Berlin - In den Innenstädten sind Parkplätze Mangelware – und selten kostenfrei. Vielerorts stehen Parkscheinautomaten. Wer Geld einwirft, bekommt angezeigt, für wie lange der jeweilige Betrag ausreicht. Allerdings muss manchmal auch eine Höchstparkdauer beachtet werden, so der Auto Club Europa (ACE). Was aber, wenn der Automat defekt ist?
Glück gehabt und kostenlos parken? Ja – aber: Denn zum einen darf in der Regel dann nur mit korrekt eingestellter Parkscheibe geparkt werden. Und es darf auch kein anderer funktionstüchtiger Automat in 150 Metern Nähe erreichbar sein, so der ACE.
Ein Zettel mit dem Hinweis "Parkscheinautomat defekt" und etwa ein Handyfoto des defekten Automaten könnten helfen, spätere Missverständnisse zu vermeiden. Auf privaten Parkplätzen kann es individuelle Regelungen für solche Fälle geben.
Vorteile und Tücken von Park-Apps
Alternativ und wenn das vor Ort ausdrücklich erlaubt ist, lässt sich der Weg zum Automaten sparen und die Parkgebühr kann per App beglichen werden. Das geht dann so: Nach der Registrierung beim Anbieter werden das Kennzeichen und die Zahlungsdaten hinterlegt.
Dann lässt sich per Smartphone die Parkzone auswählen und die Parkzeit kann minutengenau gestartet und gestoppt werden. So braucht man kein Kleingeld, muss den entsprechenden Automaten vor Ort nicht suchen und die Parkzeit kann auch per App verlängert werden.
Zudem warnen Push-Nachrichten vor dem Ablauf der Parkdauer, zählt der ACE weitere Vorteile auf. Allerdings: die meisten App-Betreiber nehmen eine Servicegebühr.
Parken ohne Parkschein - so funktioniert's
Aber Moment mal, ich soll den Parkschein gut sichtbar auslegen – aber wenn ich per App zahle, wie wird das denn für Kontrolleure sichtbar?
Das funktioniert in der Regel so, dass die Anbieter mit Städten und Parkplatzbetreibern zusammenarbeiten und den Handyparkschein ans zuständige Ordnungsamt weiterleiten. Dann werde spätestens bei der Kennzeicheneingabe klar, dass die Parkgebühr beglichen wurde, so der ACE.
Allerdings ist nicht alles einheitlich geregelt. Mancherorts muss zusätzlich - gut sichtbar - auf das Handyparken hingewiesen werden, etwa mit einem Aufkleber der App oder einem handschriftlichen Zettel samt einer Formulierung wie "Ich parke per App", so der Autoclub. Dann gibt es auch Apps, die eine Warnung aussenden, wenn dies nötig ist.
Knöllchen trotz bezahlter Park-App
Es kann aber im Einzelfall passieren, dass ein Knöllchen nach der Wiederkehr hinter dem Wischer steckt – auch wenn das App-Parken eigentlich vor Ort erlaubt ist. Wem das passiert, der sollte Einspruch einlegen und den Zahlungsnachweis aus der App einreichen. © Deutsche Presse-Agentur