- Adidas bleibt vorerst im Krisenmodus.
- Konzernchef Björn Gulden erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes.
- Vor allem der Wegfall des Geschäfts mit Yeezy-Produkten belastet den Konzern.
Europas grösster Sportartikelhersteller Adidas bleibt vorerst im Krisenmodus. Der vom Konkurrenten Puma gewechselte Konzernchef Björn Gulden erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Schon vor Wochen hatte Gulden wegen des Wegfalls des Geschäfts mit Yeezy-Produkten, die in Zusammenarbeit mit dem Skandalrapper
Die Aktionäre müssen sich nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr auf eine deutlich geringere Ausschüttung einstellen. Sie sollen eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten nach 3,30 Euro im Vorjahr, wie Adidas weiter mitteilte. 2022 hatte der Konzern mit der hohen Inflation und Problemen in China zu kämpfen. Dazu kam die Kündigung der Kooperation mit Kanye West unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft brach daher von knapp 1,5 Milliarden auf 254 Millionen Euro ein. Der Sportartikelhersteller bestätigte damit seine bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen.
Yeezy-Aus kostet Adidas rund 600 Millionen Euro
Im vierten Quartal stand sogar ein Verlust von 482 Millionen Euro zu Buche nach 123 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor. Durch das Ende der Yeezy-Kooperation verlor Adidas rund 600 Millionen Euro Umsatz, der insgesamt noch um ein Prozent auf 5,2 Milliarden Euro stieg. Währungsbereinigt verbuchte Adidas ein Minus von einem Prozent.
Das Yeezy-Thema wird den Konzern auch im laufenden Jahr belasten. Die Adidas-Führung bekräftigte ihre im Februar abgegebene Prognose. Der neue Konzernchef Björn Gulden bezeichnete 2023 als Übergangsjahr. "Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen." Gulden war Anfang des Jahres vom Lokalrivalen Puma zu Adidas gewechselt. © dpa