München - Süss, spritzig, ständig in Bewegung und ein wenig unberechenbar: Sobald die ersten Blätter fallen, ist auch der Federweisser da. Er landet direkt nach der Traubenernte im Becher oder in der Flasche und ist nichts anderes als junger, gärender Traubensaft – eine Vorstufe des Weins.

Der Clou: Sein Geschmack verändert sich fast täglich. Anfangs süss wie Traubensaft, später herber und mit mehr Alkohol. "Der Gehalt variiert stark und hängt davon ab, wie weit der Gärungsprozess bereits fortgeschritten ist", sagt Katharina Holthausen, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Denn während der alkoholischen Gärung wandeln Hefezellen den enthaltenen Zucker in Alkohol (Ethanol) und Kohlenstoffdioxid um. Letzterer macht sich als Kohlensäure bemerkbar.

Zwischen vier und elf Promille sind drin

Frischer Federweisser enthält deshalb noch wenig Alkohol und schmeckt sehr süss – ein Hinweis darauf, dass der Zucker noch kaum vergoren ist, so die Verbraucherschützerin. Mit der Zeit steige der Alkoholgehalt und der Geschmack wird herber.

Zwischen vier und elf Prozent Alkohol sind drin. Am besten schmecke Federweisser, wenn sich Süsse und Säure die Waage halten. Zu diesem Zeitpunkt enthält der Federweisse etwa vier bis fünf Promille.

Flaschen stehend transportieren und lagern

Wichtig zu wissen: Federweisser lebt weiter in der Flasche. Deshalb darf er nur stehend transportiert und gelagert werden - sonst würden die Flaschen auslaufen.

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Denn ein Spezialverschluss mit kleinem Loch sorgt dafür, dass das entstehende Kohlendioxid entweichen kann – sonst gäbe es auch da spritzige Überraschungen. Das gilt auch für den sogenannten Federroten. Im Unterschied zum Federweissen wird er ausschliesslich aus Rotweintrauben hergestellt.  © Deutsche Presse-Agentur