- Der zweite Wimbledon-Tag verläuft aus deutscher Sicht schlecht - eine zweifache Mutter sorgt für das einzige Highlight.
- Am Abend sieht das Publikum dann ein Drama der 23-fachen Grand-Slam-Siegerin Serena Williams.
Tennis-Superstar
"Es war ein sehr langer Kampf", sagte Williams erschöpft und erinnerte an ihre Verletzung. "Es ist aber definitiv besser als letztes Jahr." Damit muss sie weiter auf den ersehnten 24. Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier warten, mit dem sie den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen würde.
Trotz ihrer Routine konnte Williams gegen die Wimbledon-Debütantin nicht ihre erst dritte Niederlage in einer Auftaktpartie bei einem Grand Slam verhindern. "Es ist ein Traum für mich. Ich habe Serena im Fernsehen gesehen, als ich jung war", schwärmte Tan. "Ich hatte Angst auf dem Platz, war am Ende aber ziemlich glücklich."
Angefeuert von Schwester Venus und ihrer Mutter war der Amerikanerin zu Beginn die fehlende Matchpraxis und Spritzigkeit anzumerken. Nur im Doppel hatte Williams vorab Wettkampfspiele absolviert. Die siebenmalige Wimbledonsiegerin wollte die Ballwechsel kurz halten und bejubelte Punktgewinne mit lauten Schreien. Die Weltranglisten-115. Tan setzte auf Stopps, um Williams laufen zu lassen.
Bitterer Tag für deutsche Tennisprofis - ausser Tatjana Maria
An einem ganz bitteren Tag für die deutschen Tennisprofis in Wimbledon durfte alleine
Für ein deutsches Sextett um die kürzlich corona-positive
Berrettini nach seinem Corona-Aus: "Keine Worte, wie extrem enttäuscht ich bin"
Angesichts stark steigender Zahlen an positiven Tests in England und keiner Einschränkungen für Spieler sowie Zuschauer rückt Corona nach der Absage des Turniers vor zwei Jahren wieder in den Fokus. "Ich habe keine Worte, um zu beschreiben, wie extrem enttäuscht ich bin", schrieb Berrettini bei Instagram. Er hatte 2021 das Endspiel gegen den Serben Novak Djokovic erreicht und war nun einer der Topfavoriten auf den Titelgewinn. Cilic hatte am Donnerstag noch mit dem topgesetzten Titelverteidiger Djokovic auf dem Centre Court trainiert. Djokovic ist nach eigenen Angaben weiter ungeimpft.
Spieler wie Zuschauer müssen im All England Lawn Tennis Club keinen Impfnachweis vorlegen oder negative Tests mehr nachweisen. So herrscht auch im Bereich der Profis besonders an den ersten Turniertagen enges Gedränge. "Wenn es regnet, sind alle Spieler und alle Gäste im Restaurant und es gibt nicht viele Sitzmöglichkeiten", berichtete Andrea Petkovic nach ihrer Erstrunden-Niederlage durch das 4:6, 3:6 gegen die Schweizerin Viktorija Golubic.
Wimbledon 2022: Deutsche scheiden - zum Teil chancenlos - aus
Auch für die deutschen Wimbledon-Debütanten Nastasja Schunk (4:6, 2:6 gegen die Rumänin Mihaela Buzarnescu), Tamara Korpatsch (7:6 (9:7), 5:7, 2:6 gegen die Britin Heather Watson), Daniel Altmaier (3:6, 5:7, 5:7 gegen den Schweden Mikael Ymer) und Nicola Kuhn (3:6, 7:6 (7:1), 3:6, 2:6 gegen Brandon Nakashima aus den USA) kam das Aus. Als letzter Deutscher am Dienstag verlor Dominik Koepfer 4:6, 5:7, 6:7 (1:7) gegen den Kolumbianer Daniel Galan.
Damit sind angeführt von Angelique Kerber insgesamt fünf deutsche Tennisprofis in der zweiten Runde und alle am Mittwoch erneut im Einsatz. Der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger Rafael Nadal aus Spanien mühte sich, gewann aber in vier hart umkämpften Sätzen gegen den Argentinier Francisco Cerundolo.
Petkovic sprach sich auch angesichts eigener negativer Corona-Erfahrungen bei den French Open für die Rückkehr einer Massnahme aus. "Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich die Maske in geschlossenen Räumen wieder einführen", sagte die 34-Jährige, räumte aber auch ein: "Es ist schwierig, weil die Leute auch wieder zurück zum normalen Leben wollen. Es war jetzt echt hart, zwei Jahre, das kann ich schon verstehen."
Petkovic steckt sich offenbar in Paris mit Corona an
Die Darmstädterin hatte sich rund einen Monat vor Wimbledon mit dem Coronavirus infiziert. "Ich war schon drei Tage richtig krank und danach fünf Tage platt, so hätte ich nicht spielen können", sagte Petkovic. Sie geht davon aus, dass sie sich in Paris angesteckt hat, wo es erstmals keine Maskenpflicht in der Kabine mehr gegeben habe. Sie habe an den ersten drei Tagen zunächst noch eine Maske getragen. "Dann haben mich die Menschen so blöd angeguckt, weil ich die einzige war."
Auch in Wimbledon drängen sich die bis zu 42.000 Zuschauer ohne Maske über die Anlage, Interviews mit den Profis werden in engen, fensterlosen Räumen geführt. Die Zahl der positiven Tests in England war in der Vorwoche um mehr als ein Drittel auf über 100.000 innerhalb von sieben Tagen gestiegen. (dpa/sap) © dpa