Leistung alleine zählt nicht, wenn Namen eine Rolle spielen. Sonst wäre ja RB Leipzig als Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer reingewählt worden. Aber nicht mal jeder dritte Fan (28,2 %) wollte das.
Zur Einordnung: Damit liegen die Neureichen aus Sachsen auf einer Stufe mit den traditionsreichen Drittligisten Dynamo Dresden (30,4 %) und Rot-Weiss Essen (27,9 %). Auch das: bemerkenswert.
Traum-Bundesliga: Abstimmung geht weiter
Ja, zugegeben, die kleine Umfrage zur Traum-Bundesliga ist eine Spielerei und keinesfalls repräsentativ. Das Ergebnis ist rein kardiologisch zu verstehen: Man spürt, wo's pocht und wo nicht.
Darum wird die Abstimmung offengehalten und regelmässig vom Zwischenstand berichtet. Gerne den Umfrage-Link bei Freunden teilen. Jede Stimme zählt. Gesucht wird: die Traum-Bundesliga mit 18 von 56 Vereinen der Bundesliga-Geschichte.