Honig ist ein beliebtes Süssungsmittel. Einem Baby Honig zu geben, ist jedoch keine gute Idee. Die Gründe dafür verraten wir dir hier.
Den Tee für dein Baby mit Bienenhonig statt weissem Zucker zu süssen, mag zuerst nach einer guten Idee klingen. Schliesslich enthält Honig neben Zucker auch noch (zu geringen Anteilen) Vitamine und Mineralstoffe. Dennoch solltest du unbedingt darauf verzichten, deinem Baby Honig zu geben.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt, dass Bienenhonig mit dem Krankheitserreger Clostridium botulinum belastet sein kann. Die im Honig enthaltene Dosis an Clostridien ist für Erwachsene zwar ungefährlich, kann aber bei Babys Lähmungen im Darm hervorrufen. Befindet sich der Botulismuserreger erst einmal im Darm, breitet er sich rasch aus und tritt auch in den Blutkreislauf ein. In besonders schlimmen Fällen werden die Atemmuskeln gelähmt und das Baby erstickt.
Babys sind nur in ihrem ersten Lebensjahr besonders anfällig für Botulismus. Ältere Kinder und Erwachsene besitzen in der Regel eine stabile Darmflora, die dem Botulismuserreger keine Chance lässt, sich auszubreiten.
Honig fürs Baby: Auch erhitzt gefährlich
Dir ist sicher bekannt, dass du Bakterien durch Hitze abtöten kannst. Bereits mit Temperaturen ab 60 Grad Celsius lassen sich einige typische Krankheitserreger unschädlich machen. Das gilt allerdings nicht für Clostridium botulinum. Bei diesem Bakterium handelt es sich um einen Sporenbildner, der äusserst hitzeresistent ist.
Um die Sporen des Clostridium-botulinum-Bakteriums abzutöten, müsstest du den Honig für drei Minuten auf 121 Grad Celsius erhitzen. Das ist zu Hause nicht sicher umsetzbar. Hersteller erhitzen Honig normalerweise nur schonend auf circa 40 Grad Celsius. Oberhalb dieser Temperatur nimmt die Qualität des Honigs rapide ab. Vitamine werden zerstört und es bildet sich der als krebserregend eingestufte Stoff Hydroxymethylfurfural (HMF). Ab 90 Grad Celsius karamellisiert Honig. Ein für drei Minuten auf 121 Grad Celsius erhitzter Honig wäre somit Karamell.
Windeln entsorgen: In diese Tonnen gehören sie auf keinen Fall
Nicht nur Honig ist für Babys tabu
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informiert auf seiner Website darüber, dass jährlich etwa zehn bis zwanzig Menschen in Deutschland an Botulismus erkranken. Als besonders risikoreiche Lebensmittel gelten:
- Räucherfisch und mild gesalzene Fische in Vakuumverpackungen
- selbst eingekochte Gemüse- und Wurstkonserven
- Honig (nur für Säuglinge)
Obst einkochen: Grundprinzip und leckere Rezepte

Selbst eingekochte Konserven solltest du deshalb vor dem Verzehr immer erneut erhitzen. So tötest du ausgekeimte Sporen ab und zerstörst das Botulismus-Toxin, das nach einer Minute bei 85 Grad Celsius vollständig inaktiviert wird.
Botulismus kommt in Deutschland heutzutage nur noch sehr selten vor. Du brauchst in der Regel keine Angst davor zu haben, dich durch Honig oder Konserven zu infizieren. Einer gesunden Darmflora kann der Botulismuserreger in kleinen Mengen schliesslich nichts anhaben. Babys solltest du hingegen keinen Honig geben, da ihre Darmflora sich im ersten Lebensjahr erst noch entwickeln muss.
Überarbeitet von Annika Reketat
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. © UTOPIA