• Die britische Königin Elizabeth II. ist tot.
  • Am Donnerstagmittag teilte der Buckingham Palast mit, dass sich ihre Ärzte um die Gesundheit der 96 Jahre alten Monarchin sorgen.
  • Alle ihre vier Kinder machten sich daraufhin auf den Weg zur Queen nach Balmoral.

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Die britische Königin Elizabeth II. ist tot. Wie der Palast mitteilte, starb die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Grossbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.

Am Donnerstagmittag wurde bekannt, dass sich die Ärzte von Elizabeth II. um die Gesundheit der 96 Jahre alten Monarchin sorgen. Das teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit.

"Nach einer weiteren Bewertung heute Morgen sind die Ärzte der Königin besorgt um die Gesundheit Ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Beobachtung bleibt", sagte ein Palastsprecher. Die Queen fühle sich aber wohl und bleibe auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral, hiess es weiter.

Laut "Daily Mail" sind Nachrichten über den Gesundheitszustand der Queen sehr selten und deswegen besorgniserregend.

Sorge um die Queen: Alle vier Kinder auf dem Weg zu ihr

Medienberichten zufolge sind alle vier Kinder an ihre Seite geeilt oder auf dem Weg dorthin. Prinz Charles (73) und seine Frau, Herzogin Camilla (75), sowie Prinzessin Anne (72) sind demnach bereits auf Schloss Balmoral eingetroffen. Prinz Andrew (62) sowie der jüngste Sohn von der Queen und Prinz Philip, Edward (58) und seine Frau Sophie (57), sind auf dem Weg.

Auch Prinz William (40) ist unterwegs nach Schottland. Herzogin Kate (40) blieb laut "Daily Mail" bei den Kindern George, Charlotte und Louis. Prinz Harry (37) und seine Frau Meghan (41) sollen ebenfalls zu ihrem Landsitz Balmoral gereist sein. Später hiess es dann in Medien, Harry komme alleine, ohne seine Frau. Wie ein Sprecher des Paares am Donnerstag mitteilte, sagten die beiden ihren für den Abend in London geplanten Termin ab.

Der jüngere Sohn von Prinz Charles und seine Frau leben seit ihrem Zerwürfnis mit dem Königshaus in Kalifornien und werden nur noch selten in Grossbritannien gesichtet.

Royal-Experte: Besuch der Kinder ist bedeutender Schritt

Der Besuch der britischen Royals bei der Queen ist aus Sicht eines Adelsexperten ein bedeutender Schritt. "Dass sich ihre Kinder auf Anraten derer, die Ihrer Majestät medizinisch versorgen, in Balmoral versammeln, ist ein ziemlich bedeutender Moment und es ist eine Angelegenheit von grosser Sorge für diese Familie und für die Nation und für andere Nationen, die die Queen als ihr Staatsoberhaupt ansehen", sagte Sky News-Kommentator Alastair Bruce am Donnerstag.

"Die Queen ist in vielerlei Hinsicht eine Matriarchin, nicht nur des Vereinigten Königreichs, sondern auch einer Familie", sagte Bruce. "Für die Königin ist es sehr, sehr wichtig, immer das Gefühl zu haben, dass ihre Familie da ist, und ich denke, dass dies eine Familie ist, die sich immer versammelt hat bei besonders wichtigen Anlässen."

Liz Truss: "Das ganze Land wird zutiefst besorgt sein"

Die neue britische Premierministerin Liz Truss äusserte sich beunruhigt. "Das ganze Land wird zutiefst besorgt sein über die Neuigkeiten vom Buckingham Palast heute Mittag", schrieb Truss auf Twitter und fügte hinzu: "Meine Gedanken und die Gedanken der Menschen überall in unserem Vereinigten Königreich sind bei Ihrer Majestät der Queen und ihrer Familie zu diesem Zeitpunkt."

Parlamentspräsident Lindsay Hoyle unterbrach die Sitzung des Unterhauses am Nachmittag, um die Abgeordnete zu informieren. "Ich weiss, ich spreche für die gesamte Kammer, wenn ich sage, dass wir Ihrer Majestät der Queen die besten Wünsche senden, und dass unsere Gedanken und Gebete in diesem Moment bei ihr und der Royal Family sind."

Menschen versammeln sich vor dem Buckingham Palast und in Windsor

Aus Sorge um die Königin kamen am Donnerstag Menschen am Buckingham Palast in London, am offiziellen Wohnsitz der Queen in Windsor und vor Schloss Balmoral zusammen. Vor dem Palast in London hätten sich bei Regen etwa Hundert Menschen versammelt, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Einige seien in Tränen ausgebrochen, berichtete die BBC. In Balmoral zeigten Bilder Neugierige hinter Polizeiabsperrungen.

Erst am Mittwoch hatte die Queen ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) absagen müssen. Tags zuvor hatte sie zuerst Boris Johnson empfangen, der sein Rücktrittsgesuch einreichte und gleich darauf Truss, um sie zur neuen Premierministerin zu ernennen. Es sei ein voller Tag gewesen, sagte ein Sprecher zur Begründung der Absage am Mittwoch.

Queen leidet schon seit längerem unter gesundheitlichen Problemen

Elizabeth II. leidet seit Längerem unter gesundheitlichen Problemen und hatte die Zahl ihrer öffentlichen Auftritte stark reduziert. Immer häufiger liess sie sich im vergangenen Jahr durch ihren Sohn Prinz Charles vertreten. Dieser ersetzte sie erstmals auch bei der Parlamentseröffnung im Mai und verlas an ihrer Stelle das Programm der Regierung für die kommende Sitzungsperiode.

Auch bei den viertägigen Feiern im Juni zu ihrem 70. Thronjubiläum zeigte sich die Queen ihren zehntausenden Anhängern nur zweimal kurz auf dem Balkon des Buckingham-Palasts. Bei allen öffentlichen Auftritten zeigte sie sich dann aber stets lächelnd und gut gelaunt. (dpa/AFP/kab/pak)

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