Auf einer Not-to-do-Liste vermerkst du alles, was du gerade nicht tun solltest oder nicht tun musst. Wieso das sinnvoll ist? Das erfährst du hier.
Eine To-do-Liste zu führen ist oft eine der ersten Empfehlungen, wenn es um die Frage geht, wie du dein Leben besser organisieren kannst. Eine Liste zu haben, die alle wichtigen Aufgaben des Tages oder der Woche auf einen Blick sichtbar macht, kann eine sehr gute Idee sein, um mehr Ordnung in den oft hektischen Alltag zu bringen. So kann dir diese Methode helfen, Aufgaben effizienter zu erledigen und somit mehr Zeit für die Dinge einzuräumen, die dir wichtig sind.
Aber eine To-do-Liste kann auch zur Belastung werden. Stattdessen solltest du einmal eine Not-to-do-Liste ausprobieren. Was das ist, welche Vorteile die Not-to-do-Liste hat und wie du deine eigene erstellst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Tun oder nicht tun?
Kennst du das? Du schiebst Dinge vor dir her und deine To-do-Liste wird immer und immer länger. Inzwischen weisst du gar nicht mehr, wo du anfangen sollst – und lässt es lieber gleich bleiben oder gerätst in eine endlose Schleife der Prokrastination.
Besser, du drehst den Spiess einmal um – mit einer Not-do-do-Liste: Hier schreibst du alles auf, was du heute nicht tun musst. Dringende Dinge aufschieben, zum Beispiel. Oder auch: Die Küche aufräumen.
Schon praktisch, so ein Not-to-do-Joker, oder? Vielleicht hast du ja Lust, dich von einigen unserer Denkanstössen inspirieren zu lassen.
Warum eine Not-To-Do-Liste?
Ziel der Not-to-do-Liste ist es, lästige Zeitfresser auszuschalten und Prioritäten zu setzen. Wo steckst du viel zu viel Energie hinein? Was raubt dir die meiste Zeit? Wo ziehst du eine unwichtige Aufgabe einer wichtigen vor? Eine Not-to-do-Liste hilft dir, deinen Blick dafür zu schärfen, was wirklich wichtig ist – und was dir nur im ersten Moment so erscheint.
Eine Not-to-do-Liste kannst du alleine schreiben oder parallel zu einer To-do-Liste. Dann machst du am besten zwei Spalten:
- In eine schreibst du die Dinge, die du heute erledigen möchtest.
- In die andere trägst du die Aufgaben ein, die du heute nicht in Angriff nimmst.
Diese Aufteilung unterstützt dich dabei, deine Energie nicht an Unwichtiges zu verschwenden.
Eine Not-to-do-Liste kann dir auch helfen, lästige Gewohnheiten zu durchbrechen – schreibe sie explizit auf die Not-to-do-Seite.
Wie hilft dir eine Not-to-do-Liste zu einer effizienten Planung?
Wie also schon angeklungen, gibt es zwei Formen der Not-to-do-Liste: Nennen wir sie mal die Aufgeschoben-Liste und die Aufgehoben-Liste.
Auf die Aufgeschoben-Liste schreibst du all diejenigen Dinge, die gerade nicht wichtig oder dringend sind. Bei dieser Liste bietet es sich an, sie mit einer To-do-Liste zu kombinieren und sie jeweils für einen Tag zu schreiben. Vielleicht machst du sogar einen ganzen Wochenplan, wo dann vom Not-to-do Aufgaben in die To-do-Spalte wandern.
Die Aufgeschoben-Liste hilft dir, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und Prioritäten zu setzen. Wichtig ist aber, dass du realistisch planst und weder zu viel auf die Not-to-do-Liste noch auf die To-do-Liste schreibst. Da können dann zum Beispiel Dinge stehen wie:
- "Schrank aussortieren"
- "Unkraut jäten"
- "Kuchen backen"
- … oder was sonst so bei dir ansteht, aber gerade nicht an erster Stelle steht.
Die Aufgehoben-Liste listet das, was du gar nicht mehr tun möchtest, zum Beispiel:
- Alle paar Minuten E-Mails checken
- Immer wieder aufs Handy schauen
- Ständig abschweifen: Dinge anfangen, aber nicht zu Ende bringen, oder immer zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herspringen.
Das können aber auch Dinge sein, die dir selbst schaden, weil sie dich stressen oder deiner Gesundheit schaden. Dann könntest du zum Beispiel auf deine Not-to-do-Liste schreiben:
- "Nicht immer zu allem Ja sagen"
- "Immer erreichbar zu sein"
- "Ellenlange To-do-Listen führen."
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Oder du führst eine Not-to-do-Liste mit Vorsätzen. Da musst du herausfinden, ob der Verbotscharakter dir hilft, oder ob du deine Vorsätze doch lieber positiv formulierst. Manchmal ist es einfacher, Dinge nicht zu tun, statt sie zu tun. Und manchmal andersrum. Der eine "fährt mehr Fahrrad" statt "weniger Auto zu fahren" und "isst mehr vegetarisch" statt "weniger Fleisch zu essen". Oder du schreibst einfach mal "Stress", "Schlechte Laune haben" und "Unzufrieden sein" auf deine Not-to-do-Liste.

So oder so: Eine Not-to-do-Liste lässt dich alles mal aus einer anderen Perspektive sehen. Sonst sehen wir oft nur, was wir alles tun müssen. Uns vor Augen zu führen, was wir alles gerade nicht unbedingt tun müssen, hilft also, scheinbar Wichtiges vom wirklich Wichtigem zu trennen.
Überarbeitet von Jennifer Watzek © UTOPIA