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Dänemark
Mehr als ein halbes Jahrhundert lang sass Königin Margrethe auf dem dänischen Thron, nun dankt die 83-Jährige ab. Sie nutzte ihre Regentschaft, um die Monarchie in Dänemark zu festigen - und war dabei beim Volk unglaublich beliebt. Wie hat sie das geschafft? (mit Material der dpa)
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Als Margrethe Alexandrine Thorhildur Ingrid am 16. April 1940 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen geboren wird, sitzt ihr Grossvater Christian X. auf dem Thron und Dänemark steht noch unter deutscher Besatzung. Zu diesem Zeitpunkt ist längst noch nicht absehbar, dass sie eines Tages Königin von Dänemark sein wird, denn Frauen sind für den Thron nicht vorgesehen.
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Nichtsdestotrotz geniesst Prinzessin Margrethe eine exzellente Ausbildung: Nach dem Abitur studiert die älteste von drei Schwestern zunächst Rechts- und Staatswissenschaften an der Pariser Sorbonne, danach in Kopenhagen und Aarhus Jura, Staatswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte und schliesslich Archäologie, Völkerrecht und Wirtschaft an der Universität Cambridge und der London School of Economics in Grossbritannien. (Bild: 1958)
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Während ihrer letzten akademischen Station in London lernt sie ihren späteren Ehemann kennen, den französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat. (Bild: 1966)
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Über ihr Kennenlernen wird Margrethe später einmal sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick. (Bild: 1967)
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Am 10. Juni 1967 heiratet das Paar in der Holmens Kirke in Kopenhagen. Für Margrethe konvertiert Graf Henri zum Protestantismus, hängt für einen dänischeren Klang ein K an seinen Namen und lässt sich fortan Henrik nennen und bekommt den Titel Prinz von Dänemark, womit er offenbar bis zuletzt hadert. Aber dazu später. (Bild: 1967)
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Eine Leidenschaft verbindet Königin Margrethe und Prinz Henrik ganz besonders: ihre Liebe zu Dackeln. Diese wird jedoch für manche Kontroverse sorgen: So beisst Dackeldame Evita 2009 einem Leibgardisten die Wade blutig und wird nicht – wie andere aggressive Artgenossen – eingeschläfert. Die Sonderbehandlung des königlichen Dackels stösst nicht bei jedem auf Verständnis. (Bild: 1982)
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Prinz Henrik widmet der launischen Evita 2005 sogar ein Gedicht: "Ich liebe es, dein Fell zu streicheln. Du lieber, du besonderer Hund", heisst es in der Ode "An meinen Dackel". Eine weitere kuriose Dackel-Anekdote: Als 1993 Hund Zenobie verschwindet, ruft die Königin das Volk auf, nach ihm zu suchen. Hunderte Dänen durchstreifen tagelang die Wälder, allerdings ohne Erfolg. Zenobie bleibt verschwunden.
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Knapp ein Jahr nach der Hochzeit folgt mit dem kleinen Prinz Frederik (l.) der erste Nachwuchs. Ein weiteres Jahr später, 1969, folgt mit Prinz Joachim Sohnemann Nummer zwei. Heute ist Margrethe stolze Grossmutter von acht Enkelkindern.
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Als ihr Vater König Frederik IX. am 14. Januar 1972 stirbt, wird Margrethe noch am selben Tag zur Königin von Dänemark gekrönt. 560 Jahre nach Margarethe I. sitzt damit zum zweiten Mal in der Geschichte eine Frau auf dem dänischen Thron. Als Königin ist Margrethe II. Staatsoberhaupt Dänemarks. (Bild: 1972)
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Ihre königlichen Pflichten erfüllt sie mit grosser Ernsthaftigkeit, doch so steif und ernst wie das klingt, ist Margrethe nicht – im Gegenteil. Sie gilt als volksnah, unkonventionell – und die Dänen lieben sie dafür. Ihre Zustimmungswerte im Land sind seit vielen Jahren enorm hoch, sie gilt sogar als die beliebteste Monarchin der Welt. (Bild: 1972)
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Auf eine Frage in einem Interview, was sie als Monarchin so erfolgreich macht, verweist Margrethe (2.v.li.) unter anderem auf ihren Vater (r.). "Er sagte zu mir: 'Du musst ihre Huldigung entgegennehmen. Du musst ihnen zeigen, dass du sie magst.'" Ausserdem müsse man sich immer von ganzem Herzen für das engagieren, was man tut. Ihre unerschütterliche Positivität und Gelassenheit tun ihr Übriges. (Bild: 1958)
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Nicht von ungefähr dürfte deshalb auch ihr Wahlspruch kommen. Er lautete: "Guds hjælp, folkets kærlighed, Danmarks styrke", zu Deutsch: "Gottes Hilfe, Volkes Liebe, Dänemarks Stärke".
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Neben dem Thron hat Margrethe von ihrem Vater das künstlerische Talent geerbt. Während Frederik IX. ein Virtuose am Klavier gewesen sein soll, hat sich die amtierende Königin als Malerin einen Namen gemacht. Unter einem Pseudonym illustriert sie 1977 das Cover der dänischen "Herr der Ringe"-Ausgabe. Zudem hat sie zahlreiche Sonderbriefmarken gestaltet sowie Kirchengewänder, Theaterkostüme und Bühnenbilder kreiert. (Bild: 1958)
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Bei den Outfits spart der royale Paradiesvogel oft nicht an Farbe. Margrethe ist in modischer Hinsicht vielleicht die mutigste Adelige – wenn nicht in der Welt, dann zumindest in ihrer Familie, wie dieses Bild aus dem Jahr 2017 beweist.
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Neben quietschbunten Stoffen hüllt sich die Königin aber auch gerne mal in Pelz – wie hier am Tag ihres 40. Thronjubiläums. Was andernorts als verwerflich gilt, sieht man in Dänemark nicht so eng. "Es ist kalt hier und wir züchten viele Nerze", erklärt die Königin dazu.
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Eine andere umstrittene Leidenschaft der heute 83-Jährigen ist – ganz Bohème – das Rauchen. Weil die Kritik an ihrem öffentlichen Tabakkonsum jedoch immer mehr zunahm, greift Margrethe seit einigen Jahren nur noch in privatem Rahmen zur Zigarette. (Bild: 1967)
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Im Vergleich zu anderen Königshäusern verläuft Margrethes Amtszeit weitgehend skandalfrei. Allerdings ist es lange ein offenes Geheimnis, dass es in ihrer Ehe immer wieder kriselt. Prinz Henrik von Dänemark findet sich wohl nie ganz damit ab, "nur" ein Prinz zu sein und die zweite Geige im Palast zu spielen. In einem Interview sagt er einmal sogar, er werde bei Hofe von bestimmten Kreisen erniedrigt. (Bild: 2015)
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Eines Tages kommt es zum Eklat auf Schloss Amalienborg: Weil Königin Margrethe ihren Sohn Prinz Frederik (Foto) als Krankheitsvertretung bestimmt, zieht sich der gebürtige Franzose Henrik beleidigt auf sein Weingut in Frankreich zurück. (Bild: 2021)
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Nicht einmal zum 75. Geburtstag seiner Frau erscheint er. Am 13. Februar 2018 verstirbt der Ehemann von Margrethe II. Zuvor hatte der Palast bekannt gegeben, dass er an Demenz erkrankt ist. (Bild: 2018)
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Über ihr Amt sagt die Königin einmal: "Ich war immer der Meinung, dass es eine Verpflichtung fürs Leben ist." Eine Abdankung erscheint da unwahrscheinlich. Umso überraschender kommt ihre Ankündigung in ihrer Ansprache an Silvester 2023 (Bild).
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"Ich habe beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Am 14. Januar 2024 - 52 Jahre, nachdem ich meinen geliebten Vater beerbte - werde ich als Königin von Dänemark zurücktreten", kündigt die Monarchin in ihrer Neujahrsansprache an und überlässt nun ihrem Sohn, Kronprinz Frederik (l.), das Zepter.
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Dänische Medien bezeichnen die Ankündigung als "absolut historisch". Was die stets strahlende Regentin künftig vorhat, ist ungewiss. Sie ist ausgesprochen kreativ und kunstinteressiert, gilt als pragmatisch und manchmal auch etwas unkonventionell. Womöglich werde sie sich ihrer Leidenschaft für Kostüm- und Szenenbild im Theater, Ballett und Film widmen, sagt Monarchie-Expertin Cecilie Nielsen dem dänischen Rundfunk DR.
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