- Skirennfahrer Thomas Dressen ist nach seinem Sturz in Kitzbühel sauer auf sich, aber auch auf die Organisatoren.
- Aleksander Aamodt Kilde rast trotz verletzter Hand zum Sieg im Schneegestöber.
Thomas Dressen feuerte frustriert seinen Helm in den Schnee. Kurz zuvor hatte Ehrengast
Für Deutschlands besten Abfahrer
Nach seinem 13. Platz im Rennen am Freitag war Dressen guter Dinge in die prestigeträchtige Hahnenkamm-Abfahrt gegangen. Doch der Spass, den er in den Tagen von Tirol bis dahin hatte, verging dem Streif-Sieger von 2018 schnell. Schon im oberen Streckenabschnitt hatte er Probleme. In der Alten Schneise rutschte er dann weg und war ganz draussen. "Da bist du im ersten Moment einfach nur sauer, weil du dich halt hingelegt hast und so ein Depp bist", sagte Dressen. Er war aber nicht nur auf sich sauer, sondern "auch auf gewisse Umstände, wo man was hätte machen können".
Hahnenkamm-Rennen auf der Streif: Schlechte Sicht in Kitzbühel
Er habe die Schläge wegen des Schneefalls nicht richtig gesehen, erklärte der 29-Jährige. "Die Bodensicht war gleich Null." Im Wissen, dass es schneien würde, hätten die Organisatoren doch an den entsprechenden Stellen blaue Farbe in die Piste geben können. Zudem kritisierte Dressen die Entscheidung, dass der Start nicht ein Stück nach unten verlegt worden war. Die Athleten würden vor vollendete Tatsachen gestellt, sagte er dem ZDF. "Dass wir Athleten da kein Mitspracherecht haben, verstehe ich nicht."
Sorgen um seine Gesundheit machte sich der ohnehin von Hüft- und Knieoperationen geplagte Dressen nach seinem Sturz jedoch nicht. "Natürlich gibt's was Besseres, als auf die linke Hüfte zu fallen, die mir eh schon wehtut", sagte er. "Aber das geht schon."
Dressens Teamkollegen
Kraftpaket Kilde feierte derweil bereits den fünften Abfahrts-Sieg in dieser Saison - und ein Happy End seiner wilden Ritte über die gefürchtetste Piste im Weltcup. Beim Training am Donnerstag hatte er einmal in den Schnee greifen müssen und dabei einen kleinen Bruch nahe des rechten Handgelenks erlitten. Im Rennen am Freitag war der 30-Jährige fast in den Fangzaun gerast und letztlich nur 16. geworden. "Das ist sicher einer meiner grössten Siege", sagte er nun. Zigtausende Fans bejubelten Kilde nach seinem zweiten Erfolg in Kitzbühel im Zielraum. Während der genervte Dressen schimpfte. (Christoph Lother und Jordan Raza, dpa/pak)