Im Frühjahr 2026 soll Mailand ein Gastgeber-Ort der Olympischen Winterspiele sein. Doch jetzt wird dem Bürgermeister der Stadt Korruption vorgeworfen.

Ein gutes halbes Jahr vor Beginn der Olympischen Winterspiele ist in Mailand eine Korruptionsaffäre rund um Bauaufträge ins Rollen gekommen.

Die italienische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Vorwürfen, dass es in Zusammenhang mit verschiedenen Stadtentwicklungsprojekten illegale Absprachen gegeben haben soll.

Die Olympischen Winterspiele 2026 finden vom 6. bis 22. Februar in Norditalien statt.

Bauaufträge für Olympisches Dorf: Auch gegen Mailands Bürgermeister wird ermittelt

Von den Korruptions-Ermittlungen betroffen sei laut italienischen Medien auch der Bau des Olympischen Dorfes, in dem nächstes Jahr viele Athleten wohnen werden.

Ausserdem wird gegen Mailands Bürgermeister Beppe Sala ermittelt.

Offizielle Gastgeber sind die 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt Mailand sowie der Wintersportort Cortina d'Ampezzo in den Dolomiten.

Die Wettbewerbe werden aber noch in mehreren anderen Orten der Region ausgetragen.

Korruption bei Olympia 2026? In Mailand werden Büros und Wohnungen durchsucht

Im Kern drehen sich die Ermittlungen um ein Immobilienvorhaben im Stadtzentrum. Im Visier der Staatsanwaltschaft sind aber auch andere Projekte wie das Olympische Dorf, das etwas ausserhalb des Stadtzentrums sein wird.

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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde gegen sechs Verdächtige Haftbefehl beantragt. Mehrere Büros und Wohnungen wurden durchsucht. Bei einem Bauunternehmer wurden nach Medienberichten 120.000 Euro in bar sichergestellt.

Die Vorwürfe reichen von Korruption über Urkundenfälschung bis zu Vorteilnahme im Amt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Ansa wird insgesamt gegen 74 Verdächtige ermittelt.

Bürgermeister Sala wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme für die Zeitung "Corriere della Sera" zurück. Mailand gilt als Finanz- und Wirtschaftsmetropole Italiens. (dpa/bearbeitet von msb)  © dpa