Ein Mann wird beschuldigt, im Mai 2023 einen 41-Jährigen im Maggiatal erschossen zu haben. Zwei weitere Personen sind wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Vor dem Tessiner Strafgericht beginnt heute (Montag) der Prozess gegen einen Mann, der im Mai 2023 im Maggiatal einen 41-Jährigen mit drei Schüssen getötet haben soll. Zwei weitere Personen werden der Beihilfe zum Mord beschuldigt.
Der Schusswechsel ereignete sich am 11. Mai 2023 bei der Schule Ronchini in Aurigeno im Maggiatal. Die Hauptanklagepunkte im Prozess gegen den Tessiner sind laut Informationen der Tessiner Staatsanwaltschaft Mord, eventuell vorsätzliche Tötung sowie Gefährdung des Lebens anderer.
Vorwurf der vorsätzlichen Brandstiftung
Der im Raum Locarno wohnhafte Mann wird zudem der vorsätzlichen Brandstiftung beschuldigt. Gemäss Tessiner Staatsanwaltschaft wurden Ende September 2022 auf einer Wiese in Aurigeno mehrere Flaschen mit brennbarem Material gefunden.
Neben dem Hauptangeklagten sind auch ein 33-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau angeklagt. Den beiden wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Funktion den Verkauf der Pistole an den Mann unterstützt zu haben.
Der 33-Jährige wird zudem weiterer Verbrechen beschuldigt. Unter anderem wird ihm mehrfacher Diebstahl, mehrfache Beihilfe zu schwerem Diebstahl, mehrfacher Hausfriedensbruch und mehrfache Sachbeschädigung vorgeworfen. Diese Straftaten soll der Mann seit 2019 begangen haben.
Beschuldigter erklärt sein Tatmotiv
Bei der Befragung vor dem Tessiner Strafgericht hat am Montag der des Mordes beschuldigte 45-Jährige sein Tatmotiv erklärt. Der Mann soll im Mai 2023 den Freund seiner Ex-Partnerin mit drei Schüssen getötet haben.
Die "Katastrophe" habe am Ostermontag 2023 ihren Anfang genommen, sagte der Beschuldigte bei der Befragung durch den vorsitzenden Richter vor dem Tessiner Strafgericht in Lugano. Sein Rivale habe ihn an jenem Tag vor seinen Kindern am Telefon beschimpft. Danach habe er sich eine Pistole besorgt. Der 45-jährige, im sizilianischen Catania geborene Mann wird des Mordes am 41-Jährigen beschuldigt.
Richter liest Beleidigungen vor
Der vorsitzende Richter las diverse an den neuen Partner seiner Frau gerichtete Drohungen des Beschuldigten vor. Er sei "ein wandelnder Toter", habe der 45-Jährige seinem Rivalen geschrieben. Er werde ihm "eine Reise in horizontaler Lage" organisieren.
Vom vorsitzenden Richter auf diese Drohungen angesprochen, sagte der Beschuldigte, das sei seine "falsche Art" gewesen, seinen Widersacher dazu zu bringen, mit den Beleidigungen aufzuhören. Er habe ihn aber nicht töten, sondern ihm nur weh tun wollen. (sda/bearbeitet von nap)