Wenn ein Amazon-Paket unbestellt ins Haus kommt, ist Vorsicht geboten. Hierbei kann es sich um Identitätsdiebstahl handeln. Das ist in diesen Fällen zu tun.
Wer obskure Ware in unbestellten Amazon-Paketen erhält, ist möglicherweise Opfer einer Betrugsmasche geworden. Aktuell häufen sich wieder Berichte über den sogenannten "Amazon/Riverty"-Betrug.
Bei dieser Masche verschaffen sich die Betrüger durch Phishing oder Datenlecks Zugang zu persönlichen Informationen von Amazon-Kunden. Mit diesen Daten erstellen sie neue Konten im Namen der Opfer. Anschliessend tätigen sie Bestellungen und lassen den ahnungslosen Geschädigten die Rechnung zukommen.
Neuerdings bekommen die Opfer aber auch ein Paket – meist voller kurioser Gegenstände. Ausserdem befindet sich ein Schreiben des Zahlungsdienstleisters Riverty darin, das im Namen von Amazon die Begleichung einer Monatsrechnung fordert. Darin werden alle angeblichen Käufe abgerechnet, die innerhalb eines Monats getätigt wurden.
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Die neue Masche soll laut dem Verbraucherportal Watchlist Internet den Druck erhöhen, sodass Betroffene eher zu einer Zahlung bereit sind, um weitere Probleme zu vermeiden. Die Betrüger splitten dafür vermutlich die Lieferung. Während die Opfer ein Paket mit Kleinigkeiten bekommen, geht die Hauptlieferung, die für den hohen Rechnungsbetrag verantwortlich ist, wohl an die Betrüger. Früher flatterte lediglich eine Rechnung oder ein Inkassoschreiben beim Geschädigten ins Haus - ohne Paket.
Amazon-Paket mit Inkassoschreiben – Was ist jetzt zu tun?
Da eine echte Bestellung getätigt und diese auch von Amazon bearbeitet wurde, ist die Forderung grundsätzlich berechtigt. Dennoch gilt: Sie müssen nichts bezahlen. So sollten Sie jetzt vorgehen:
- Nehmen Sie das Paket gar nicht erst an oder schicken Sie es mit einem Retourenformular zurück.
- Kontaktieren Sie sowohl Amazon als auch Riverty und schildern Sie den Identitätsdiebstahl.
- Amazon bietet ein entsprechendes Online-Formular, um unerwünschte Pakete zu melden.
- Widersprechen Sie allen Forderungen von Amazon und dem Inkassounternehmen.
- Bringen Sie den Identitätsdiebstahl bei der Polizei zur Anzeige.
- Heben Sie alle ausgestellten Dokumente als Beweis auf.
Auch "Brushing" kann hinter unbestellten Lieferungen stecken
Erhalten Sie Amazon-Pakete, die Sie nicht bestellt haben, kann es sich aber auch um das sogenannte "Brushing" handeln. Dabei werden unbestellte Waren an reale Adressen verschickt. Das Ziel sind jedoch keine Zahlungen, sondern gefälschte positive Bewertungen für die Produkte. Eine Rechnung erhalten Sie dafür jedoch nicht und müssen entsprechend auch nichts bezahlen. Verdächtige Lieferungen sollten Sie dennoch an den Amazon-Kundendienst melden. (sv)
Verwendete Quellen
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