• 20:01 Uhr: ➤ Wück will nach Schweden-Klatsche "nicht alles über den Haufen werfen"
  • 15:58 Uhr: England-Heldin bekommt FaceTime-Anruf während Pressekonferenz
  • 10:53 Uhr: EM-Krimi zwischen Schweden und England beschert ARD Rekordquote

➤ Wück will nach Schweden-Klatsche "nicht alles über den Haufen werfen"

  • 20:01 Uhr

Bundestrainer Christian Wück hat die deutschen Fussballerinnen für das EM-Viertelfinale auf eine "unheimliche Wucht und Schnelligkeit" der Französinnen eingestellt. "Darauf müssen wir gefasst sein, aber wir wissen auch, dass wir die gleichen Stärken bei uns in der Mannschaft haben, auch in der Offensive", sagte Wück auf der Pressekonferenz vor dem Showdown am Samstagabend in Basel.

Entscheidend werde daher sein, "wer welche Offensive in den Griff bekommt". Ob und welche Umstellungen er bei seinem Team vornehmen werde, wollte der 52-Jährige nicht verraten, alle 22 Spielerinnen seien aber einsatzfähig. "Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht alles über den Haufen werfen", sagte Wück und nannte die in der zweiten Hälfte gegen Schweden (1:4) in Unterzahl erprobte Dreierkette erneut als "Option".

Die DFB-Auswahl habe die Enttäuschung aus dem letzten Gruppenspiel am vergangenen Samstag aufgearbeitet, "Euphorie und der Wille" seien vor dem ersten K.o.-Spiel spürbar. Die Favoritenrolle schob Wück dennoch lieber den Französinnen zu, die ihre Gruppenphase mit neun Punkten abgeschlossen hatten.

Die Begründung des französischen Nationaltrainers Laurent Bonadei, als achtmaliger Europameister sei Deutschland favorisiert, zähle für ihn nicht. "Es ist eine vollkommen neue Generation. Für mich zählen die Leistungen bei dieser Europameisterschaft", betonte der Bundestrainer. (sid/bearbeitet von ms)

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Die weiteren EM-News vom 18. Juli

Kuriose Szene: England-Heldin bekommt FaceTime-Anruf während Pressekonferenz

  • 15:58 Uhr

Englands Torhüterin Hannah Hampton wurde im dramatischen EM-Viertelfinale gegen Schweden zur Heldin: Die Keeperin parierte zwei Strafstösse und sicherte den "Lionesses" somit den Einzug ins Halbfinale, wo nun Italien wartet.

Nach dem Spiel kam es auf der obligatorischen Pressekonferenz zu einer kuriosen Szene: Plötzlich klingelte Hamptons Handy, während sie die Fragen der anwesenden Medienvertreter beantwortete. "Es ist ein FaceTime-Anruf", sagte sie sichtlich erschrocken, was für Lacher bei den Anwesenden sorgte.

Hampton, die zur Spielerin des Spiels gewählt wurde, nahm ab, am anderen Ende der Leitung war ihre Familie, die die Torhüterin für den Halbfinaleinzug beglückwünschen wollte. "Ich bin in einer Pressekonferenz", sagte die 24-Jährige mehrmals und drehte die Frontkamera des Handys entsprechend auf die anwesenden Journalistinnen und Journalisten. "Ich rufe euch zurück", erklärte Hampton noch, ehe sie auflegte. (ms)

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EM-Krimi zwischen Schweden und England beschert ARD Rekordquote

  • 10:53 Uhr

Die ARD hat einen Quoten-Rekord bei der Fussball-EM der Frauen erzielt. Laut der Online-Zeitung DWDL hatte das Viertelfinale zwischen Schweden und England (2:3 nach Elfmeterschiessen) die meisten Zuschauer aller bisherigen Turnierspiele ohne deutsche Beteiligung.

Die Partie am Donnerstagabend sahen durchschnittlich 4,95 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Besonders beliebt war das Viertelfinale beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, die 28,1 Prozent Marktanteil ausmachten.

Die Konkurrenz des Abends, mit Blick auf die Gesamtreichweite, kam von einem anderen "Krimi" - der Wiederholung eines Erzgebirgskrimis im ZDF.

Am Samstagabend hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Frankreich (21.00 Uhr/DAZN und ZDF) die Chance auf den Halbfinaleinzug. (sid/bearbeitet von msb)

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Schult über Wück: "Eng wird es für ihn noch nicht"

  • 10:24 Uhr

Die frühere Fussball-Nationaltorhüterin Almuth Schult geht davon aus, dass Christian Wück auch im Falle einer Niederlage im EM-Viertelfinale Bundestrainer bleiben wird. "Ich glaube, eng wird es für ihn noch nicht", sagte die ARD-Expertin mit Blick auf das erste K.o.-Spiel der deutschen Fussballerinnen gegen Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel.

Wück sei "noch kein Jahr im Amt, er hat in der Nations League das Halbfinale geschafft", begründete Schult ihre Einschätzung. Zudem sei dem 52-Jährigen eingeräumt worden, Neues auszuprobieren. "Er hat genau das vor dem Turnier gesagt - 'Man wird mich, wenn das nicht funktioniert, kritisieren'", sagte Schult weiter: "Die Kritik kann kommen."

Wück, zuvor beim DFB erfolgreicher Nationaltrainer im männlichen Juniorenbereich, hatte das Amt von Horst Hrubesch übernommen. Unter der Leitung des 74-Jährigen hatte die deutsche Auswahl im vergangenen Sommer Bronze bei den Olympischen Spielen gewonnen. (sid)

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Bundestrainer Christian Wück

Wück vor Frankreich-Kracher: "Wir haben die gleichen Stärken"

Die Enttäuschung gegen Schweden im letzten Gruppenspiel ist abgehakt, Christian Wück und seine Spielerinnen gehen voller Vorfreude in das EM-Viertelfinale gegen Frankreich. Die Favoritenrolle gab der Bundestrainer ab, die Begründung des französischen Nationaltrainers Laurent Bonadei, als achtmaliger Europameister sei Deutschland favorisiert, zähle für ihn nicht.

Die EM-News vom 17. Juli

Einsatz fraglich: Französinnen bangen um Stürmerin

  • 16:44 Uhr

Frankreichs Fussballerinnen müssen im EM-Viertelfinale gegen Deutschland möglicherweise auf Kadidiatou Diani verzichten. Die Stürmerin von Meister Olympique Lyon, die sich am Mittwoch eine Fersenverletzung zugezogen hatte, fehlte auch am Donnerstag im Mannschaftstraining. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Teamumfeld.

Diani war in allen drei Gruppenspielen zum Einsatz gekommen, beim 4:1 gegen Wales erzielte sie per Foulelfmeter das 2:1.

Mittelfeldspielerin Sandie Toletti, die sich am Sonntag im Spiel gegen die Niederlande (5:2) eine Achillessehnenverletzung zugezogen hatte, drehte erstmals wieder ein paar Runden über den Platz. "Mir geht es besser, ich habe wieder mit dem Laufen begonnen, aber ich habe immer noch Schmerzen in meinen Achillessehnen", sagte die Vizekapitänin am Donnerstag. (sid)

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Italienische Party: Torhüterin singt im Interview

  • 13:39 Uhr

Italien steht bei der EM in der Schweiz im Halbfinale, nach dem knappen 2:1-Sieg gegen Norwegen gab es für das Team kein Halten mehr.

Die Spielerinnen feierten, tanzten und sangen sich für das bevorstehende Halbfinale (gegen England oder Schweden) warm.

Vor allem Torhüterin Laura Giuliani gab dabei ihre Gesangskünste zum Besten. Die 32-Jährige schnappte sich in der Mixed Zone kurzerhand eines der Mikrofone und trällerte den Hit "Unwritten" von Natasha Bedingfield.

Ob die Italienerinnen diese gute Laune bei der Europameisterschaft vielleicht sogar bis ins Endspiel trägt? Abwarten. Das Halbfinale steigt am kommenden Dienstag (22. Juli) um 21 Uhr. (ms)

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Französische Rachegelüste? Berger bleibt gelassen

  • 11:18 Uhr

DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger hat gelassen auf die Revanchegelüste des französischen Nationaltrainers Laurent Bonadei (55) reagiert. Sie habe "gar keine Probleme damit, wenn er das so sehen sollte", sagte die 34-Jährige zu den Aussagen des Franzosen, der das EM-Viertelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) als Möglichkeit zur "Rache" für das WM-Halbfinale 1982 bei den Männern zwischen Frankreich und Deutschland sieht.

Die deutsche Mannschaft hatte die Franzosen vor 43 Jahren in einer dramatischen Partie nach Elfmeterschiessen besiegt. "Frankreich gegen Deutschland, das weckt Erinnerungen an meine Jugend, nicht unbedingt gute Erinnerung an 1982", sagte Bonadei: "Es ist gar nicht so schlecht, dass uns ein kleiner Hauch von Rache anspornt." Der deutsche Torhüter Toni Schumacher hatte damals den Franzosen Patrick Battiston mit einem brutalen Einsteigen niedergestreckt.

"Jeder kennt es", sagte Berger am Mittwoch über die Szene, die in die Fussballgeschichte einging. Aber: "Das ist deren Geschichte, wir wollen unsere eigene schreiben. Ich freue mich einfach auf das Spiel." Deutschland gegen Frankreich sei "ein richtig cooles Spiel", ergänzte die Torhüterin, das DFB-Team könne "auf Augenhöhe mithalten oder sogar besser sein, wenn wir unsere Tagesform zeigen".

Die deutschen Fussballerinnen setzen nach dem Rückschlag gegen Schweden (1:4) ohnehin auf ihre starke Bilanz gegen Frankreich. Noch nie verloren die DFB-Frauen ein Turnierspiel gegen Les Bleues - auch im Halbfinale der EM 2022 nicht. Entscheidend sei vor drei Jahren gewesen, "dass wir alle daran geglaubt haben", sagte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich. In Basel werde es wieder auf "Kleinigkeiten" ankommen. "Wir dürfen keinen Zentimeter nachlassen, dann haben wir auch eine Chance." (sid)

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Hegering nimmt DFB-Team in Schutz

  • 08:20 Uhr

Die frühere Nationalspielerin Marina Hegering sieht die Niederlage des DFB-Teams gegen Schweden nicht als Problem für den weiteren Turnierverlauf an. "Wenn man 60 Minuten gegen eine Topmannschaft in Unterzahl spielt, ist es nicht verwerflich, dieses Spiel zu verlieren. Von daher darf man es nicht überbewerten", sagte die 35-Jährige im Podcast der Sportschau. Vielmehr sehe sie das "bittere" 1:4 gegen die Skandinavierinnen als "Learning" für die verjüngte deutsche Nationalelf.

Mit ihrem Rücktritt, jenem von Alexandra Popp sowie dem Start von Bundestrainer Christian Wück habe es in jüngerer Vergangenheit nun mal "viele Veränderungen" gegeben. "Da muss man sich auch erst mal finden", betonte Hegering: "Es ist eine Entwicklungssache, das ist gar nichts Schlimmes. Die Mannschaft hat die Chance verdient, sich selber zu finden. Ich glaube, sie sind da auf einem guten Weg." Ein Turnier wie die EM sei hierfür "die perfekte Möglichkeit".

Das DFB-Team trifft am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) im Viertelfinale auf Frankreich, im Tor wird dabei erneut Ann-Katrin Berger stehen. Hegering glaubt nicht, dass die öffentliche Kritik die Torfrau beeinflussen wird. "Anne ist komplett bei sich und macht ihr Ding", betonte Hegering: "Sie hat schon vieles erlebt und ist komplett gefestigt in dem, was sie tut. Sie soll genau machen, wonach sie sich fühlt, weil dann ist sie absolut stark." (sid)

Die EM-News vom 16. Juli

Berger gibt Einblicke: 92-jähriger Opa als Motivation

  • 15:28 Uhr

Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hofft auf den EM-Titel mit den deutschen Fussballerinnen – und greift dabei auf einen ganz eigenen Antrieb zurück. "Mein Opa ist vor ein paar Tagen 92 Jahre alt geworden. Meine Motivation ist, dass er zum Finale kommt. Er hat gesagt, Viertelfinale und Halbfinale lohnen sich nicht", sagte die 34-Jährige mit einem Schmunzeln am Mittwoch in Zürich: "Er meint es wirklich ernst. Ich habe versucht, ihn zu überreden, aber er ist eine harte Nuss."

Bislang war ihr Grossvater beim ersten Gruppenspiel des deutschen Teams gegen Polen (2:0) in St. Gallen vor Ort dabei. Dafür habe er sich "wirklich noch ein Trikot angezogen", berichtete Berger. Er sei ein "sehr strenger, aber liebenswerter Mann. Von ihm kriege ich meistens einen Daumen hoch oder runter – und nach dem Spiel war es ein Daumen nach oben. Das heisst schon etwas, das gibt es nicht so oft".

EM 2025: Italien-Torhüterin trällert bekanntes Bedingfield-Lied

Nach dem Halbfinaleinzug gab die italienische Torhüterin Laura Giuliani ihre Gesangskünste zum Besten. © Eurosport

Bei der launigen Pressekonferenz vor dem Viertelfinale am Samstag (21:00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Frankreich verriet Berger zudem, weshalb sie bei der Nationalhymne immer freundlich in die Kamera lächelt. Ihr Grossvater habe "vielleicht nicht so viel Ahnung von Fussball", aber für ihn spiele "das Auftreten eine grosse Rolle". Da ihr Opa einst die ernsten Blicke vieler Spielerinnen monierte, habe sie sich irgendwann "angewöhnt, bei der Hymne zu lachen", sagte die Keeperin. "Für meinen Opa würde ich alles machen."

Bei den Anekdoten über den grossen Fan aus der Familie gerieten die jüngsten Diskussionen über Bergers riskantes Spiel beinahe in den Hintergrund. Seit sie Deutschland verlassen habe, "lese ich gar keine Nachrichten mehr", sagte die Torhüterin vom US-Klub Gotham FC: "Was auch immer geschrieben wird, müssen Sie mir sagen." Gegen Schweden (1:4) habe sie nicht ihr bestes Spiel gemacht, gab Berger zu, aber: "Nach meiner Analyse habe ich damit abgeschlossen." (SID)

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Ex-DFB-Torhüterin glaubt an Schweizer Chance gegen Spanien

  • 12:20 Uhr

Nadine Angerer sieht EM-Gastgeber Schweiz im Viertelfinale gegen den Topfavoriten Spanien keineswegs chancenlos. "Wir haben individuelle Klasse", sagte die Torwarttrainerin der Nati der "Sportschau". Vor allem lebe die Mannschaft aber vom ausserordentlichen "Teamspirit. Wenn wir im Training sehen, wie viel Leidenschaft, Herz und Engagement die Mannschaft auf den Platz legt, wird es auch für Spanien schwierig. Das ist kein Zweckoptimismus. Die Mannschaft hat den Glauben, da wirklich auch zu gewinnen."

Sie spüre vor der Partie am Freitagabend (21 Uhr/ARD und DAZN) die nötige "Gewinnermentalität", führte die frühere deutsche Nationaltorhüterin aus. Spanien werde "schon eine Hausnummer" und definitiv "nicht einfach". Jedoch habe die Nati "nicht viel zu verlieren. Es ist auch die positive Arroganz da, die wir brauchen. Ein Fussballspiel dauert 90 Minuten, fängt bei 0:0 an und dann muss uns Spanien auch erstmal schlagen." (SID)

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Bühl: Werde von Turnier zu Turnier mehr "Führungsspielerin"

  • 10:10 Uhr

Nationalspielerin Klara Bühl sieht sich bei der Fussball-EM in der Schweiz in einer wichtigeren Rolle – auf und neben dem Platz. "Ich merke, dass ich von Turnier zu Turnier mehr zur Führungsspielerin werde", sagte die 24-Jährige vom Double-Gewinner Bayern München der "Sport Bild". Sie sei "auf jeden Fall sehr zufrieden, wie ich aktuell spiele. Ich habe an meiner Konstanz gearbeitet und schaffe es mittlerweile, in jedem Spiel da zu sein."

Bühl hatte in den drei EM-Gruppenspielen zu den Aktivposten im deutschen Team gehört. Sie geniesse es "gerade extrem, dass mir Dinge leichtfallen", sagte die Flügelspielerin, die trotz des Rückschlags gegen Schweden (1:4) weiter davon "überzeugt" ist, "dass wir ein erfolgreiches Turnier spielen". Die jüngsten Fehler dürften im Viertelfinale gegen Frankreich am Samstag (21:00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel aber "auf keinen Fall wieder passieren".

Ihre starken starken Leistungen zuletzt führt Bühl auf ihr neuroathletisches Training und die Arbeit mit einem Mentaltrainer zurück. Dies helfe ihr dabei, "körperlich und mental auf den Punkt da zu sein und über 90 Minuten den Fokus zu behalten", sagte sie: "Ich habe über die letzten zwei, drei Jahre herausgefunden, was mir guttut. Das ist entscheidend für eine gewisse Konstanz."

Sicherheit gibt der Münchnerin, die mit einem Wechsel ins Ausland in Verbindung gebracht wurde, auch ihre Vertragsverlängerung beim FC Bayern (bis 2027). "Ich habe mich dazu entschieden, dass es mir guttut, hierzubleiben. Und ausserdem steht für mich das Geld nicht an erster Stelle", sagte Bühl. Zudem sehe sie die Chance, mit den Bayern die Champions League zu gewinnen. "Dafür muss ich nicht zu einem anderen Klub gehen. Das hat meine Entscheidung bestätigt." (SID)

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DFB-Frauen arbeiten mit Sportpsychologen

  • 07:27 Uhr

Warum gelingt den deutschen Fussballerinnen so selten ein guter Auftritt ohne eklatante Schwächephasen? Diese Frage begleitet das DFB-Team schon länger. "Man muss sagen, dass es für uns alle so ein kleines Rätsel ist", gab Co-Trainerin Maren Meinert vor dem EM-Viertelfinale gegen Frankreich zu: "Weil wir wissen, dass wir das können."

Bei der Suche nach der Antwort steht aus Meinerts Sicht fest: An der Kondition, der Konzentration oder dem Willen liege es nicht. Die Spielerinnen selbst sind ebenso überfragt. "Es ist enorm schwierig, wir wissen selbst nicht genau, woran es liegt", sagte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken, denn: "Wir haben es über mehrere Spiele schon gezeigt, dass wir es hinbekommen über 90 Minuten."

Interne Gespräche haben laut der 24-Jährigen Lösungsansätze aufgezeigt. "Wir haben auch mit unserem Sportpsychologen besprochen, woran es liegt, dass wir es nicht hinkriegen. Wir haben hoffentlich etwas gefunden, das uns weiterhilft", meinte Nüsken. Denn mit Blick auf das K.o.-Duell mit den starken Französinnen sei klar: "Wir müssen es einfach hinbekommen."

Beim 1:4 im letzten Gruppenspiel gegen Schweden war die deutsche Auswahl stark ins Spiel gestartet und hatte sich mit der frühen Führung durch Jule Brand (8.) belohnt. Danach aber entglitt dem Rekordeuropameister die Partie, hinzu kam eine Unterzahl ab der 31. Minute nach dem Platzverweis gegen Carlotta Wamser. (sid)

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Die EM-News vom 15. Juli

Krankheitswelle im Schweizer Team hat Folgen

  • 14:16 Uhr

Die Schweizer Fussballerinnen plagen vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien Krankheitssorgen. Am Dienstag musste deshalb gar das für 11:15 Uhr geplante Training abgesagt und dafür ein freier Tag eingeschoben werden. Wie der nationale Verband SFV mitteilte, seien zu viele Spielerinnen erkältet. Die Übungseinheit soll am Mittwoch nachgeholt werden. Die Verlegung sei erfolgt, um die "qualitative Trainingsgestaltung zu gewährleisten", hiess es weiter.

Zu den betroffenen Spielerinnen sollen unter anderem Stammkraft Julia Stierli und Coumba Sow gehören, die bereits am Sonntag beim öffentlichen Training gefehlt hatten. "Es sind fünf Spielerinnen betroffen – mit milden bis moderaten Symptomen. Wichtig zu erwähnen ist, dass nur die oberen Atemwege betroffen sind. Es leidet also niemand an Fieber oder Husten", sagte Mannschaftsarzt Martin Schober dem Schweizer Fernsehen (SRF). Die erkrankten Spielerinnen würden nun vom restlichen Team getrennt, um Ansteckungen zu vermeiden.

Die Gastgeberinnen hatten sich als Zweiter der Gruppe A für die K.o.-Runde qualifiziert, im ersten EM-Viertelfinale der Verbandsgeschichte geht es am Freitagabend gegen Topfavorit Spanien. "Wir fühlen uns selbstbewusst und von den Fans getragen", betonte Kapitänin Lia Wälti.

Bei den Schweizerinnen dürften angesichts der Erkältungssymptome zahlreicher Spielerinnen zarte Erinnerungen an die EM 2022 wach werden. Damals hatten sich bereits nach dem Eröffnungsspiel gegen Portugal acht Spielerinnen und elf Staff-Mitglieder mit Magen-Darm-Symptomen in Isolation begeben müssen. Auch damals fiel wegen der Grippewelle ein Training aus. (SID/dpa/bearbeitet von ms)

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Hunderttausende Fans: Frauen-EM bricht Rekorde

EM in der Schweiz bricht Zuschauer-Rekorde

Die EM begeistert mit Rekord-Zuschauerzahlen. Beim Turnier in der Schweiz kamen so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie noch nie bei einer EM-Gruppenphase der Frauen in die Stadien.

Bayern-Star fällt nach Verletzung bei EM mehrere Wochen aus

  • 13:26 Uhr

Nach Giulia Gwinn muss Doublesieger FC Bayern auf eine weitere Schlüsselspielerin länger verzichten: Pernille Harder zog sich bei der EM im Gruppenspiel der dänischen Nationalmannschaft gegen Polen (2:3) eine Verletzung der Muskulatur im linken Oberschenkel zu. Die 32 Jahre alte Stürmerin werde "für mehrere Wochen fehlen", teilten die Münchnerinnen am Dienstag mit.

Zuvor hatte sich beim Turnier in der Schweiz bereits DFB-Kapitänin Gwinn eine Innenbandverletzung am Knie zugezogen. Auf "acht bis zehn Wochen" hatte Bayerns Sportdirektorin Bianca Rech die Ausfallzeit der Verteidigerin zuletzt beziffert. Es sei "das Ziel, dass sie zum Saisonstart wieder dabei sein kann".

Die erste Ligapartie des deutschen Meisters und Pokalsiegers, der vergangene Woche die Vorbereitung aufgenommen hatte, findet am 6. September gegen Bayer Leverkusen statt. Schon am 30. August geht es im Supercup gegen Vizemeister VfL Wolfsburg. (SID)

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Wück steht wegen Umgang mit Berger-Debatte in der Kritik

  • 12:51 Uhr

Seit seiner Rüge für Ann-Katrin Berger nach der Dänemark-Partie (2:1) wird Bundestrainer Christian Wück die Debatte um das riskante Spiel der Torhüterin mit dem Ball nicht mehr los. Wück, sagte die frühere DFB-Stammkeeperin Almuth Schult in einem SZ-Podcast, habe "noch nicht den Umgang damit gefunden, dass seine Aussagen so massive Auswirkungen in den Medien haben".

Der 52-Jährige, der bereits im EM-Vorfeld durch die Kritik einiger Spielerinnen an der mangelnden Kommunikation nach innen in den Fokus geraten war, müsse "etwas bedachter antworten", riet Schult, "um auch ein bisschen Ruhe mit den Medien reinzubekommen". Intern scheint es aus ihrer Sicht dagegen "mittlerweile gut zu laufen".

Die zweimalige Europameisterin Inka Grings brachte dagegen Verständnis für Wücks Auftreten auf. Für den Weltmeistercoach der männlichen U17 sei es "eine neue Situation. Er meint das sicherlich mehr aus dem Humor", sagte Grings im ARD-Morgenmagazin, sie warnte aber: "Man muss schon wachsam sein, weil diese Debatte danach ist sicherlich sehr ungünstig. Die Unruhe brauchst du nicht."

Und wie reagiert Wück auf die herausfordernde Situation? Laut Nia Künzer geht der Coach "mit Ruhe und sehr fokussiert die nächsten Themen" an. Wichtig sei dann aber auch, fuhr die Sportdirektorin fort, "die Vorfreude und den Optimismus zu vermitteln, dass wir hier in einem Viertelfinale stehen". (SID/bearbeitet von ms)

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Pernille Harder
Dänemark-Star Pernille Harder verletzte sich im EM-Gruppenspiel gegen Polen. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Gelhardt

Popp über DFB-Taktik: "Anpassungen tun nicht weh"

  • 10:37 Uhr

Die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp erwartet ein defensiv stabileres deutsches Team im EM-Viertelfinale – und damit auch Änderungen in der Herangehensweise von Bundestrainer Christian Wück. "Ich gehe davon aus, dass sie etwas anpassen werden. Bei den Französinnen kommen ganz schön schnelle Lokomotiven auf einen zu", sagte Popp im Podcast Copa TS vor der Partie gegen Frankreich am Samstagabend in Basel.

Die Konteranfälligkeit und das hohe Verteidigen waren den deutschen Fussballerinnen im letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) mehrmals zum Verhängnis geworden. Wück betonte zunächst, dass er nicht von seiner Idee abrücken wolle. "Es ist falsch, wenn wir sagen, wir wollen jetzt nur reagieren und nur zerstören", sagte er nach der höchsten EM-Niederlage der DFB-Frauen.

"Grundsätzlich" sprach Popp für diese Haltung ein Kompliment aus. "Man muss auch Eier haben, seine Philosophie durchzuziehen", sagte die 34-Jährige, sie finde es "cool", dass man trotzdem bei sich bleibe "und nicht von heute auf morgen alles über den Haufen wirft". Klar sei aber: "Es ist ein Turnier – und Anpassungen tun manchmal auch nicht weh". Sie kenne die Co-Trainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak gut: "Ich weiss, dass die einiges auf dem Kasten haben." (SID/bearbeitet von ms)

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DFB-Star Giulia Gwinn bleibt bei den Autogrammjägern die Nummer eins

Die verletzte Kapitänin des DFB-Teams, Giulia Gwinn, lässt sich von ihrer Knieverletzung nicht aufhalten. Bei einer Trainingseinheit während der EM in der Schweiz gibt sie fleissig Autogramme und macht Fotos mit den Fans.

Künzer: DFB-Frauen trotz historischer Pleite "konkurrenzfähig"

  • 05:26 Uhr

Sportdirektorin Nia Künzer sieht die deutschen Fussballerinnen auch nach dem herben Rückschlag gegen Schweden (1:4) in der europäischen Spitze. "Ich finde uns durchaus noch konkurrenzfähig", sagte die DFB-Funktionärin vor dem Duell ums EM-Halbfinale mit Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel. Der Fussball in Europa liege "sehr dicht beieinander", es sei "schon auch eine Auszeichung, hier ins Viertelfinale einzuziehen".

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Künzer verwies auf die Olympia-Bronzemedaille aus dem Vorjahr sowie den erneuten Einzug ins Final Four der Nations League in diesem Jahr. Zudem sei es der DFB-Auswahl in der Vergangenheit bereits gelungen, "gegen diese Teams zu bestehen", sagte Künzer mit Blick auf das Viertelfinale gegen die bei dieser EM bislang offensiv überzeugenden Französinnen. Man habe "den Glauben daran, dass wir am Samstag bestehen können".

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Ex-DFB-Star Alexandra Popp
Ex-DFB-Star Alexandra Popp hofft im Viertelfinale gegen Frankreich auf Änderungen im Spiel des deutschen Teams. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Lesen Sie hier die EM-News vom 9. bis 14. Juli.

Lesen Sie hier die EM-News vom 2. bis 8. Juli.

Mit Material von SID, AFP und dpa.