Spektakuläre Kehrtwende bei 1860 München: Investor Hasan Ismaik will seine Anteile am Traditionsverein offenbar doch nicht verkaufen. Er sagt: "Ich bleibe bei 1860 München."

Der umstrittene Investor Hasan Ismaik wird den TSV 1860 München doch nicht verlassen, das stellte der Jordanier selbst am Freitag klar: "Liebe Löwen-Fans, ich habe eine wichtige Nachricht für euch: Ich bleibe bei 1860 München", beginnt der Investor seinen längeren Post auf X.

Zuvor hatten mehrere Medien über die überraschende Kehrtwende beim Traditionsklub aus München-Giesing berichtet, unter anderem die "Süddeutsche Zeitung". Die "SZ" veröffentlichte auch Mitteilung des Jordaniers an die Zeitung, in der er unter anderen mit den Worten zitiert wird: "Ich werde mit dem Verein weitermachen."

Der Münchner Drittligist gab auf Anfrage zunächst kein offizielles Statement zu der Meldung ab.

Galerie Endet sie nach 14 Jahren?

Die wilde Reise von Hasan Ismaik bei den Löwen

von Lutz Klein

Ismaik legt auf X nach: "Reisinger und Bay haben euch getäuscht"

Anders Ismaik, der wenig später auf seinem X-Kanal noch einmal nachlegte: "Ein Rückzug meinerseits würde dem TSV 1860 nicht helfen – im Gegenteil", schreibt der Jordanier unter anderem. Er habe sich "aus diesem Grund" nun entschieden, den angestossenen Verkaufsprozess "sofort zu stoppen".

Dabei hatte zuletzt alles danach ausgesehen, als ob Ismaik seine Mehrheitsanteile an den Löwen einem Schweizer Unternehmer verkaufen wolle.

Das zumindest verkündete der Traditionsverein selbst Anfang Juli – und sorgte bei einem Grossteil der Fans für unerwartete Glücksgefühle. Der Deal aber scheiterte nun, wie auch "Münchner Merkur" und "tz" meldeten.

Auf X teilte Ismaik nun seine Sicht der Dinge – und schob dabei zwei Protagonisten die Schuld zu: "Robert Reisinger und Karl-Christian Bay haben euch getäuscht," schreibt der langjährige Mehrheitseigentümer der Löwen.

"Ihr Ziel war es [...] sich selbst als Retter zu inszenieren. Das hat mit ehrlicher Vereinsführung nichts zu tun."

Ismaik teilt auf X gegen Reisinger und Bay aus

Ismaik knüpfte sich in seinem X-Beitrag vor allem den inzwischen abgelösten Vereinspräsidenten Reisinger vor: "Ihr Ziel war es, sich mit meinem vermeintlichen Abgang einen sauberen Abschluss zu verschaffen – um sich selbst als Retter zu inszenieren. Das hat mit ehrlicher Vereinsführung nichts zu tun."

Empfehlungen der Redaktion

Hasan Ismaik: Löwen-Präsidium hat "alle belogen"

In der damaligen Mitteilung wurde Ismaik sogar selbst zitiert mit den Worten: "Ich freue mich sehr, das Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann." Reisinger hatte tags darauf bei der jährlichen Mitgliederversammlung gesagt, Ismaik habe "keine Relevanz mehr" für den Münchner Klub.

Auch der Präsident geht

Fans feiern Ausstieg von 1860-Investor mit Spontan-Feuerwerk

Nun aber bleibt Ismaik, der 2011 bei den Sechzigern einstieg und fast eineinhalb Jahrzehnte voll Chaos und Streit prägte, offenbar doch.

"Alles, was ich den Fans von 1860 sagen möchte, ist, dass Reisinger und Karl Christian Bay alle belogen haben", hiess es in der Nachricht an die "SZ". Bay war bis zuletzt Vizepräsident bei den Löwen. (dpa/bearbeitet von msb)

Verwendete Quellen