Ein ganzes Jahr lang war die Unzufriedenheit mit der deutschen Nationalmannschaft nicht zu überhören. Die Löw-Truppe lieferte seit der historischen WM-Blamage 2018 genügend Anlässe zur Kritik: Die Leistungen waren bisweilen unbeständig und versprachen zunächst keine Besserung. Man muss nur an das 2:4 gegen die Niederlande denken.
Jetzt, am Ende des Jahres, sollte man fairerweise festhalten: Die Bilanz von Bundestrainer
In der EM-Qualifikationsgruppe C erzielte Deutschland die meisten Tore, nämlich 30, was einem Schnitt von 3,75 Treffern pro Spiel entspricht, und kassierte nur sieben Stück. In allen Gruppen weisen nur vier Nationen eine bessere Tordifferenz auf: Belgien (+37) und Italien (+33), England (+31) und Spanien (+26), die erklärten Titelfavoriten.
Bundestrainer Löw tauscht sein Personal aus
Längst behauptet eine neue Generation das Spielfeld, vorneweg
Die Art, wie Gnabry seine Tore schiesst, gibt dem deutschen Spiel etwas Unvorsehbares, Tempo und Tiefe, kurzum: eine Zielstrebigkeit, wie man sie voriges Jahr in Russland noch vermisst hat.
Wenn man also alles schlechtredet, weil vielleicht die Abwechslung auf der Trainerbank ausfällt, dann ist das schwerlich mit Fakten zu belegen. Der Bundestrainer tut ja, was man von ihm erwartet hat, er tauscht sein Personal aus. Nur drei Weltmeister von 2014 sind noch dabei,
Es gibt deshalb wahrscheinlich keinen zwingenden Grund, mit düsteren Gedanken ins EM-Jahr 2020 zu gehen. Die Historie spricht eh für eine Überraschung. Den WM-Blamagen von 1978 und 1994 folgte jeweils der EM-Sieg, 1980 und 1996. Wer in der Qualifikation die Niederlande hinter sich lässt, muss einem erneuten Duell nicht bange entgegensehen.

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