Ja, auch für ein 7:2 bei Tottenham Hotspur, für diesen spektakulären Sieg gestern Abend in London, gibt es am Ende nur drei Punkte in der Champions League. Doch aus der Tabellenführung mit jetzt sechs Punkten und 10:2 Toren in der Vorrundengruppe B kann Bayern München die Gewissheit ziehen, dass der Kader international wettbewerbsfähig ist.
Keine Mannschaft steht in der Königsklasse besser da. Und nicht zu vergessen: Tottenham Hotspur, der Gegner vom Dienstagabend spielte vor sechs Monaten noch das Finale in der Champions League (und verlor 0:2 gegen den FC Liverpool). Doch viel wichtiger als das rein statistische Zwischenzeugnis dürften fünf weitere Erkenntnisse aus dem Gala-Auftritt sein.
Die fünf wichtigsten Erkenntnisse zum Bayern-Sieg
Erkenntnis Nr. 1: Der Generationswechsel ist vollzogen
Kingsley Comann und
Erkenntnis Nr. 2: Joshua Kimmich ist der neue Leader
Wer den Mumm hat, Defizite im Bundesliga-Betrieb beim Namen zu nennen ("Wir müssen draufpacken"), und dafür den Rüffel aus der Chefetage riskiert ("Wer seine Klappe aufmacht, muss vorneweg marschieren"), ist ein Kerl. Wer dann liefert und den Ausgleich raushaut, ist ein Anführer.
Erkenntnis Nr. 3: Manuel Neuer ist der beste deutsche Torwart
Darüber kann es keinen Zweifel mehr geben: Es gibt keinen Grund,
Erkenntnis Nr. 4: Bundestrainer Joachim Löw hatte recht
Niemand beim FC Bayern vermisst Mats Hummels in der Abwehr, niemand Thomas Müller in der Offensive, wenn alle Mann an Bord sind. Und Jerome Boateng spielte nur deshalb in der Innenverteidigung, weil Lucas Hernandez verletzt ausfiel. Alle drei sind ersetzbar.
Erkenntnis Nr. 5: Die Zweifel an Niko Kovac sind unbegründet
Bayern München hat die vergangenen zehn Auswärtsspiele in der Champions League nicht verloren (sieben Siege, drei Unentschieden). Trainer
Fazit: Engländer sind schlagbar
Bayern München wäre nicht der FC Hollywood, wenn die Saison nicht noch ein paar Kapriolen bereit hielte. Sieben Tore auf der Insel rehabilitieren längst nicht die drei Bundesliga-Klubs Bayern, Dortmund und Schalke, die im Frühjahr ihre Duelle gegen die Premier League kläglich verloren. Nur das muss man sagen: Engländer sind schlagbar.

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