Nach dem Essen etwas zu warten, bevor du wieder baden gehst, ist wichtig für deine Sicherheit. Wir erklären dir, wie lange du wirklich warten solltest und warum.
Zu einem Tag am Meer, am See oder im Schwimmbad gehört für viele Menschen auch eine kurze Essenspause zwischendurch. Nach dem Essen stellt sich dann vielleicht die Frage, ob du wirklich kurz warten musst, bevor du wieder schwimmen gehst. Denn die Empfehlung, dass man nach dem Essen eine Weile nicht ins Wasser gehen sollte, existiert schon sehr lange – und zwar aus Sicherheitsgründen. Wir erklären dir, wie lange du nach dem Essen mit dem Schwimmen warten solltest und warum. Ausserdem erfährst du, warum auch das Schwimmen mit leerem Magen keine gute Idee ist.
Warum du nach dem Essen angeblich nicht schwimmen solltest
Nach dem Essen konzentriert dein Körper zunächst alle Energie auf die Verdauung. Die Folge: Du fühlst dich schläfrig, schlapp und träge. Das kommt daher, dass dein Gehirn während der Verdauung weniger stark durchblutet wird, die Verdauungsorgane dafür aber umso mehr.
Aus diesem Grund kann starke körperliche Aktivität während der Verdauung Übelkeit und Schwindel auslösen, so die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG). Schlimmstenfalls kannst du sogar ohnmächtig werden, wenn du mit vollem Magen Sport treibst.
Gerade beim Schwimmen wäre das fatal, denn du würdest ertrinken, ohne um Hilfe rufen oder auf dich aufmerksam machen zu können. Besonders in ungesicherten Gewässern (ungesicherten Badestellen am Meer oder auch an Seen) steigt die Gefahr für solche und andere Badeunfälle. Deshalb wird oft empfohlen, nach dem Essen lieber eine Weile zu warten, bevor du wieder schwimmen gehst.
Wissenschaftliche Belege zu den Empfehlungen fehlen
Soweit zumindest die Theorie und die vorherrschenden Empfehlungen der Rettungsschwimmer-Gesellschaften. Tatsächlich gibt es laut dem Amerikanischen Roten Kreuz jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass Schwimmen direkt nach dem Essen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt.
So wurde der Einfluss unterschiedlicher Wartezeiten nach dem Essen in einer Studie mit mehreren Schwimmern genau untersucht. Das Ergebnis: Egal, ob die Athleten nach dem Essen 30 oder 90 Minuten warteten, die Leistung wurde nicht beeinflusst und keiner der Teilnehmer zeigte beim Schwimmen nach dem Essen gesundheitsgefährdende Symptome. Beim Schwimmen direkt nach dem Essen berichteten die Schwimmer lediglich von etwas Übelkeit und Völlegefühl.
Dass die Deutsche-Lebenrettungs-Gesellschaft und die SLRG dennoch empfehlen, nach dem Essen mit dem Schwimmen zu warten, liegt nicht zuletzt daran, dass Schwimmen nach dem Essen durch das Völlegefühl und eventuelle Übelkeit sehr unangenehm werden kann. Wenn du dich im Wasser unwohl fühlst, kann das zu Panik führen und somit sehr wohl eine ernsthafte Gefahr darstellen.
Schwimmen nach dem Essen: So lange solltest du warten
Die SLRG macht keine genaue Angabe, wie lange du nach dem Essen mit dem Schwimmen warten musst. Die Wartezeit hängt nämlich ganz davon ab, welche Art von Mahlzeit du zu dir genommen hast. Eine grosse, fettige Pizza mit dickem Belag braucht länger, um verdaut zu werden, als zum Beispiel eine Banane oder ein Energieriegel.
- Je üppiger das Essen, desto länger solltest du nach dem Essen warten, bevor du wieder ins Wasser springst. Dabei empfiehlt die SLRG, dass du auf deinen eigenen Körper hören und dich danach richten solltest, wie du dich fühlst. Immer noch schlapp und träge? Dann warte lieber noch ein bisschen. Das Risiko dafür, dass du nach einem ausgiebigen Mittagessen tatsächlich beim Baden ertrinkst, ist zwar laut einigen Expert:innen sehr gering, aber es kann nicht schaden, dich an die geltenden Empfehlungen der DLRG und SLRG zu halten. Zumal das Schwimmen mit vollem Magen auch einfach unangenehm ist.
- Es kommt auch darauf an, welchen Aktivitäten du nach dem Essen im Wasser nachgehen willst. Nur kurz die Füsse ins flache Becken zu halten oder dich im flachen Wasser aufzuhalten, ist auch mit vollem Bauch problemlos möglich. Wenn du aber Wettkampfschwimmen betreibst oder nach dem Essen anderweitig intensiv im Wasser trainieren willst, solltest du warten, bis dein Körper deine Mahlzeit verdaut hat.
Übrigens: Bei Kindern, die im Schwimmbad mit Nahrungsbrei gefüttert werden, empfiehlt das Magazin GEO: Etwa 30 bis 60 Minuten solltest du dein Kind danach lieber nicht ins Wasser lassen.
Achtung: Auch mit leerem Magen solltest du nicht schwimmen
Wenn du nun denkst, es wäre vielleicht besser, beim Baden gar nichts zu essen, stimmt das leider nicht ganz. Denn auch mit völlig leerem Magen ins Wasser zu gehen, ist keine gute Idee. Die SLRG warnt, dass du beim Schwimmen mit leerem Magen im schlimmsten Fall Schwindelanfälle im Wasser bekommen kannst. Das Schwimmen mit leerem Magen kann also noch gefährlicher sein als das Baden mit zu vollem Bauch.
Sport auf leeren Magen: Gesund oder gefährlich?
Was also tun, um den Badespass und die Zeit im Wasser zu maximieren und gleichzeitig deine Gesundheit nicht zu gefährden? Die Antwort ist: Setze auf die richtigen Sommersnacks.

Welche Snacks für den Badetag?
Laut GEO empfehlen sich beim Schwimmen vor allem leichte Snacks, die schnell verdaut werden können. Ein schnelles Eis am Kiosk oder ein paar Früchte sind zum Beispiel solche Möglichkeiten. Danach kannst du laut einem Experten der DLRG dann auch direkt wieder ins Wasser.
Auf sehr fettige, schwere Gerichte solltest du am besten verzichten, wenn du nach dem Essen schnell wieder ins Wasser willst. Nach einer Bratwurst oder einer grossen Portion Pommes solltest du dem Experten zufolge etwa 30 bis 60 Minuten warten.
Magenschonendes Essen: Leicht verdauliche Kost für den Magen
Noch mehr Tipps für ideale Snacks vor dem Sport findest du zum Beispiel auch hier: Sport-Snacks: Das solltest du vor dem Training essen. © UTOPIA