Oregano ist ein beliebtes und vielseitiges Kraut für Küche und Heilkunde. Wir zeigen dir, wie du Oregano pflanzen kannst – egal ob im Topf oder im Garten.
Viele mediterrane Kräuter gedeihen auch in unserem Klima – und sind oft sehr genügsam, was ihre Ansprüche an Standort und Pflege betrifft. Auch Oregano lässt sich leicht im eigenen Garten oder auf dem heimischen Balkon ziehen. In der Küche machen sich frische Oreganoblätter besonders gut in italienischen, griechischen oder provenzalischen Gerichten.
Wenn du Oregano pflanzen möchtest, kannst du ihn entweder ins Kräuterbeet, in eine Kräuterspirale oder in Töpfe und Kübel setzen. Damit du lange Freude an ihm hast, solltest du nur ein paar Dinge beachten.
Wissenswertes über Oregano
Oregano (lateinisch: Origanum) wird auch als Dost, Origano oder wilder Majoran bezeichnet. Das schmackhafte Küchenkraut stammt ursprünglich aus dem europäischen Mittelmeerraum und ist mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet.
Oregano ist eng mit dem heimischen Majoran verwandt und wird auch häufig mit ihm verwechselt. Die wärmeliebenden Kräuter sind sich optisch zwar sehr ähnlich und verströmen beide einen aromatischen Duft, bei genauerem Hinsehen lassen sich aber Unterschiede feststellen: Oregano hat im Vergleich zu Majoran etwas grössere und fein behaarte Blätter.
Der auch als "Wilder Majoran" bezeichnete Oregano wurde im Gegensatz zu seinem engen Verwandten nicht kultiviert und wächst auch im Freien. Ein Argument, im Garten oder auf dem Balkon Oregano zu pflanzen: Er ist mehrjährig und winterhart.
Standort: Hier kannst du Oregano pflanzen
Als typisches Mittelmeerkraut liebt Oregano Sonne und Wärme. Wähle daher einen möglichst geschützten Platz mit ausreichender, idealerweise direkter Sonneneinstrahlung aus, wenn du Oregano pflanzen möchtest. Je mehr Sonne deine Pflanze abbekommt, desto aromatischere Blätter bildet sie aus. In einer Kräuterspirale gedeiht Oregano in den oberen Etagen prächtig.
Als Substrat solltest du beim Pflanzen von Oregano eine leichte, kalkhaltige und gut durchlässige Erde verwenden. Wie die meisten Kräuter braucht er nährstoffarmen Boden, um gut gedeihen zu können. Achte ausserdem darauf, dass die Erde torffrei ist, um zum Schutz der Moore beizutragen.
Um deinen eigenen Oregano zu pflanzen, hast du zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder du ziehst das Kraut selbst aus Saatgut heran oder du kaufst vorkultivierte Jungpflanzen im Gartenfachhandel.
Oregano pflanzen: So funktioniert es mit Saatgut
Oregano kannst du direkt aus kleinen Samen heranziehen. Die Anzucht ist unkompliziert:
- Ab Mitte April, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, kannst du die Samen direkt ins Freiland aussäen. Wenn du schon früher mit dem Gärtnern loslegen möchtest, kannst du sie ab Anfang Februar auch in frostgeschützten Räumen in Anzuchttöpfen vorziehen. Wir empfehlen dir, zum Pflanzen von Oregano Bio-Saatgut zu verwenden.
- Tipp: Du kannst Anzuchttöpfe aus Eierkartons selber machen.
- Oregano gehört zu den sogenannten Lichtkeimern. Die Samen benötigen zum Austreiben also direkte Sonneneinstrahlung und dürfen nicht mit Erde bedeckt sein. Es genügt, sie einfach lose über etwas frisch aufgearbeitete Erde zu streuen und leicht anzudrücken. Halte im Freiland einen Abstand von mindestens zehn Zentimetern zwischen den einzelnen Samen ein, wenn du Oregano pflanzt. Junge Oreganobüsche wachsen recht ausladend.
- Die Erde solltest du während der Anzucht stets feucht halten. Damit die losen Samen nicht von Wasser weggeschwemmt werden, verwende zum Befeuchten am besten eine Sprühflasche oder den Regenaufsatz deiner Giesskanne.
Nach etwa zwei bis vier Wochen kannst du dich über junge Oreganopflanzen freuen.
Oregano-Jungpflanzen kultivieren
Mithilfe von Saatgut Oregano zu pflanzen, empfiehlt sich eher für den grösseren Bedarf – meist benötigst du für den täglichen Gebrauch nicht mehr als ein oder zwei Sträucher. Es kann deshalb praktisch sein, bereits vorkultivierte Oreganopflanzen im Handel zu kaufen oder einzelne Setzlinge selbst zu ziehen. Jungpflanzen findest du in jedem Pflanzenfachhandel. Du kannst sie entweder direkt ins Freiland setzen oder im Topf als dekoratives Küchenkraut verwenden.
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Oregano lässt sich wunderbar mit anderen Küchenkräutern kombinieren. Besonders verträglich sind etwa Salbei, Basilikum, Bohnenkraut oder Thymian. Alle Sorten kannst du bedenkenlos im selben Beet oder Topf wie Oregano pflanzen.
Tipp: Hast du eine reiche Ernte, kannst du deinen Oregano trocknen und ihn so haltbar machen. Oder du stellst Oreganoöl her.
Pflegetipps für Oregano
Nach dem Pflanzen braucht Oregano nicht nur ausreichend Sonnenlicht, um gut zu wachsen. Du solltest ausserdem diese Pflegehinweise berücksichtigen:
- Während regelmässiges Giessen bei Jungpflanzen wichtig ist, benötigt eine ausgewachsene Oreganopflanze eher wenig Wasser. Aber auch wenn die Pflanze aus dem südlichen Europa stammt – ganz austrocknen lassen solltest du die Erde nie.
- Bei Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten empfiehlt es sich, die Erde freistehender Pflanzen gelegentlich grosszügig zu schwemmen, sodass das Kraut ordentlich Wasser ziehen kann.
- Oreganopflanzen im Topf solltest du öfter und dafür mässiger giessen. In heissen Phasen kannst du das ruhig täglich tun.
- Staunässe solltest du bei Oregano unbedingt vermeiden.
- Oregano zu düngen ist nicht unbedingt erforderlich. Zur Kräftigung kannst du Oreganopflanzen alle vier bis sechs Wochen mit etwas organischem Dünger versorgen. Eine Auswahl empfehlenswerter Bio-Dünger findest du in unserer Bestenliste:
Bestenliste:Der beste Bio-Dünger
Oregano als Bienenweide
Zwischen Juli und September blüht Oregano. An der oberen Spitze der rosafarbenen Blütendolde ist meist ein weiss umrandeter Kelch zu erkennen.

Nicht nur du kannst dich an der dekorativen Blütenpracht erfreuen: Oregano ist eine bienenfreundliche Pflanze und ein wahrer Magnet auch für Schmetterlinge und andere Bestäuber. Entferne die Blüten deiner Kräuter daher nicht. In einer Bienenweide oder einer Mischkultur kannst du bis in den Herbst hinein heimischen Nutzinsekten eine wichtige Nahrungsquelle bieten.
Überarbeitet von Philipp Multhaupt © UTOPIA