San Francisco - Das Identifikations-Projekt World, das mit Hilfe von Augen-Scans Menschen im Internet von Maschinen unterscheiden will, geht ins Geschäft mit Geldüberweisungen und anderen Finanzdienstleistungen. Nutzer sollen über die World-App unter anderem gebührenfrei Geld an Freund und Familie schicken können. Für Interaktionen mit dem Bankensystem soll es eine Kontonummer geben - und gemeinsam mit Visa legt World eine Karte zum Bezahlen auf.
Hinter dem Projekt steht unter anderem der Chef des ChatGPT-Erfinders OpenAI, Sam Altman. Er argumentiert, dass es mit der Entwicklung Künstlicher Intelligenz immer schwieriger werde, online Menschen von Software zu unterscheiden. Mit dem Verifikationssystem soll man sich darauf verlassen können, dass man mit echten Personen interagiert, lautet die Idee.
Die Menschen sollen dafür ein Profil - "World ID"- mit einem Augen-Scan anlegen. Das kann man nur an Scannern von World mit dem Namen Orb machen. Als Anreiz gibt es Einheiten einer hauseigenen Digitalwährung. Nach der Einführung unter anderem in Lateinamerika, Europa und Asien startet World nun auch im Heimatmarkt USA.
Online-Dating als Markt
World versucht, sich Bereiche zu erschliessen, in denen es grösseren Verifikations-Bedarf gibt. So gibt es eine Kooperation mit dem Gaming-Spezialisten Razer, die sicherstellen soll, dass man es in einem Spiel mit Menschen und nicht mit Software-Bots zu tun hat.
Ein anderer solcher Bereich ist Online-Dating. Zunächst in Japan sollen sich später in diesem Jahr Nutzer von Apps wie Tinder und OkCupid in einem Pilotprojekt mit ihrer World ID anmelden können. World arbeitet dafür mit dem Dating-Plattform-Betreiber Match Group zusammen.
Schneller als Musk bei App für Alles
Mit den neuen Funktionen rückt World der Vision einer Super-App näher, die alle möglichen Alltagsbereiche abdeckt. Vor allem in Asien sind solche Anwendungen wie etwa WeChat populär.