Wenn der Ururenkel des letzten Bayern-Königs Ludwig III. heiratet, ist auch heute noch viel geboten. Die Hochzeit in der Theatinerkirche war ein Fest in Weiss-blau, mit Blasmusik, Bayern-Hymne und Fröhlichkeit - und einem kurzen Moment des Schreckens.
Gebirgsschützen, Blasmusik und die Bayern-Hymne - die kirchliche Hochzeit von Ludwig Prinz von Bayern und seiner Braut Sophie-Alexandra ist am Samstag in München mit allen Ehren gefeiert worden. Kein Wunder, ist der Bräutigam doch Ururenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III. Seine Braut stammt aus einer niederländisch-kanadischen Familie. Nach dem Hochzeitsgottesdienst zog das Paar zu den Klängen des Bayernliedes und unter dem Beifall zahlreicher Schaulustiger aus der Theatinerkirche aus, wo sich die beiden gegenseitig das Sakrament der Ehe gespendet hatten. Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx vollzog die Trauung.
Der Bräutigam (40) war schon am frühen Morgen mit seiner Mutter Beatrix erschienen, im klassischen Cutaway. Sein Vater Luitpold von Bayern begleitete die Brautmutter Veronica Taylor. Auf dem Odeonsplatz vor der Kirche hatten sich schon früh Gebirgsschützen, Trachtenvereine, Blumenkinder und Blasmusik versammelt. Sie bildeten ein Spalier für die rund 1.000 Gäste, die nach und nach in die Kirche einzogen, darunter Vertreter bekannter Adelshäuser wie Esterhazy, Habsburg, Sachsen-Coburg, Fugger oder Liechtenstein. Auch Politiker wie Ministerpräsident
Sophie-Alexandra kippt während des Gottesdienstes um

Sophie-Alexandra kam erst kurz vor Beginn der Trauung, ganz in Weiss in einem langen, eleganten Spitzenkleid und mit einem Strauss aus Maiglöckchen in der Hand. Begleitet wurde sie von Blumenkindern, die weiss und hellblau gekleidet waren, von denen einige auch den langen, zarten Brautschleier trugen. Er war mit einem Diadem am Kopf der Braut befestigt. Entworfen hat das filigrane Stück eine ukrainische Designerin, die auch versteckte kanadische und niederländische Details eingearbeitet hatte.
Erzbischof Marx begrüsste die Braut auf dem Odeonsplatz - mit Küsschen rechts und links - anschliessend zog die 33-Jährige an der Seite ihres Vaters Dorus Evekink in die prachtvolle Barockkirche ein, während die Glocken der Theatinerkirche St. Kajetan festlich läuteten. Während des Gottesdienstes dann ein Schreckmoment: Die Braut kippte um. Nach einem Getränk habe sie sich aber rasch wieder erholt, hiess es von der Verwaltung des Hauses Wittelsbach.
Zu der Wittelsbacher Hochzeit rund fünf Monate nach der standesamtlichen Heirat an Weihnachten waren auch Politiker wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unter den Gästen. Nach der Trauung lud Franz Herzog von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, zu einem Empfang auf Schloss Nymphenburg ein, abends war ein Fest auf Schloss Schleissheim mit Freunden und Familie geplant.
Die Hochzeitstorte ist nach Informationen der Familie eine Hommage an die Historie der Wittelsbacher, in deren Reihen sich auch Kaiser und Könige finden. Es werde eine Prinzregententorte sein, modern interpretiert mit Pistazien und eingedeckt in den bayerischen Farben weiss und blau. Das Menü des Empfangs sollte regional und bio sein. (dpa/fte)

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