Shampoos aus dem Friseursalon wirken exklusiv und besonders pflegend. Dabei halten sie allerdings oft nicht, was sie versprechen. Im Gegenteil: Sie können deinen Haaren sogar schaden – und auch der Umwelt.

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Glänzendes, weiches und gesundes Haar, genau wie nach dem Salonbesuch? Das versprechen Friseurshampoos, die du nach einem Haarschnitt sicher auch schon mal angeboten bekommen hast. Diese Produkte sind meist teurer als Shampoos aus der Drogerie und es gibt sich auch nur in Frisiersalons zu kaufen. Sie wirken deshalb exklusiv.

Ein hoher Preis bedeutet allerdings nicht automatisch beste Qualität. Wir haben uns die Inhaltsstoffe genauer angeschaut und erklären dir, worauf du bei Friseurshampoos unbedingt achten solltest.

Das streckt in Friseurshampoos

Damit auch strapaziertes Haar schnell besonders weich und schön wirkt, braucht es gewisse Inhaltsstoffe. Auf Dauer können manche davon aber nicht nur deinem Haar, sogar auch deiner Gesundheit und der Umwelt schaden. Bei folgenden Inhaltsstoffen in Friseurshampoos solltest du vorsichtig sein:

  • Laureth Sulfate (SleS), Sodium Lauryl Sulfate (SLS), Ammonium Lauryl Sulfate (ALS) oder Sodium Myreth Sulfate sind Sulfate. Sie sind dafür verantwortlich, dass das Shampoo schön schäumt. Verwendest du Friseurshampoos mit Sulfaten, brauchst du weitere Produkte, die dein Haar pflegen. Dazu zählen Haarpülungen, denn Sulfate strapazieren das Haar. Wirklich gesundheitsschädlich sind sie aber nicht: In der Forschung gibt es nur wenige Hinweise dafür.
  • Parabene machen Kosmetikprodukte haltbar. In Shampoos kommen meist folgende Parabene vor: Methylparabene, Ethylparabene, Butylparabene oder Propylparabene. Parabene können Allergien auslösen, wenn du Probleme mit der Haut hast, und stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. In einer Studie aus England wurden im Gewebe von Brustkrebspatientinnen Parabene gefunden. Sie sind nur in einer bestimmten geringen Konzentration zugelassen – benutzt du aber mehrere Produkte, die Parabene enthalten, kannst du diesen Grenzwert schnell überschreiten. Auch das Bundesamt für Risikobewertung ruft bei Parabenen zu Vorsicht auf. Das gilt vor allem, wenn sie in Cremes oder Sonnenschutzmitteln eingesetzt werden.
  • Silikone legen sich um dein Haar und sollen es gut kämmbar und glänzend machen. Durch diesen "Schutzfilm" kommen allerdings auch keine pflegende Inhaltsstoffe mehr an die Haare heran. Und je häufiger du Shampoo mit Silikonen benutzt, desto dicker wird der Schutzfilm. Die Folge: Dein Haar wird platt oder glanzlos – also eigentlich das Gegenteil der erhofften Wirkung. Silikone im Shampoo haben allerdings noch einen Haken: Sie gehören zu den künstlichen hergestellten Polymeren und lassen sich nur schwer abbauen. Wie Mikroplastik geraten sie ins Wasser und sind daher schädlich für die Umwelt. Künstlich hergestellte Polymere lassen sich wegen ihrer flüssigen Form nicht in Kläranalgen aus dem Wasser filtern. Achte beim Kauf von Friseurshampoo also darauf, dass es keine Inhaltsstoffe wie Cyclopentasiloxane, Cetrimonium Chloride, Amodimethicone oder Behenoxy Dimethicone enthält. Hersteller suchen mit Blick auf die Umweltbelastung teilweise nach alternativen Inhaltsstoffen. Ausserdem wird empfohlen, bei der Verwendung von silikonhaltigen Shampoo, regelmässig zu klärenden Shampoos zu greifen – dieses entfernen Rückstände.
  • Auch Mikroplastik, das Gewässer verunreinigt, kommt in manchen Friseurshampoos vor. Es dient als Füllstoff und Bindemittel und versteckt sich hinter Begriffen wie Polyethylene oder Polypropylene. Ab Oktober 2027 gilt ein Verbot von Mikroplastik in Shampoo und Duschgel.

Alternativen zu Salonprodukten

Zum Glück gibt es aber immer mehr Pflegeprodukte, die ohne bedenkliche Inhaltsstoffe für schönes und geschmeidiges Haar sorgen – du musst also nicht auf herkömmliche Friseurshampoos zurückgreifen:

  • Bio-Friseursalons setzen bei ihrem Shampoo-Angebot oft auf zertifizierte Naturkosmetik. Je nach Hersteller sind die Produkte sogar vegan.
  • Friseurshampoos von zertifizierten Naturkosmetikherstellern reinigen deine Haare ohne Silikone und andere bedenkliche Stoffe. Es gibt sie sogar in Drogerie zu kaufen.
  • Wenn du gerne etwas ausprobieren möchtest, kannst du dein Shampoo selber machen. Dann weisst du ganz genau, was drinsteckt.
  • Steigst du auf feste Shampoos um, vermeidest du nicht nur Mikroplastik, sondern auch gleich die Plastikverpackung. Du kannst ein festes Shampoo sogar selber machen.
  • Vielleicht ist aber auch die No Poo-Bewegung etwas für dich. Dabei werden die Haare statt mit Shampoo zum Beispiel mit Roggenmehl oder Heilerde gewaschen.
  • Eine saure Rinse aus Apfelessig macht dein Haar weich und glänzend und ersetzt die gekaufte Spülung aus dem Friseursalon.

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