Nationalspieler Ilkay Gündogan im WM-Spiel gegen Japan
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Manuel Neuer: Endlich Fussball nach der ganzen Diskussion darum, mit welcher Binde der deutsche Mannschaftskapitän auflaufen würde. Er kassiert zwar früh ein Tor, das aber aus Abseitsposition. Neuer wird lange nicht geprüft und ist dann mit einer klasse Parade zur Stelle, als Takuma Asano aus kurzer Distanz abzieht. Er wehrt auch in der 76. Minute die Flanke des gerade eingewechselten Takumi Minamino ab - doch dann ist Ritsu Doan zur Stelle und trifft. Beim 1:2 sieben Minuten später überwindet ihn Takuma Asano aus spitzem Winkel per Schuss ins kurze Eck. Die Distanz aber ist zu kurz für Neuer, und der Fehler zuvor kommt von Schlotterbeck.
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Niklas Süle: Als rechter Verteidiger wegen seiner Zweikampfstärke eine nachvollziehbare Wahl. Der einstige Mittelfeldregisseur aus Jugendtagen neutralisiert als Teil einer zumindest zu Anfang meist sicher stehenden Hintermannschaft viele japanische Angriffe. Wie seine Teamkollegen, baut aber auch Süle im Laufe der Partie ab. Beim 1:2 ist er in der Mitte unaufmerksam und hebt das Abseits auf. Auch der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich fällt über seine Seite.
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Antonio Rüdiger: Real Madrids Fels in der Brandung besticht bis zur hektischen Schlussphase durch sein exzellentes Stellungsspiel. Gegen die häufig kleingewachsenen Gegenspieler aus Japan wirkt Rüdiger seiner Statur wegen umso imposanter. Nach einer Ecke in der Frühphase der ersten Halbzeit spielt er seine Grösse bei einem Kopfball aus, zielt aber knapp daneben. Ein Hingucker ist sein Sprint mit Riesenschritten auf der linken deutschen Abwehrseite in der 64. Minute, als er den Ball erfolgreich ins Aus begleitet.
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Nico Schlotterbeck: Der Wackelkandidat in der Innenverteidigung leistet sich im ersten Durchgang einen Ballverlust, den sein Nebenmann Rüdiger ausbügelt. Anschliessend stabilisiert sich Schlotterbeck und rechtfertigt seine Berufung in die Startelf - bis zur 83. Minute. Dann lässt er Takuma Asano auf der rechten Seite einfach laufen. Der Mann aus Bochum jagt den Ball an Neuer vorbei aus spitzem Winkel zum 2:1 ins Netz.
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David Raum: Hansi Flick gibt dem Leipziger als linkem Verteidiger den Vorzug vor dem in der Bundesliga deutlich formstärkeren Freiburger Christian Günter. Raum, in Leipzig an 15 Spieltagen noch längst nicht so stark wie zuvor in Hoffenheim, findet aber gleich gut rein ins WM-Turnier und holt den Elfmeter zur deutschen 1:0-Führung heraus.
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Joshua Kimmich: Gewohnt fliessig als defensive Schaltzentrale im deutschen Mittelfeld. Der Bayern-Star fällt - neben dem Spielaufbau - vor allem durch unermüdliche Versuche auf, mit einem Schuss aus der Distanz zum Erfolg zu kommen.
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Ilkay Gündogan: Manchester Citys Kapitän bleibt nervenstark, als sich ihm aus elf Metern die Chance zum ersten deutschen WM-Tor in Katar bietet. Zuvor aber bereitet er in der Anfangsphase durch seinen Ballverlust auch beinahe die japanische Führung vor. Der Treffer aber zählt wegen Abseits nicht. In der 60. Minute verhindert nur der Pfosten einen Doppelpack Gündogans. In der 67. Minute ersetzt ihn Leon Goretzka.
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Jamal Musiala: Zeigt als Debütant auf der grossen WM-Bühne keinerlei Nervosität - stattdessen seine gewohnt souveräne Ballbehandlung und technische Raffinessen. Kurvt in der 51. Minute durch den japanischen Strafraum, trifft aber ebensowenig wie in der 45. Minute, als den 19-Jährigen auch kein Japaner am Abschluss hindern kann. Wird in der 79. Minute ausgewechselt.
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Thomas Müller: Darf bis zur 67. Minute mitwirken, ohne besonders aufzufallen oder sein elftes WM-Tor zu schiessen. Den Routinier ersetzt der Gladbacher Jonas Hofmann.
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Serge Gnabry: Ist mit seinen schnellen Läufen und scharfen Schüssen über rechts an zahlreichen gefährlichen Situationen vor dem Tor der Japaner beteiligt. In der Bundesliga schon mit acht Toren, mischen sich diesmal bei Gnabry im Abschlus aber Pech und Unvermögen. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte streift ein Schuss die Querlatte. In der 70. Minute kommt er nicht am japanischen Keeper Shuichi Gonda vorbei. Das muss das 2:0 sein.
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Kai Havertz: Als Spitze aufgeboten, arbeitet der schnelle Mann vom FC Chelsea fleissig, kommt aber zu selten zum Abschluss.
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Leon Goretzka: In der 67. Minute ersetzt der Mittelfeldmotor, den viele Beobachter in der Startelf erwartet hatten, Torschütze Ilkay Gündogan. Goretzka hat in der fünften Minute der Nachspielzeit, als die deutsche Mannschaft im Bemühen um einen späten Ausgleich bereits verzweifelt anrennt, mit einem scharfen Schuss die Chance auf das 2:2. Der von Niclas Füllkrug aufgelegte Ball aber zischt knapp am Pfosten vorbei.
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Jonas Hofmann: Einer der deutschen WM-Debütanten kommt in der 67. Minute gemeinsam mit Leon Goretzka aufs Feld und ersetzt dessen Münchner Vereinskollegen Thomas Müller. Hofmann wird gleich gefährlich, bringt aber zum möglichen 2:0 den Ball (im Bild) in der 70. Minute den Ball an Japans Keeper Shuichi Gonda nicht vorbei.
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Niclas Füllkrug: Eine Woche nach seinem optimalen Einstand mit dem Siegtor gegen den Oman darf Niclas Füllkrug ab der 79. Minute für Kai Havertz ran. Füllkrug sorgt als gelernter Mittelstürmer im japanischen Strafraum für den gewünschten Betrieb, kommt aber selbst nicht gefährlich zum Abschluss. Erfolglos fordert er Strafstoss, als ihn ein Japaner im Sechzehner abblockt. In der Nachspielzeit legt Füllkrug per Kopf den Ball auf Goretzka ab, der jedoch knapp verzieht.
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Mario Götze: Der Held von Rio 2014 kehrt als Einwechselspieler auf die WM-Bühne zurück. Das einstige Wunderkind Götze ersetzt in der 79. Minute das aktuelle Wunderkind Musiala. Götze findet mit einer Flanke den Kopf des mit ihm eingewechselten Füllkrug, fällt aber ansonsten nicht weiter auf.
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Youssoufa Moukoko: Drei Tage nach dessen 18. Geburtstag belohnt Bundestrainer Hansi Flick den Stürmer des BVB ab der 90. Minute mit dem WM-Debüt. Anders als in den 45 Minuten im Oman, als Moukoko sehr belebend wirkt und mit einem Flachschuss am Pfosten scheitert, reichen ihm gegen Japan acht Minuten nicht, um Akzente zu setzen. Moukoko schluckt im bisher grössten Spiel seiner Laufbahn - wie die durchweg älteren Mitspieler - eine enttäuschende Niederlage.