Forscher:innen fanden heraus, dass Menschen in glücklichen Beziehungen am Wochenende bestimmte Dinge anders machen als andere. Wir zeigen dir, wie glückliche Paare das Wochenende verbringen.
Die Woche kann schon stressig genug sein – bei vielen Menschen muss deshalb meist das Wochenende herhalten, um zu erledigen, was in den Tagen davor zu kurz kam. Dabei passiert es schnell, dass wir die wirklich wichtigen Dinge aus den Augen verlieren und Freund:innen, Familie oder die Beziehung hinten anstellen.
Wie oft nehmen wir uns vor, am Wochenende etwas "Quality Time" mit unseren Liebsten zu verbringen, nur um dann am Ende aller Pflichten erschöpft auf der Couch zu sitzen und parallel am Handy zu scrollen, während nebenbei Netflix läuft. Dass ein solcher Ablauf auf Dauer wenig erholsam und nicht förderlich für unsere sozialen Kontakte und Beziehungen ist, ist kein Wunder. Besonders in einer Partner:innenschaft bietet das Wochenende dabei so viel mehr Potenzial, um die Beziehung zu pflegen und zu vertiefen.
Der Forscher Mark Travers benennt gegenüber CNBC fünf Dinge, die Paare in erfolgreichen Beziehungen in die Gestaltung ihres Wochenendes einbringen. Er gibt Tipps, wie auch du und dein:e Partner:in euer Wochenende zugunsten einer gesunden und erfüllenden Beziehung planen könnt.
1. Verbringt möglichst wenig Zeit am Handy
Aktiv Zeit miteinander zu verbringen, ist laut Travers ein wichtiger Faktor einer guten Beziehung. Dazu gehört es auch, öfter mal das Handy wegzulegen und wirklich präsent in der Gegenwart deiner Partnerin oder deines Partners zu sein. Denn wie du diese Zeit mit der anderen Person verbringst, ist gar nicht so wichtig. Bedeutsam ist dabei lediglich, dass ihr beide aktiv etwas zusammen macht, ohne dass eine Partei ständig durch den Blick auf das Handy abgelenkt wird.
Hier einige Ideen, wie ihr eure handyfreie Zeit zusammen verbringen könnt:
- Ein gemütlicher Morgen zu zweit: Entspannt frühstücken und einfach Gedanken austauschen.
- Entspannt spazieren gehen und das Handy zu Hause lassen.
- Gemeinsam einen Film anschauen und eure Handys in einem anderen Raum deponieren, sodass ihr wirklich zusammen den Film geniessen könnt, ohne ständig parallel am Handy zu sein.
Schon kleine alltägliche Dinge können also einen grossen Beitrag zu einer guten Beziehung leisten, wenn ihr diese Dinge zusammen erlebt und geniesst, ohne dass dein Mobiltelefon ständig dazwischenfunkt. Es gibt zudem noch viel mehr gute Gründe, das Handy auch mal auszuschalten. Wie ihr den Verzicht aufs Smartphone auch wirklich umsetzt, kannst du hier nachlesen: 7 Tipps, um weniger am Handy zu sein.
2. Erlaubt euch, miteinander Spass zu haben
Dass gemeinsam zu lachen und Spass haben zu können zu den wichtigsten Elementen einer guten Beziehung zählt, ist laut Expert:innen erwiesen. Indem ihr in eurer Partner:innenschaft auch mal ganz spielerisch und mit kindischem Humor agiert, könnt ihr eure Beziehung auf unterschiedlichen Ebenen stärken. Demnach fühlen sich Paare, die am Wochenende den Stress des Alltags und der Woche vergessen und miteinander scherzen und lachen können, in ihrer Beziehung allgemein zufriedener.
Denn Humor kann helfen, Konflikte zu lösen und dafür sorgen, dass sich Interaktionen mit der Partnerin oder dem Partner wieder frischer und leichter anfühlen. All das kann unsere innere Lebensfreude anregen und zu einer glücklichen Beziehung beitragen.
Hier einige Anregungen, die euer Wochenende erheitern und bereichern können:
- Denkt euch ein Spiel mit sinnlosen, lustigen Regeln aus oder startet einen Wettstreit wie in der Kindheit: Zum Beispiel ein Dance-Battle.
- Veranstaltet einen Karaoke-Abend.
- Baut eine Höhle aus Decken im Wohnzimmer wie in der Kindheit.
- Macht eine Kissenschlacht oder ein Duell mit Wasserbomben.
Längeres Leben durch Lachen? Was dabei im Körper passiert
Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Du selbst weisst am besten, wie du deine:n Partner:in zum Lachen bringen kannst. Manchmal müsst ihr einander lediglich erlauben, jeglichen Stress kurz beiseite zu lassen und einfach einmal unbeschwert zu sein. Mehr Spass im Leben zu haben ist weder Zeitverschwendung noch kindisch, sondern ein essenzieller Part einer glücklichen Beziehung und eines glücklichen Lebens.
3. Verbringt "We-Time" miteinander
Bewusst miteinander Zeit zu verbringen kann man auf verschiedene Weise. Aber für eine glückliche Beziehung müsst ihr nicht unbedingt immer alles gemeinsam machen – und könnt trotzdem Zeit zusammen verbringen.
Das Konzept von "Me-Time" kann nach einer anstrengenden Woche helfen, zu entspannen und abzuschalten. Es ist meist genau diese Zeit für dich selbst, nach der du dich im Anschluss an eine stressige Woche sehnst. Oft geht es deinem Partner oder deiner Partnerin ebenso. In diesen Fall ist es natürlich richtig und wichtig, dass ihr euch diese Zeit für euch selber nehmt. Das müsst ihr aber nicht getrennt voneinander tun. Denn genauso gut könnt ihr aus der Me-Time eine "We-Time" machen und einfach nebeneinander euren jeweiligen Lieblingsaktivitäten der Entspannung nachgehen.
"Parallel Play", zu Deutsch "paralleles Spielen", nennt sich dieses Konzept aus der Psychologie, bei dem zwei Menschen verschiedenen Freizeitaktivitäten parallel nachgehen. Das kann zu Beispiel so aussehen, dass du auf der Couch ein Buch liest, während dein:e Partner:in neben dir am Couchtisch etwas bastelt oder malt. Das Besondere dabei ist, dass beide gleichzeitig bei einer geliebten Aktivität entspannen und sich trotzdem räumlich nah sein können.
4. Plant gezielt Zeit für Intimität ein
Studien zufolge sind Paare miteinander glücklicher, wenn sie ein aktives Sexleben haben. Ein solches aufrechtzuerhalten, kann jedoch im Lauf einer Partner:innenschaft oft eine Herausforderung sein – besonders, wenn beide Parteien in Vollzeit arbeiten und somit abends zu Hause oft gestresst und erschöpft sind. Körperliche Intimität wird somit in vielen längeren Partner:innenschaften immer weniger wichtig und mit der Zeit vernachlässigt.
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Aus diesem Grund kann es durchaus sinnvoll sein, euer Sexleben gezielt zu planen. Das mag zunächst nicht sehr reizvoll und zu unspontan klingen, ist aber definitiv besser, als die Intimität in eurer Beziehung komplett einschlafen zu lassen.
Bewusst Zeit für Sex einzuplanen, kann euch helfen, während dieser Zeit besser abschalten zu können. Denn dann ist die Zweisamkeit Teil des geplanten Wochenendes und wird dadurch weniger wahrscheinlich vergessen oder zugunsten anderer Pläne vernachlässigt.
Trends wie Slow Sex oder Green Sex können ebenfalls helfen, Intimität interessant zu gestalten.
Übrigens: Körperliche Intimität ist nur eine von 5 Sprachen der Liebe.
5. Kreiert gemeinsame Wochend-Rituale
Rituale sind für Menschen aus vielen Gründen wichtig. Sie geben uns ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit und somit von Komfort.
Ein Report der University of Illinois zeigt, dass Rituale auch für eine gute Beziehung essenziell sind. Gemeinsame Rituale zu haben, verbindet euch beide als Individuen durch die zentralen Angelpunkte regelmässiger Gewohnheiten. Die Forschungen zeigen, dass Paare in ihrem Zusammenhalt gestärkt werden, wenn beide Partner:innen gemeinsame Rituale teilen. Zum Beispiel am Wochenende:
- Sonntagsbrunch – das geht auch vegan
- Samstags-Spieleabend
- gemeinsamer Sunday Reset (die vergangene Woche reflektieren und die neue Woche planen)
- Filmabende
- Wochenend-Picknick im Park
- Spa-Abend zuhause
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Welche Rituale ihr für euch entdeckt, ist euch überlassen. Auch der Hausputz am Wochenende kann zu einem gemeinsamen Ritual werden, wenn ihr die anfallenden Arbeiten gemeinsam erledigt.
Eine besondere Empfehlung eines Experten: Macht es zum Ritual, am Wochenende regelmässig neue Dinge miteinander zu erleben. Ein neues Rezept ausprobieren, neue Ecken eurer Stadt entdecken oder zum ersten Mal ein bestimmtes Event zusammen besuchen – wenn ihr gemeinsam solche "Mikro-Abenteuer" erlebt, kann das eure Verbindung auf vielen Ebenen stärken und bereichern.

Grundsätzlich gilt also: Macht das Wochenende zu eurer Zeit und nehmt euch bewusst Zeit füreinander. Auch wenn viele andere Dinge anliegen – es gibt immer kleine Dinge, die ihr tun könnt, um einander das Gefühl zu geben, ein Team zu sein und zusammenzugehören.
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