- Mit einer Kraftleistung hat Rafael Nadals das Halbfinale in Wimbledon erreicht.
- Der Spanier ist jedoch schwer angeschlagen und es ist noch nicht klar, ob er sein Halbfinale gegen Kyrgios spielen wird.
- Nadal plagt eine Muskelverletzung.
Mit unbändigem Kampfgeist hat
"Ich habe ehrlicherweise viel Spass an diesen Matches. Es war ein schwerer Nachmittag gegen einen grossartigen Spieler", sagte Nadal. Im Bauchbereich sei etwas nicht in Ordnung gewesen. "Ich musste etwas anders aufschlagen. In einigen Momenten habe ich gedacht, dass ich das Match nicht zu Ende spielen kann."
Nadal mit Möglichkeit auf den Grand Slam
Nach den Triumphen bei den Australian Open und French Open besitzt Nadal noch die Möglichkeit auf den Grand Slam, den Gewinn aller vier grossen Turniere eines Jahres. Der 22-malige Grand-Slam-Turniergewinner trifft nun auf den umstrittenen Australier Nick Kyrgios, der durch das 6:4, 6:3, 7:6 (7:5) gegen Cristian Garin aus Chile sein erstes Wimbledon-Halbfinale erreichte.
Das Match war ein stetiges Auf und Ab für Nadal. Zum Ende des ersten Satzes gab der Spanier fünf Spiele in Serie ab. Im zweiten Durchgang liess er beim Stand von 4:3 den Physiotherapeuten kommen, verschwand zur Behandlung in die Kabine. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste er sich an den Bauch und stützte sich auf seinen Schläger.
Antritt im Halbfinale noch nicht sicher
Nadal sah gar nicht gut aus, bewegte sich kaum noch und versuchte die Punkte möglichst kurz zu halten. Doch langsam schien die Behandlung anzuschlagen. Fritz wirkte verunsichert, Nadal holte sich mit einem Kraftakt den zweiten Durchgang und fügte seinem Kontrahenten den ersten Satzverlust des Turniers zu.
Nun will er erst nach Untersuchungen wegen einer Muskelverletzung im Bauchbereich die Entscheidung über eine Teilnahme am Wimbledon-Halbfinale treffen. "Es gibt etwas Wichtigeres als Wimbledon zu gewinnen, das ist die Gesundheit. Lasst uns sehen, wie es sich entwickelt", sagte der 36 Jahre alte Spanier.
Während der Partie hatten ihm sein Vater und seine Schwester signalisiert, aufzugeben. "Das ist etwas, was ich hasse. Deshalb habe ich versucht, weiterzumachen", sagte Nadal.
Nadal blieb beeinträchtigt, aber gefährlich. Im entscheidenden Satz holte er sich mit einem feinen Stopp das Break zum 4:3, Fritz gab nicht auf. Im Tie-Break hatte Nadal die besseren Nerven und durfte nach mehr als vier Stunden jubeln. Gegen Kyrgios wartet eine schwere Aufgabe. Der streitbare 27-Jährige zeigte gegen Garin eine ungewohnt konzentrierte Leistung. "Ich habe nicht gedacht, dass ich es noch in ein Grand-Slam-Halbfinale schaffe", sagte Kyrgios. Im anderen Halbfinale am Freitag trifft