Selma Bacha
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Bundestrainer Christian Wück
"Ich bin fix und fertig", sagte Bundestrainer Christian Wück nach dem Viertelfinal-Krimi gegen Frankreich im ZDF. Der DFB-Coach war sichtlich geschafft, aber voller Freude über den dramatischen Halbfinaleinzug seines Teams.
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"Es war eine unfassbare Leistung", sagte Wück über das 6:5 nach Elfmeterschiessen über die kämpferische Willensleistung seiner Mannschaft. Immerhin haben die DFB-Frauen 105 Minuten in Unterzahl gespielt.
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"Wenn man so einen Nackenschlag bekommt, dann so durchhält – ich bin unheimlich stolz", ergänzte Wück angesichts der Roten Karte gegen Kathrin Hendrich (14.), "wir hätten es nicht hinbekommen, wenn auch nur eine weggebrochen wäre."
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Seiner Torhüterin Ann-Katrin Berger bescheinigte Wück "eine grandiose Leistung. Wir wussten, dass sie uns Stabilität gibt. In Unterzahl brauchen wir Persönlichkeiten wie Anne." Zum EM-Auftakt kritisierte der Bundestrainer seine Keeperin wegen ihrer riskanten Dribblings noch öffentlich. Gegen Frankreich spielte Berger gross auf – neben zwei gehaltenen Elfmetern verwandelte sie auch selbst ihren Strafstoss.
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Angesichts der zu erwartenden Sperre gegen Hendrich und der Fussverletzung von Sarai Linder meinte Wück mit Blick auf das Halbfinale gegen den Topfavoriten Spanien am Mittwochabend in Zürich: "Mal schauen, ob wir noch elf Spielerinnen aufstellen können. Aber ich kann versprechen, dass wir den Spanierinnen einen heissen Tanz liefern werden."
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Janina Minge
Ersatzkapitänin Janina Minge nannte den Erfolg "geisteskrank" und war "unfassbar stolz" auf ihre Mannschaft. Mit dem Platzverweis gegen Hendrich sei das Elfmeterschiessen "klar" das Ziel gewesen. Zur dortigen Leistung von Torfrau Berger sagte Minge: "Anne ist überragend, wir können uns auf sie verlassen."
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Und jetzt, Frau Minge? "Man hat gesehen: Wir sind zu Grossem fähig! Ich bin mir ganz sicher, dass wir auch die Spanierinnen packen."
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Sjoeke Nüsken
Sjoeke Nüsken sieht das genauso: "Wir wollen jetzt das Ding nach Hause holen."
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Ann-Kathrin Berger
Auch Ann-Kathrin Berger, die Spielerin des Spiels, machte gleich eine Ansage an die Konkurrenz: "Viele haben nicht mehr an uns geglaubt, gerade nach dem Schweden-Spiel. Jetzt haben wir uns den Respekt wieder verdient. [...] Jetzt müsste jede Mannschaft Angst vor uns haben."
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Rebecca Knaak
"Sie kam sofort zu uns und hat gesagt, wie dankbar und stolz sie auf uns ist", erzählte Rebecca Knaak (r.) vom Gespräch mit der früh vom Platz gestellten Kathrin Hendrich. "Ich habe nur, versucht ihr Zuspruch zu geben und sie zu trösten, weil sie natürlich auch schon etwas traurig war. Ich fand die Situation total unglücklich." Und weiter: "Wir sind ein Team und haben heute für alle, für Kathi, Giuli (Giulia Gwinn), Calle (Carlotta Wamser), alle, die nicht viel spielen konnten oder die zu Hause sitzen, gespielt und ich glaube, das zeichnet dieses Team dann aus."
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Von Christian Wücks Teamansprache wusste Knaak nach dem Spiel hingegen nicht mehr viel: "Ich glaube wir haben uns alle nur noch angeschrien und gesagt, dass es Wahnsinn ist. Ich habe da auch leichte Filmrisse, glaube ich. Da muss ich morgen nochmal nachfragen."
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Elisa Senss
Auch Elisa Senss, die im Mittelfeld Kilometer abgespult hatte, war nach dem Sieg überglücklich: "Was da alles in diesem Spiel passiert ist - einfach krass. Ich bin so froh und gönne uns das so sehr von Herzen, dass wir es geschafft haben."
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Klara Bühl
Klara Bühl erklärte, wie die Mannschaft den schwierigen Start mit Gegentor und Platzverweis verarbeitete: "Wir haben nach der Roten Karte nochmal gemerkt: Wir haben nichts zu verlieren, wir sind nicht der Favorit. Keiner rechnet mit uns, jetzt haben wir noch eine Spielerin weniger, also können wir eigentlich nichts mehr verlieren. Dann haben wir einfach eine 'Jetzt-erst-recht'-Mentalität aufgebaut."
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Giovanna Hoffmann
Giovanna Hoffmann, die überraschend in der Startelf gestanden hatte und später ausgewechselt wurde, schwärmte von der grossartigen Torhüterleistung von Berger: "Ich finde es bemerkenswert, wie Anne mit den ersten drei Spielen umgegangen ist. Ich glaube, es ist nicht wenig Kritik auf sei eingetroffen. Und einfach so bei sich zu bleiben und dann allen zu beweisen, was es heisst, eine Ann-Katrin Berger im Tor zu haben, ist unfassbar."
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Selma Bacha (Frankreich)
Bei einer Französin war der Frust nach dem Spiel besonders herauszuhören: "Sie haben nichts geboten, sie haben gut verteidigt, sie waren aggressiv, aber wir haben sie von A bis Z dominiert. Sie sind weiter. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber nicht einmal verdient", erklärte Frankreichs Selma Bacha nach dem Spiel sichtlich angefressen. Und gab auch selbst zu: "Ich bin eine schlechte Verliererin."
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Pauline Peyraud-Magnin (Frankreich)
Auch Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin liess sich einen Kommentar nicht verkneifen: "Sie waren nur noch zu zehnt und haben quasi den Bus geparkt."
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Laurent Bonadei (Nationaltrainer Frankreich)
Lobende Worte für das deutsche Team gab es von Frankreichs Nationaltrainer Bonadei: "Ich dachte, wir hätten das Schlimmste hinter uns, als wir gegen diese auf zehn Mann reduzierte Mannschaft das erste Tor erzielten. Man muss anerkennen, dass die deutsche Mannschaft ein heroisches Spiel gemacht hat."
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Pressestimmen: L'Equipe (Frankreich)
Die französische Presse war verständlicherweise weniger begeistert: "Zum Haare raufen. Der Fluch geht weiter für Les Bleues, die ihr drittes aufeinanderfolgendes Ausscheiden im Viertelfinale eines grossen Turniers (nach der Weltmeisterschaft 2023 und den Olympischen Spielen 2024) hinnehmen mussten", haderte die grosse französische Sportzeitung "L'Equipe".
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Pressestimmen: Le Parisien (Frankreich)
"Schreckliche Ernüchterung für Les Bleues", konstatierte die Pariser Tageszeitung "Le Parisien". "In Basel erwachten die Dämonen und riefen Bilder der typischen Verzweiflung der Besiegten hervor, genau in dem Moment, als Alice Sombath den letzten Elfmeter für Frankreich verschoss."
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Pressestimmen: Le Figaro (Frankreich)
Und "Le Figaro" schreibt über den dramatischen Abend: "Grausames Ende eines Traums. Und eine schreckliche Enttäuschung."
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Pressestimmen: Marca (Spanien)
Die spanische "Marca" wiederum hebt die deutsche Teamleistung und natürlich die Torhüterin hervor: "Berger rettet Deutschland. Das Duell zwischen Frankreich und Deutschland war eine wahre Bewährungsprobe für Glauben, Mut und Durchhaltevermögen. Dieses Team kennt keine Grenzen: Als alles bergab zu laufen schien, hielten sie am Epos fest ... und das Epos war in Schwarz und Weiss gekleidet."
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Pressestimmen: The Guardian (England)
Der englische "Guardian" kommentiert: "Die Torhüterin Ann-Katrin Berger zeigte eine der besten Paraden bei einer Europameisterschaft aller Zeiten, als Deutschland mit einer mutigen Leistung von zehn Spielerinnen Frankreich in einer dramatischen Nacht in Basel das EM-Halbfinale streitig machte. In einer packenden Partie mit vielen unvorhersehbaren Momenten, darunter eine schockierende, frühe Rote Karte, ein Drama um den Videoschiedsrichter, zwei Elfmeter und zwei nicht anerkannte Tore für Frankreich, war es am Ende die bekannte Erkenntnis, dass Deutschlands mentale Stärke im Elfmeterschiessen überragend war, die zum Ausscheiden der französischen Mannschaft führte."
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Lukas Podolski
Lukas Podolski postete auf X ein Foto, auf denen die DFB-Frauen im Fernseher jubelten und schrieb dazu: "Glückwunsch @DFB_Frauen", versehen mit zwei Herz-Emojis.
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD)
Glückwünsche für den Halbfinaleinzug des deutschen Teams gab es übrigens auch von höchster Stelle: "Was für eine Leistung! Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale liebes @dfb_frauenteam! Wir wünschen viel Erfolg und fiebern mit Ihnen!", gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)
Und Bundeskanzler Friedrich Merz sagte: "Was für ein Spiel. Was für eine Spannung. Herzlichen Glückwunsch der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Wir sind stolz auf Euch"