Mehmet Scholl ist wieder da! Nach mehrmonatiger Pause spricht der ehemalige Bayern-Spieler und TV-Experte im Podcast der Kroos-Brüder "Einfach mal luppen" und kündigt seine Rückkehr ins Fussball-Geschäft an.

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Der frühere Bayern-Star Mehmet Scholl strebt eine Rückkehr ins Fussball-Geschäft an. Das kündigte der 52-Jährige im Podcast "Einfach mal Luppen" von Felix und Toni Kroos an. "Ein Jahr war ich komplett raus - so vor drei, vier, fünf Monaten habe ich wieder Lust empfunden, zuzuschauen", sagte der ehemalige Nationalspieler im Gespräch mit dem Fussball-Star von Real Madrid und dessen Bruder.

Scholl war ein gefragter Fussball-Experte, auch im deutschen Fernsehen. Der Ex-Profi trainierte auch zeitweise die Bayern-Reserve. "Ich habe mir alles anschauen müssen, ich muss ja wissen, über was ich da rede", sagte Scholl. Er sei müde gewesen, sich das alles reinzuziehen. Nun sei er bereit für eine neue Aufgabe.

Dass er so lange nichts von sich hören hatte lassen, kommentierte Scholl gewohnt launig: "Ich habe im Spielfilm 'Vom Erdboden verschluckt' die Hauptrolle gespielt." Einen richtigen Grund für seine Öffentlichkeitsabwesenheit nennt er dann aber doch: "Ich war es leid, den bösen Onkel zu spielen, der im Fernsehen die Spieler kritisiert. Das bin ich eigentlich gar nicht." Er habe von Geburt an Gehirnschluckauf und da komme immer der ein oder andere Satz, "der sehr flapsig daher kommt".

Entschuldigung bei Mario Gomez

Scholl nimmt dabei auch Bezug auf den vielzitierten und vieldiskutierten "Wundgelegen"-Spruch über Mario Gomez. Scholl hatte bei der EM 2012 über den damaligen Nationalstürmer Mario Gomez gesagt "Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss". Der Satz sollte Gomez dessen ganze restliche Karriere verfolgen.

Gomez selbst sagte 2013 im Magazin "11Freunde": "Er hat diesen Satz gesagt und dann wurde nicht er, sondern ich überall darauf angesprochen. Natürlich kostet das Kraft. Und das während einer Europameisterschaft. Ich kann nur sagen, dass ich solche Dinge nie über andere verbreiten würde."

Inzwischen gibt es jedoch kein böses Blut mehr zwischen den beiden. Scholl erklärt Podcast: "Ich habe mich bei ihm entschuldigt. Er hat die Entschuldigung angenommen." Er sei dafür nach Florenz geflogen. Gomez habe sich die Entschuldigung angehört, sei aber zu Recht auch immer noch getroffen gewesen. Er habe die Entschuldigung unter der Voraussetzung angenommen, dass sich Scholl auch noch einmal öffentlich entschuldige.

Scholl: "In welcher Form, weiss ich jetzt noch nicht"

"Es tut sich ja im Moment sehr, sehr viel im Fussball. Und ich habe auch wieder Interesse - und zwar richtig Interesse", sagte Scholl über seine geplante Rückkehr ins Fussball-Geschäft. "In welcher Form ich da wieder auftauchen werde, weiss ich jetzt noch nicht", sagte der ehemalige Nationalspieler, der mit dem FC Bayern achtmal Meister geworden ist.

Eigentlich habe ihm alles Spass gemacht, "bis auf die letzten eineinhalb Jahre beim Fernsehen". Das habe aber nicht an der ARD gelegen, "sondern das lag einfach an meinem Überdruss am Fussball", erklärte Scholl.

In Bayern-Diskussion will sich Scholl nicht einmischen

In die Diskussion um die Krise bei seinem Ex-Verein FC Bayern wollte sich Scholl nicht einmischen - da sei er zu weit weg. " Ich habe zu wenig Insider-Informationen." Über seinen früheren Teamkollegen Hasan Salihamidzic, den Sportvorstand der Bayern, sagte Scholl: "Brazzo liebe ich, er war einer meiner Lieblingsmitspieler - ein toller Bursche, mit einem Riesen-Bayernherz. Ich finde, er macht einen guten Job." Salihamidzic sei genauso eifrig und engagiert wie als Spieler. "Ich schau' mir die Transfers an - und er macht einen guten Job."

Die Arbeit von Vorstandschef Oliver Kahn, mit dem er schon beim Karlsruher SC in der Bundesliga auf dem Platz stand, wollte Scholl nicht bewerten: "Bei Olli kann ich überhaupt nicht beurteilen, was er macht, weil ich überhaupt keinen Einblick habe in die Arbeit eines Vorstandsvorsitzenden." (dpa/ska)

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