Eine Hochzeit ist ein ganz besonderes Fest und für das Brautpaar einer der wichtigsten Tage im Leben. Damit die festlichen Stunden auch für Familie und Freunde harmonisch verlaufen, ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Wer ein paar Grundregeln beherzigt, zeigt Stil und ist ein gern gesehener Gast.

Schon vor dem grossen Tag lassen sich stilvolle Auftritte vorbereiten – etwa durch einen Blick in die Einladung. Oft gibt es dort Hinweise auf den gewünschten Kleidungsstil. "Sollte es einen Wunsch zum Dresscode seitens des Hochzeitspaars geben, ist es wichtig, diesen auch zu berücksichtigen", erklärt Svenja Schirk, Pressesprecherin des Bunds deutscher Hochzeitsplaner. Ob "Black Tie", "Boho Chic" oder "Pastelltöne erwünscht": Wer sich daran hält, zeigt Wertschätzung.

Ansonsten gilt: festlich ja, aber nicht zu extravagant! Auffällige Glitzerroben oder provokante Outfits sind ebenso unpassend wie Jeans und T-Shirt. "Kein Weiss oder Creme – und gerne bedeckter bei einer kirchlichen Trauung", ergänzt die Expertin. Wer unsicher ist, kleidet sich eher dezent. Schliesslich soll das Paar im Mittelpunkt stehen.

Geschenke mit Fingerspitzengefühl

Ob grosser Umschlag oder kleines Päckchen – Geschenke gehören zu Hochzeiten dazu. Dabei zählt weniger der materielle Wert, sondern vielmehr, dass der Wunsch des Paares respektiert wird. Viele Brautpaare führen eine Wunschliste oder geben auf der Einladung an, dass sie sich einen finanziellen Beitrag wünschen. Daran sollten sich Gäste orientieren, denn wer auf eigene Faust etwas auswählt, riskiert doppelte Geschenke oder eine Enttäuschung.

Geldgeschenke sollten liebevoll verpackt und möglichst persönlich gestaltet sein. Eine schöne Karte oder ein Bezug zur anstehenden Hochzeitsreise oder das neue Zuhause machen sie besonders individuell.

Rücksicht während der Zeremonie

Am Tag der Hochzeit selbst ist Pünktlichkeit das A und O. Wer zu spät zur Trauung erscheint, sorgt für Unruhe – und verpasst vielleicht den wichtigsten Moment. Deshalb sollte man lieber ein paar Minuten zu früh da sein.

Während der Zeremonie gilt: Handy aus, Kamera weg. Jetzt gilt die volle Aufmerksamkeit dem Brautpaar. Flüstern, tuscheln oder gar Kaugummikauen sind absolute No-Gos. Fotos während der Trauung sind nur erlaubt, wenn das Brautpaar dem ausdrücklich zugestimmt hat. Auch spontane Reden, Spiele oder musikalische Einlagen während der feierlichen Zeremonie sollten unbedingt vorher mit dem Brautpaar abgesprochen werden, denn Überraschungen sind nicht immer willkommen.

Verhalten auf der Feier

Bei der anschliessenden Feier geht es lockerer zu – doch auch hier gibt es ungeschriebene Regeln. Tischordnung und Sitzplätze sollten eingehalten werden, auch der respektvolle Umgang mit anderen Gästen sollte selbstverständlich sein. Kritik an der Musik oder dem Menü ist fehl am Platz.

"Es ist der Tag des Hochzeitspaares und nur ihre Wünsche zählen."

Svenja Schirk vom Bund deutscher Hochzeitsplaner

Wer übermässig trinkt, ständig mit dem Brautpaar posieren will oder sich laut über den Ablauf beschwert, trübt die Stimmung. "Es ist der Tag des Hochzeitspaares und nur ihre Wünsche zählen", betont Svenja Schirk. "Daher sollte man sich so verhalten, wie man es sich auf der eigenen Hochzeit wünschen würde." Wer sich also zurücknimmt, freundlich bleibt und einfach geniesst, trägt zum Gelingen des Festes bei.

Social Media nur mit Zustimmung des Brautpaars

In der digitalen Welt liegt es nahe, Eindrücke sofort zu teilen – doch das ist nicht immer erwünscht. "Bitte unbedingt vor einem Posting und der Veröffentlichung von Fotos oder Videos mit dem Hochzeitspaar abklären, ob dies überhaupt gewünscht ist", rät Svenja Schirk. Viele Paare möchten den Tag bewusst offline feiern. "Wir haben beispielsweise Kunden, die ihre Privatsphäre sehr schätzen und deshalb keine öffentlichen Fotos gutheissen."

Ein sensibler Punkt ist deshalb der Umgang mit Social Media. Bevor das Brautpaar nicht selbst ein Bild veröffentlicht hat, sollten Gäste keine Fotos posten – und schon gar keine unvorteilhaften oder peinlichen Aufnahmen. Wer ganz sicher gehen möchte, fragt lieber nach oder achtet auf entsprechende Hinweise in der Einladung. Manche Paare gestalten den Tag bewusst medial, mit eigens kreiertem Hashtag. Andere wünschen sich eine komplett "handyfreie Hochzeit". In beiden Fällen gilt: Die Entscheidung des Paares steht an erster Stelle und sollte respektvoll beachtet werden.

Kinder und spontane Begleitungen

Auch beim Thema zusätzliche Begleitungen ist Fingerspitzengefühl gefragt. "Ohne Absprache jemanden zu einer Hochzeit mitzubringen, ist ein absolutes No-Go", warnt die Expertin. Sitzordnung, Catering und Gastgeschenke sind in der Regel genau kalkuliert – zusätzliche Personen bringen die Planung durcheinander und setzen das Brautpaar unnötig unter Druck. Wer sich unsicher ist, sollte lieber nachfragen, als einfach jemanden mitzubringen.

Empfehlungen der Redaktion

Ob Kinder bei der Hochzeit erwünscht sind, hängt ebenfalls ganz vom Hochzeitspaar ab. Oft richtet sich die Einladung an die ganze Familie, manchmal gibt es aber den ausdrücklichen Hinweis auf eine kinderfreie Party. Sind die Kids mit eingeladen, rät die Hochzeitsplanerin immer dazu, eine altersgerechte Beschäftigung parat zu haben. Sind die Kids beschäftigt und glücklich, sind auch die Eltern entspannt.