Peperoni selbst zu pflanzen, ist einfach. Wenn du ein paar einfache Grundregeln beachtest, klappt es sowohl im Garten als auch auf dem Balkon.
Peperoni schmecken nicht nur gut, sondern enthalten auch eine Menge Vitamine. Wie alle Paprikafrüchte stecken sie zum Beispiel voller Vitamin C. Der Gehalt variiert dabei nach Farbe: Rote (reife) Peperoni enthalten rund 140 Milligramm Vitamin C, grüne (unreife) Peperoni dagegen nur 115 Milligramm.
Für die Schärfe der Schoten ist der Inhaltsstoff Capsaicin verantwortlich. Je nachdem, wie viel Capsaicin sie enthalten, schmecken Peperoni eher mild oder sehr scharf. Wenn du selbst Peperoni pflanzt, kannst du den Schärfegrad individuell bestimmen. Ausserdem weisst du so, dass keine Rückstände schädlicher Pestizide auf deinem Teller landen.
Peperoni sind genügsam und lassen sich gut im eigenen Garten oder auf dem Balkon heranziehen. Was du beim Pflanzen von Peperoni beachten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Peperoni pflanzen – kleine Sortenkunde
Die Peperoni ist ein Nachtschattengewächs und gehört zur Gattung Paprika. Es gibt viele unterschiedliche Sorten Peperoni. Die meisten davon sind mehrjährig und recht anspruchslos. Sie werden ungefähr 40 bis 100 Zentimeter hoch und bringen unterschiedliche Früchte hervor. Geschmack und Schärfegrad der Früchte variieren je nach Sorte. Bevor du Peperoni pflanzen kannst, solltest du dich also zunächst entscheiden, wie scharf es sein darf.
- Eine sehr ertragreiche Sorte ist die Thai Yellow. Ihre gelben Früchte werden bis zu zehn Zentimeter lang und schmecken feurig-scharf. Die Schoten kannst du gut bei Zimmertemperatur trocknen.
- Die Früchte der Türkenkugel sind rund und rot. Sie werden kirsch- bis mirabellengross und schmecken süss-aromatisch bei mittlerer Schärfe.
- Die Sorte Joe’s Long bringt die längsten Früchte hervor – sie werden bis zu 30 Zentimeter lang. Die roten Schoten schmecken würzig-scharf.
- Wenn du im Kübel Peperoni pflanzen möchtest, eignet sich die Sorte Lombardo dazu besonders gut. Ihre dünnwändigen Früchte sind zunächst grün und reifen über gelbgrün zu rot.
- Die Georgia White Pepper ist sehr ertragreich. Sie ist eine weisse Peperonisorte, ist allerdings auch als Züchtung mit grünen oder roten Früchten erhältlich.
Alle Peperonischoten kannst du frisch verzehren, einlegen oder trocknen – so kannst du sie auch ausserhalb der Saison geniessen.
Peperoni im Freien pflanzen – so klappt’s
Peperoni mögen es warm. Sie vertragen weder Frost noch Temperaturen unter fünf Grad. Wenn du im Freiland Peperoni pflanzen möchtest, solltest du die vorgezogenen Jungpflanzen erst gegen Ende Mai ins Beet setzen.
- Am besten klappt die Zucht im Gewächshaus – aber auch im Garten oder auf dem Balkon können die Peperoni-Pflanzen wachsen. Suche ihnen dafür einen sonnigen und windgeschützten Platz.
- Ein geschützter Standort ist wichtig, da Peperoni keine Zugluft und keinen Regen vertragen. Optimal ist ein Platz an einer Südwand. Die Wand schützt die Pflanzen vor Regen und Zugluft. Ausserdem speichert sie Wärme und gibt sie an die Peperoni ab.
Peperoni im Garten pflanzen
Damit Peperoni ordentlich wachsen, sollte der Boden sauer bis neutral sein. Feuchte, nährstoffreiche Gartenerde eignet sich am besten, um Peperoni zu pflanzen.
- Wenn du deine Peperoni im Garten pflanzt, solltest du die Erde mit Mulchfolie abdecken. Achte darauf, dass die Folie biologisch abbaubar ist. Sie verhindert, dass die Pflanzen austrocknen und schützt sie vor Unkraut.
- Lockere den Boden auf und decke ihn mit der Mulchfolie ab.
- Schneide dann Schlitze in die Folie und setze die Pflanzen in den Boden. Setze sie so tief ein, wie sie vorher im Topf standen.
- Wenn du mehrere Peperoni-Pflanzen anbaust, lasse zwischen ihnen einen Abstand von 40 bis 50 Zentimetern frei. So hat jede Pflanze genug Platz und bekommt ausreichend Nährstoffe aus dem Boden.
- Giesse die Pflanzen nach dem Einsetzen ordentlich an und versieh jede Pflanze mit einer Stütze. Sie verhindert, dass deine Pflänzchen im Wind umknicken.
Tipp: Der Anbau von Peperoni-Pflanzen kann auch ohne Mulchfolie gelingen. Allerdings solltest du dann regelmässig und gründlich Unkraut jäten.
Peperoni selber auf dem Balkon anbauen
Auch auf dem Balkon kannst du Peperoni pflanzen:
- Befülle dafür Blumenkübel mit handelsüblicher Gemüseerde. Achte darauf, dass es sich um torffreie Erde handelt.
- Damit die Pflanzen gedeihen, solltest du jede Pflanze in einen eigenen Kübel umtopfen.
- Wähle Kübel aus, aus denen überflüssiges Wasser ablaufen kann. Das ist wichtig, damit sich nach dem Giessen keine Staunässe bildet.
- Setze deine Pflanzen so tief in die Kübel, wie sie vorher im Topf standen.
- Nach dem Umtopfen solltest du deine Peperoni gut angiessen und sie mit einer Stütze versehen, damit sie im Wind nicht abknicken.
Peperoni richtig giessen
Peperoni brauchen nach dem Pflanzen viel Wasser. Du solltest sie deswegen regelmässig und reichlich giessen. Achte darauf, nicht auf die Blätter zu giessen, sondern nur auf den Wurzelballen. Er sollte stets feucht sein. Damit die Wurzeln nicht faulen, vermeide auf jeden Fall Staunässe. Im Garten ist das kein Problem. Auf dem Balkon solltest du einen Topf auswählen, aus dem überflüssiges Wasser abfliessen kann.
Peperoni düngen und pflegen
Dünge deine Peperoni alle zwei Wochen mit einem organischen Gemüsedünger. Der organische Dünger versorgt die Pflanzen mit Phosphor, Stickstoff und Kalium und lässt sie gesund wachsen. Du kannst die Peperoni-Pflanzen auch mit selbstgemachter Brennnesseljauche düngen.
Stelle das Düngen ein, sobald deine Pflanzen die ersten Blüten entwickeln.
Tipp: Damit die Peperoni-Pflanzen buschiger wachsen und mehr Früchte tragen, kannst du vorsichtig ihre Königsblüte herausbrechen. Die Königsblüte ist die erste Blüte, die sich an der Gabelung zwischen dem Haupt- und dem ersten Seitentrieb bildet.
Peperoni ernten
Die Schoten deiner Peperoni-Pflanzen kannst du zwischen August und Oktober ernten. Du kannst die Früchte schon pflücken, wenn sie noch grün sind oder warten, bis sie voll ausgereift sind. Je länger sie reifen, umso intensiver sind ihr Geschmack und Schärfegrad.
Wenn deine Peperoni-Pflanzen im Freien nicht zeitig genug reifen, kannst du sie ab Mitte September ins Haus holen. An einem hellen, warmen Ort können die Früchte nachreifen. Eine Fensterbank eignet sich dafür zum Beispiel ideal.
Mehrjährige Peperoni richtig überwintern
Die meisten Peperoniarten sind mehrjährig. Da die Pflanzen keine Temperaturen unter fünf Grad vertragen, solltest du sie im Herbst rechtzeitig ins Haus holen.
- Suche den Peperoni-Pflanzen einen hellen, kühlen Platz. Um die zehn Grad sind ideal. Wärmer sollte es nicht sein, da sich sonst Blattläuse ausbreiten können.
- Achte darauf, dass die Pflanzen in ihrem Winterquartier keine Zugluft abbekommen.
- Giesse deine Pflanzen regelmässig, aber spärlich.
- Die Pflanzen brauchen im Winter ausserdem ausreichend Luftfeuchtigkeit. Hilf gegebenenfalls nach, indem du die Pflanze ab und zu mit etwas Wasser besprühst.
Tipp: Im Keller ist es für Peperoni-Pflanzen oft zu dunkel. Stelle sie lieber in den Eingangsbereich oder ins Treppenhaus. So vergisst du auch nicht, sie regelmässig zu giessen.

Im Februar kannst du die Seitenäste der Pflanze ungefähr bis auf drei Zentimeter zurückschneiden und sie in frische Erde umtopfen. Danach kannst du sie an einen wärmeren Platz stellen und mehr giessen, damit die Pflanze schnell austreibt. Ab Mitte Mai kannst du sie wieder ins Freie pflanzen.
Überarbeitet von Philipp Multhaupt © UTOPIA