München - Sie wollen ein neues Fahrrad kaufen und gern ein paar Euro sparen? Gern - das Zauberwort heisst: Feilschen. Das mag für manche unangenehm sein, andere wiederum sind bei Preisverhandlungen in ihrem Element. Doch es lohnt sich, wie zumindest der ADAC bei einem Test herausgefunden hat. Man müsse nur danach fragen.
Der Club hat inkognito 100 Händler deutschlandweit besucht, nach Rabatten geschaut und weitere Preisverhandlungen geführt. Fazit: In 88 Prozent der Fälle hat es Rabatt gegeben - teils bereits auf dem Etikett gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) ohne jegliche Verhandlung. Das machte laut ADAC das Gros der Rabatte aus. Doch auch dann zahlten sich weitere Verhandlungen aus. Nur 12 Prozent Händler gaben gar keine.
Bei den Testeinkäufern lag der Fokus auf zwei Fahrradtypen: ein hochwertiges E-Mountainbike über 3.500 Euro und ein Citybike für etwa 1.000 Euro.
In fast 90 Prozent der Fälle war das Rad günstiger als die UVP
Zuerst prüften die Tester, ob schon auf dem Preisschild ein Rabatt im Vergleich zur UVP erkennbar war. Danach unternahmen sie zwei Versuche, den Preis zu senken. Insgesamt war in 88 Prozent der Fälle das Wunschmodell günstiger als zum UVP-Preis zu haben.
43 Prozent aller Händler gewährten bereits auf dem Preisschild einen gegenüber der UVP reduzierten Preis - also ohne jegliche Verhandlung. 63 Prozent der Händler gaben dann bei der ersten Preisverhandlung etwas nach, 46 Prozent auch bei der zweiten gegen Ende des Verkaufsgesprächs.
Im Schnitt gab es beim E-Mountainbike rund 13 Prozent Rabatt - im Schnitt rund 547 Euro weniger. Bei den Citybikes waren es 15 Prozent (im Schnitt 160 Euro) weniger. Dabei wurde der Rabatt nicht immer nur mit einem gesenkten Verkaufspreis, sondern auch in Form von vergünstigtem oder kostenlosem Zubehör wie etwa einem Schloss sowie Gratis-Serviceleistungen gewährt. Das war laut ADAC vor allem beim zweiten Nachfragen der Fall.
Die Preise unterscheiden sich zwischen Stadt und Land
Die Tester konnten auch einen Unterschied zwischen den Preisen in der Stadt und auf dem Land ausmachen. So hatte jedes zweite Rad in der Grossstadt bereits einen niedrigeren Preis als die UVP. Auf dem Land war es nur jedes dritte Modell. Wichtige Erkenntnis auch: Unbedingt mehrere Händler aufsuchen, da die Preise für gleiche Produkte oft weit auseinanderlagen. © Deutsche Presse-Agentur