• 15:59 Uhr ➤ "Keine Absicht": Künzer verteidigt Rotsünderin Hendrich
  • 12:01 Uhr: Das war für dich": Berger mit bewegender Botschaft an ihren Opa
  • 10:30 Uhr: DFB-Auswahl erzielt neuen TV-Bestwert bei EM
  • 10:24 Uhr: "Psychologische Tricks: Wück verrät Elfmeter-Geheimnis

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➤ "Keine Absicht": Künzer verteidigt Rotsünderin Hendrich

  • 15:59 Uhr

DFB-Sportdirektorin Nia Künzer hat das Zopfzerren von Nationalspielerin Kathrin Hendrich im EM-Viertelfinale gegen Frankreich verteidigt. "Sie schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren hängen. Sie hat nicht in die Haare gegriffen", sagte Künzer einen Tag nach dem Sieg im Elfmeterschiessen der deutschen Fussballerinnen in Basel. "Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt."

Der Videobeweis entlarvte die Tätlichkeit. Die sehr erfahrene Innenverteidigerin hatte Frankreichs Kapitänin Griedge Mbock Bathy in den Haarzopf gegriffen und sah deshalb bereits nach 13 Minuten die Rote Karte. Die 33 Jahre alte Hendrich reagierte darauf mit sichtbarem Unverständnis, hat sich bisher aber nicht selbst dazu geäussert.

"Ihr ist es wichtig zu sagen, dass sie nicht an den Haaren gezogen hat. Man sieht in den TV-Aufnahmen, dass sie in eine ganz andere Richtung schaut", erklärte Künzer. Mit der Ex-Wolfsburgerin habe es sofort einen Austausch gegeben: "Sie war natürlich sehr enttäuscht, aber auch froh, dass das Spiel so ein Ende genommen hat."

Trotz des Halbfinal-Einzugs könnte die Europameisterschaft für Hendrich vorbei sein, wenn sie von der Uefa für mehr als ein Spiel gesperrt wird. Ob der DFB in diesem Fall dagegen vorgehen würde, liess Künzer offen. (dpa/bearbeitet von jum)

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Die weiteren EM-News vom 20. Juli

"Das war für dich": Berger mit bewegender Botschaft an ihren Opa

  • 12:01 Uhr

Ann-Katrin Berger blickte tief in die Kamera und klopfte sich mit dem Finger aufs Herz. Dann schickte Deutschlands Erfolgsgarantin eine bewegende Botschaft an ihren vielleicht grössten Fan, der vor dem Fernseher mitgefiebert haben dürfte. "Opa, das war für dich", sagte die nahezu unüberwindbare Nationaltorhüterin inmitten all des Jubels über ihre EM-Heldentaten gegen Frankreich. Und in gewisser Weise besass Bergers Grossvater Herbert ja sogar einen Anteil am Viertelfinal-Drama mit Happy End.

"Ich habe es schon gesagt: Er kommt nur zum Finale. Da will ich hin", erklärte die "Elferkillerin", die ihre ganz eigene Motivation aus der Ankündigung ihres 92 Jahre alten Opas zog und daher scheinbar spielend die lästige Pflicht auf dem Weg ins Halbfinale erledigte. "Deshalb musste ich auch kurz einen Elfmeter schiessen, zwei halten - und jetzt geht's weiter."

Ihr Grossvater war aber vermutlich schon im Bett, als Berger weit nach Mitternacht der Reaktion ihres Edelfans entgegenfieberte. Sie freue sich besonders auf das Feedback ihres Opas, sagte Berger. Am Morgen danach dürfte sie ihr Postfach gecheckt haben. Denn: Sie erwarte wie immer "eine E-Mail". (SID/bearbeitet von jum)

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DFB-Auswahl erzielt neuen TV-Bestwert bei EM

  • 10:30 Uhr

Die deutschen Fussballerinnen sind mit einem Sieg im Elfmeterschiessen und einem neuen TV-Bestwert ins EM-Halbfinale gestürmt. Der Viertelfinal-Erfolg gegen Frankreich knackte erstmals bei der laufenden Europameisterschaft in der Schweiz die Zehn-Millionen-Marke. Am Samstagabend schauten im Durchschnitt 10,695 Millionen Menschen die Live-Übertragung in ZDF und sorgten nach Angaben des Senders für einen Marktanteil von 52,2 Prozent.

Die EM der Frauen wird für ARD und ZDF immer mehr zum Quotengaranten. Auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung sorgen für hohe Reichweiten. Das bisherige Topspiel war Schweden gegen England mit durchschnittlich 4,95 Millionen Zuschauern. (dpa)

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"Psychologische Tricks": Wück verrät Elfmeter-Geheimnis

  • 10:24 Uhr

Bundestrainer Christian Wück hat nach dem 6:5-Sieg im Elfmeterschiessen gegen Frankreich das Erfolgsrezept der deutschen Fussballerinnen erklärt. "Sondertraining kann man nicht machen. Wir haben es immer wieder mal eingestreut. Wir haben ihnen auch zwei, drei psychologische Tricks gesagt, wo wir Wert drauflegen, wo wir überzeugt sind, dass die uns helfen", sagte der 52-Jährige nach dem EM-Viertelfinale in Basel.

Die Nervenstärke des DFB-Teams, das im bisherigen Turnierverlauf inklusive des Elfmeterschiessens gegen Frankreich 7 von 9 Strafstössen verwandelte, fällt angesichts der sonst schwachen Quote im Turnier auf. Von insgesamt 41 Versuchen landeten lediglich 24 im Netz.

Wück fand schnell eine Erklärung für die deutsche Präzision: "Das hat jetzt das dritte Mal bei mir geklappt. Ich bin jetzt das dritte Mal im Elfmeterschiessen bei einem grossen Turnier gegen die Franzosen erfolgreich gewesen." Bei der WM 2023 und der EM im selben Jahr hatte er die männliche U17 zum Titel geführt - jeweils im Finale gegen Frankreich.

Das Nachbarland ist auch für die deutschen Frauen ein Lieblingsgegner. Im sechsten Duell bei WM oder EM gab es den sechsten Sieg - erstmals nach Elfmeterschiessen. Bei der vergangenen EM war die deutsche Elf durch ein 2:1 gegen die Französinnen ins Finale eingezogen.

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Die EM-News vom 19. Juli

Grosse Fan-Unterstützung für DFB-Frauen in Basel

  • 16:51 Uhr

Die deutschen Fussballerinnen dürfen sich auch im EM-Viertelfinale gegen Frankreich auf grosse Unterstützung freuen. Rund 10.000 Fans aus Deutschland werden am Samstagabend (21 Uhr/ZDF, DAZN und in unserem Live-Ticker) im St. Jakob-Park von Basel erwartet.

Die Französinnen werden von rund 2.500 Fans unterstützt. Das gab der Deutsche Fussball-Bund (DFB) mit Verweis auf Uefa-Angaben bekannt, die Partie ist ausverkauft.

Im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark waren die DFB-Frauen von rund 17.000 deutschen Fans in Basel unterstützt worden. So viele Auswärtsfans waren noch nie bei einem Spiel der deutschen Fussballerinnen. 34.165 Menschen sahen den 2:1-Sieg des deutschen Teams im Stadion.

"Beim letzten Spiel in Basel haben wir gemerkt, was für ein ausschlaggebender Faktor es sein kann, wenn man merkt, dass viele Menschen hinter einem stehen und die Mannschaft anfeuern. Das hat uns in dem Spiel sehr geholfen", sagte Flügelspielerin Klara Bühl über den Fan-Support im Nachbarland. (SID)

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Pia Sundhage
Ob Pia Sundhage weiterhin Trainerin der Schweiz bleibt, ist unklar. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Hess

Auf diese Spielerinnen würde Almuth Schult setzen

  • 15:38 Uhr

Die ehemalige Fussball-Nationaltorhüterin Almuth Schult würde die deutsche Abwehr für das EM-Viertelfinale fast komplett umbauen. "Auf der rechten Seite würde ich Sophia Kleinherne eine Chance geben", sagte Schult als ARD-Expertin vor dem K.o.-Spiel gegen Frankreich am Samstagabend (21.00 Uhr/ZDF und DAZN). Auf dieser Position fallen die Optionen Giulia Gwinn (Knieverletzung) und Carlotta Wamser (Rotsperre) aus.

Auch auf der anderen Seite sieht Schult Handlungsbedarf in der Viererkette. "Links würde ich mit Franzi Kett beginnen, weil sie ein anderes Tempo hat", sagte die 34-Jährige. "Sarai Linder hat mich leider im Turnierverlauf nicht überzeugt. Da waren vom Tempo und auch vom taktischen Verhalten her Defizite da, das kann gegen die Französinnen böse ausgehen."

In der Innenverteidigung würde Schult weiter auf Janina Minge setzen, Rebecca Knaak aber ersetzen. "Ich würde Kathrin Hendrich reinbringen. Aufgrund ihrer Schnelligkeit, ihrer Erfahrung und weil sie auch dem Spiel gutgetan hat beim letzten Mal", erklärte die Olympiasiegerin von 2016. Gegen Schweden (1:4) war Hendrich nach der Halbzeitpause für Knaak gekommen, in Unterzahl liess Bundestrainer Christian Wück dann eine Dreierkette spielen.

In der Offensive schlägt Schult nur einen Wechsel vor. Hinter Lea Schüller sollte aus ihrer Sicht wieder Linda Dallmann anstelle von Laura Freigang auf der Zehnerposition beginnen. "Laura Freigang war gegen Schweden leider nicht so effektiv, wie man sich das erhofft hatte", meinte Schult. "Dallmann ist sehr lauffreudig, was wichtig für das Pressing sein kann." (SID)

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Sundhage lässt Zukunft nach EM-Aus offen

  • 11:58 Uhr

Die Zukunft der erfolgreichen Nationaltrainerin Pia Sundhage in der Schweiz ist auch nach dem Aus bei der Heim-EM offen. "Es ist in alle Richtungen alles möglich", berichtete Marion Daube, zuständig für die Frauen im nationalen Fussball-Verband SFV, am Samstagvormittag während der Fazit-Pressekonferenz. Sundhage bat um Zeit, die "vielen Eindrücke zu verarbeiten". Die Schwedin besitzt einen Vertrag bis zum Jahresende.

Das Turnier, aus dem sich die Schweizerinnen am Freitagabend mit einem 0:2 im Viertelfinale gegen den Weltmeister Spanien verabschiedeten, werten alle Verantwortlichen als grossen Erfolg. "Wir haben während dieses Turniers ein neues Publikum gewonnen", sagte SFV-Präsident Dominique Blanc. "Leute, die normalerweise wenig ins Stadion kommen, die sich bisher kaum für Fussball interessiert haben. Viele Kinder und Familien."

Sundhage blickt mit grosser Zufriedenheit auf ihre bisherige Amtszeit zurück. "Ich bin sehr stolz darauf, was wir in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet haben", sagte die 65-Jährige, die unter anderem die USA zu zwei Olympiasiegen geführt hatte. "Es ist sehr schwierig, einen Menschen in der Schweiz zu verändern - mit unserem Fussballteam haben wir es geschafft." Ihre Spielerinnen "waren erst tief enttäuscht und traurig, aber haben in der Nacht auch noch getanzt". (SID)

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Bundestrainer Christian Wück

Wück vor Frankreich-Kracher: "Wir haben die gleichen Stärken"

Die Enttäuschung gegen Schweden im letzten Gruppenspiel ist abgehakt, Christian Wück und seine Spielerinnen gehen voller Vorfreude in das EM-Viertelfinale gegen Frankreich. Die Favoritenrolle gab der Bundestrainer ab, die Begründung des französischen Nationaltrainers Laurent Bonadei, als achtmaliger Europameister sei Deutschland favorisiert, zähle für ihn nicht.

DFB-Frauen auf Szenario Elfmeterschiessen vorbereitet

  • 09:21 Uhr

Nach dem verrückten Elfmeterschiessen bei der Fussball-EM zwischen England und Schweden sieht Bundestrainer Christian Wück seine Fussballerinnen gut gewappnet für eine mögliche Entscheidung vom Punkt. "Wir haben schon in Herzogenaurach mit diesem Thema begonnen. Wir haben es immer wieder eingestreut. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Besprechungsraum", sagte der 52-Jährige.

"Deshalb glaube ich schon, dass wir gut vorbereitet sind auf dieses Szenario", ergänzte Wück vor dem Viertelfinal-Spiel der DFB-Auswahl gegen Frankreich heute Abend (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel. Er habe auch eine Liste mit Kandidatinnen.

Die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn war in den vergangenen Jahren die Strafstoss-Spezialistin im Wück-Team. Weder für die Nationalelf noch für den FC Bayern München hat die Rechtsverteidigerin jemals einen Elfmeter verschossen.

Nach Gwinns Turnier-Aus in der Schweiz verwandelte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken beim 2:1 gegen Dänemark einen Elfmeter. Als vorgesehene Schützin gilt auch die neue Spielführerin Janina Minge. Beim dramatischen Halbfinaleinzug von England in Zürich hatte es im Elfmeterschiessen gleich neun Fehlschüsse bei 14 Versuchen gegeben.

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In der deutschen Auswahl gilt Torhüterin Ann-Katrin Berger zudem als Spezialistin für gehaltene Elfmeter. Die Wahl-Amerikanerin sicherte mit so einer Grosstat im vergangenen Jahr ihrem Team Olympia-Bronze: Gegen Weltmeister Spanien hielt sie einen Strafstoss in der letzten Spielminute und rettete damit den 1:0-Vorsprung, für den Gwinn vom Punkt gesorgt hatte. (dpa/bearbeitet von jum)

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Lesen Sie hier die EM-News vom 15. bis 18. Juli.

Lesen Sie hier die EM-News vom 9. bis 14. Juli.

Lesen Sie hier die EM-News vom 2. bis 8. Juli.

Mit Material von SID, AFP und dpa.